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Immer mehr Selbstbedienungskassen – neue Technik trotzdem bereits wieder vor dem Aus? - Merkur.de

Schlangestehen im Supermarkt gehört in vielen Geschäften der Vergangenheit an. Selbstbedienungskassen sind auf dem Vormarsch – doch es gibt Kritik.

München – Mit Selbstbedienungskassen wollen Supermärkte Personalkosten sparen und Kunden das Einkaufen erleichtern. Die Technik kommt aber wohl nicht so gut an, wie es sich die Betreiber erhofft hatten. Wird der Self-Checkout-Betrieb deshalb schon bald wieder aus den Filialen verschwinden?

Selbstbedienungskassen im Supermarkt funktionieren oft nicht wie gewünscht

Während Selbstbedienungskassen in Deutschland noch dabei, sich flächendeckend zu verbreiten, zeigt sich in anderen Ländern eine wachsende Ernüchterung über dieses System. Nach einem Bericht von bbc.com könnten diese Kassen dort bald wieder verschwinden. Einerseits sollte diese Innovation ursprünglich den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern. Andererseits sind sowohl Supermarktbetreiber als auch Kunden mittlerweile enttäuscht. Die Frustration rührt hauptsächlich daher, dass die Automaten häufig nicht funktionieren.

Die Hoffnung, dass Selbstbedienungskassen den Einkauf beschleunigen, hat sich in der Praxis oft nicht erfüllt. Tatsächlich warteten viele Kunden länger an diesen Kassen als an den herkömmlichen. Zudem sind Mitarbeiter weiterhin unverzichtbar, etwa um Alterskontrollen durchzuführen oder technische Probleme zu lösen. „Es hat nicht das gehalten, was es versprochen hat“, sagte Christopher Andrews, Professor an der Drew University, bbc.com. Dennoch ging zuletzt auch in Österreich die Tendenz zum Self-Checkout in Supermärkten.

Selbstbedienungskassen sollten Supermarkt-Mitarbeitern ihren Job eigentlich erleichtern – das tun sie aber in vielen Fällen nicht.

Supermärkte „verlieren Geld“ – Self-Checkout sorgt für Probleme

Obwohl Selbstbedienungskassen von vielen als eine Möglichkeit angesehen wurden, sowohl die Betriebskosten zu senken als auch das Einkaufserlebnis zu verbessern, hat die Realität oft nicht den Erwartungen entsprochen. Andrews erläuterte: „Die Geschäfte haben die Chance gesehen, die Arbeitskosten zu senken und Kunden ein besseres Einkaufserlebnis zu ermöglichen.“ Doch in der Praxis traten unerwartete Probleme auf. „Die Leute brauchen dabei viel Hilfe oder stehlen Dinge. Am Ende haben sie (die Supermärkte; Anm. d. Red.) erkannt, dass sie kein Geld sparen, sondern Geld verlieren.“

Vor allem in den USA führte diese Erkenntnis dazu, dass zahlreiche Selbstbedienungskassen wieder abgebaut wurden. Trotz der Schwierigkeiten zeigt eine Umfrage von raydiant.com, dass 60 Prozent der Befragten die Selbstbedienungskassen den traditionellen Kassen mit Personal vorziehen. Es scheint, dass eher die Umsetzung problematisch ist als das Konzept selbst. In Deutschland bleibt das System weiterhin populär. Laut einer Analyse des Handelsforschungsinstituts EHI bieten mittlerweile über 5000 Geschäfte die Möglichkeit zum Self-Checkout an. Frank Horst, Experte des EHI, prognostizierte: „In zehn Jahren wird etwa jeder dritte Supermarkt darüber verfügen.“

Neue Konzepte in Supermarktfilialen kommen mitunter auch sehr gut an. Als überaus beliebt erwies sich die „stille Stunde“ in Supermärkten. (rd/dpa)

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