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Skispringer Tande: „Wenn er aufwacht, haben wir natürlich ein bisschen Angst“ - WELT

Der schwer gestürzte norwegische Skispringer Daniel André Tande befindet sich noch im künstlichen Koma, soll aber im Laufe des Samstags langsam aufgeweckt werden. „Alles läuft wie geplant“, wurde die Teamärztin der norwegischen Skispringer, Guri Ranum Ekås, am Samstagmorgen in einer Mitteilung des nationalen Skiverbandes zitiert.

Stabile Körperfunktionen, ein gutes Ansprechen auf die Behandlung sowie zufriedenstellende neue Untersuchungen am Vorabend bedeuteten, dass man ihn schrittweise aus dem Koma holen könne. Tande werde weiter im Universitätskrankenhaus in Ljubljana behandelt, Norwegens Sportchef Clas Brede Braathen werde bei ihm sein.

Braathen äußerte sich ebenfalls zuversichtlich. „Es sieht sehr vielversprechend aus“, sagte er im ZDF und lobte die Betreuung seines Athleten. Er sagte jedoch auch: „Bevor wir ganz sicher sind, wenn er aufwacht, haben wir natürlich ein bisschen Angst.“

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Der 27 Jahre alte Tande war am Donnerstag beim Skifliegen in Planica im Probedurchgang heftig auf dem Hang aufgeschlagen. Bei ihm wurden bislang ein Schlüsselbeinbruch und eine leichte Punktierung der Lunge diagnostiziert. Im Krankenhaus in der slowenischen Hauptstadt wurde er in ein künstliches Koma versetzt. Norwegens Nationalcoach Alexander Stöckl sagte der Deutschen Presse-Agentur, man gehe derzeit davon aus, dass er keine langfristigen Schäden davontrage.

„Ich bin sehr irritiert über die Entscheidung der Jury“

An der Schanze regiert unterdessen das Chaos. Nach Tandes Sturz am Donnerstag und dem Abbruch zur Halbzeit tags darauf ließen starke Böen am Samstag beim Teamfliegen noch nicht einmal einen kompletten ersten Durchgang zu. Aus Sorge um die Gesundheit seiner Sportler hatte Bundestrainer Stefan Horngacher Vortagessieger Karl Geiger sowie Markus Eisenbichler und deren Teamkollegen sogar schon vor der offiziellen Juryentscheidung aus dem Wettbewerb genommen.

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Norwegens Nationalcoach Alexander Stöckl fand deutliche Worte. „Ich bin sehr irritiert über die Entscheidung der Jury heute“, sagte er. Aus Sicht des Österreichers hatte die Wettkampfleitung trotz ausgedehnter Wartezeiten auf der Schanze zu lange versucht, das Springen irgendwie durchzuziehen. „Man hätte schon früher eine Pause machen können“, sagte er in der ersten Wettkampfunterbrechung, auf die erst später der Abbruch folgte. Sein Springer Marius Lindvik hatte sehr lange draußen ausgeharrt, bevor er an der Reihe war. „Man hat versucht, jeden Athleten in diesem kleinen Fenster runterzulassen, und das ist eigentlich unverantwortlich“, sagte Stöckl.

Auch zwei Tage danach steht die Skisprung-Welt noch unter dem Eindruck von Tandes Unfall. „Der Sturz von Tande steckt allen noch in den Knochen“, sagte Horngacher, als er den Rückzug seiner Mannschaft begründete. Geiger erklärte mit Bezug zu seinem Coach: „Wenn er sagt, es geht nicht, dann wissen wir: Es geht wirklich nicht.“

Rückendeckung bekam Horngacher auch von Horst Hüttel. „Wir haben hier einen mega schweren Sturz erlebt vor zwei Tagen. Ich verstehe nicht, warum man das so auf die Spitze treiben muss“, sagte der deutsche Teammanager, bevor sich auch die Jury zu einer endgültigen Entscheidung durchrang.

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