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Neue Technik gegen Russlands Minen: Ukraine nutzt Wärmebildkamera - fr.de

Die Minenfelder Russlands lassen Kiews Truppen in der Gegenoffensive nur langsam vorankommen. Eine neue Taktik der Ukraine minimiert nun offenbar die Gefahr.

Kiew – Russland baute im Ukraine-Krieg über Monate hinweg ein massives Bollwerk aus Minenfeldern und Panzersperren auf, das Kiews Truppen im Rahmen der Gegenoffensive nun mühsam zu überwinden versuchen. Die Ukraine ist mittlerweile das am stärksten verminte Land der Welt – erzielt mit einer neuen Taktik aber offenbar gute Erfolge: Wärmebildkameras helfen mit einem einfachen Trick beim Aufspüren von Russlands versteckten Sprengkörpern.

Ukraine-Krieg: Wärmebildkameras gegen Russlands Minen

Die dicht an dicht verlegten Minen entlang der Front sind gleichermaßen Hindernis und Gefahr für Kiews Streitkräfte. Nun scheint eine vergleichsweise simple Taktik die Ortung der gefährlichen Sprengsätze im Boden zu erleichtern: Mithilfe von an Drohnen montierten Wärmebildkameras lassen sich die Minen in der Dämmerung gut erkennen. Die Sonne heize die Metallkörper über Tags auf und speichere die Wärme länger als der Boden. Besonders in der Dämmerung, wenn die Minen noch warm, Boden und Luft aber schon abgekühlt sind, leuchten die versteckten Sprengkörper als helle Punkte auf den Wärmebildkameras auf, wie ein CNN-Team am Dienstag von der Front nahe Robotyne berichtete.

Wärmebildkameras erleichtern Ortung von Russlands Minen – doch Gefahr bleibt

Die vielen hellen Punkte sind auf den Wärmebildern gut zu erkennen und verdeutlichen eindrucksvoll die Gefahr. Offiziellen ukrainischen Schätzungen zufolge sind mehr als 180.000 Quadratkilometer vermint, teilweise mit bis zu fünf Sprengsätzen pro Quadratmeter. Mit „speziellen Ladungen“ lasse man die Felder gezielt hochgehen, so die ukrainischen Soldaten. Die Sprengung erfolgt aus größerer Distanz, wie die CNN-Aufnahmen zeigten. Es sei keine „genaue Wissenschaft“, aber dennoch eine „große Hilfe“ den unsichtbaren Feind sichtbar zu machen, hieß es weiter.

Einfallsreichtum der Ukraine im Kampf gegen Russlands Minen

Immer wieder überrascht die Ukraine den Westen mit kostengünstigen Lösungen für schwierige Probleme. Dem Munitionsmangel begegnen Kiews Truppen etwa mit dem Bau eigener Bomben aus dem 3D-Drucker, eine Freiwilligenarmee baut indes vergleichsweise günstige Drohnen. Die Drohnen mit Wärmebildkameras schlagen mit nur je 5000 US-Dollar zu Buche, damit reiht sich diese Art der Minenortung nahtlos in die Liste der günstigen Lösungen Kiews ein. Die Idee ist offenbar nicht ganz neu: Laut CNN-Informationen wandte eine britische Minenräumorganisation in Angola diese Taktik bereits erfolgreich an.

Im Mai hatten die USA im Rahmen ihrer Militärhilfe die Abgabe von Wärmebild-Systemen angekündigt. Mit Skylab verfügt die Ukraine außerdem über einen eigenen, privaten Drohnen-Hersteller im Land. Dessen Wärmebildtechnik wurde im Juni während eines Testflugs einer neuen militärischen Drohne demonstriert und ist laut Informationen auf der Homepage des Herstellers standardmäßig in die unbemannten Fluggeräte integriert.

Russlands Minenfelder sorgen für langsames Vorankommen der Gegenoffensive: „Langer Weg zum Sieg“

Die Gegenoffensive der Ukraine kommt - auch wegen der riesigen Minenfelder - nur langsam voran. Iryna Wereschtschuk, die Vize-Premierministerin der Ukraine, stellte ihre Landsleute und den Westen nun auf einen langen Weg zum Sieg ein. Weder Ende dieses Jahres noch im nächsten Frühjahr werde der Krieg enden, schrieb die Politikerin am Dienstag auf Telegram. „Lasst uns nicht an [das Leben] nach [dem Krieg] denken. Wir tun unser Bestes hier und jetzt. Nehmt es leicht. Tag für Tag. Und wir unterstützen uns gegenseitig“, so Wereschtschuk. Deshalb habe man letztes Jahr überlebt, so ihre Botschaft weiter. Und deshalb werde man am Ende auch gewinnen.

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