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Premiere beim WWDC: Apple präsentiert spektakuläre AR-Brille Vision Pro - n-tv NACHRICHTEN

Wie üblich stellt Apple zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC die kommenden Varianten seiner Betriebssysteme vor. Doch weder macOS Sonoma noch iOS 17 erhalten die größte Aufmerksamkeit. Star der Show ist die erste AR-Brille des Konzerns, die wie erhofft spektakulär anders ist als andere Headsets.

Normalerweise ist die neue Version des iPhone-Betriebssystems iOS die wichtigste Ankündigung bei Apples jährlicher Entwicklerkonferenz WWDC - einfach, weil so viele Millionen Menschen weltweit so ein Gerät nutzen. Doch in diesem Jahr stahl neue Hardware der Software die Show, denn es soll das "nächste große Ding" des Konzerns sein: die Apple Vision Pro.

Auch zum Auftakt der Show stand Hardware im Rampenlicht. So stellte Tim Cooks Team ein neues MacBook Air mit 15 Zoll großem Display, mächtig viel Pferdestärken unter der Haube und enormer Ausdauer vor. Das Arbeitspferd Mac Studio erhält ein Update mit Apples neuem Super-Chip M2 Ultra.

Auch das PC-Flaggschiff Mac Pro wird mit dem M2 Ultra aufgerüstet. Die Preise starten bei rund 1700 Euro für das 15-Zoll-MacBook Air, 2400 Euro für den Mac Studio und 8300 Euro für den Mac Pro.

Verbessertes, aber kaum verändertes iOS 17

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Die Apple Vision Pro.

(Foto: Apple/Screenshot)

Erst danach war iOS 17 an der Reihe. Wie in den Jahren zuvor handelt es sich um eine Weiterentwicklung statt um ein generalüberholtes Betriebssystem. Ein größeres Upgrade erhielt die Telefon-App. Neben optischen Leckerbissen kommt für Nutzer eine Echtzeit-Text-Transkription von Sprachnachrichten. Kontakte erhalten ein bildschirmfüllendes Poster-Design.

In Facetime kann man Videobotschaften aufnehmen, iMessages erhält neue Sticker. Man kann sie aus Fotos generieren, verschieben und die Größe ändern. Auch kurze Videos können Sticker sein. AirDrop wird unter anderem mit der Möglichkeit aufgebessert, Kontakt-Poster zu teilen. Die Tastatur erhält eine verbesserte Autokorrektur.

Ganz neu ist die App Journal. Mit ihr kann man mit KI-Unterstützung Tagebucheinträge machen. Standby ist im Prinzip ein großes Uhren-Widget mit zusätzlichen Informationen. Es wird angezeigt, wenn das iPhone im Querformat auf einem Ladeständer hängt. Und Siri hört jetzt ohne "Hey" aufs Wort.

Auch iPadOS 17 ist keine spektakuläre Neuheit. Es erhält verbesserte Widgets für den Homescreen und der Sperrbildschirm kann stärker personalisiert werden. Apples Gesundheits-App kommt mit neuen Fähigkeiten auf iPads und mit KI-Unterstützung soll die Bearbeitung von PDF-Dateien auf den Tablets machen. Die Notizen-App wird damit deutlich nützlicher.

Widgets werden wichtiger und nützlicher

Das jüngste Mac-Betriebssystem heißt macOS Sonoma. Es kommt mit neuen, animierten Bildschirmschonern, die man von Apple TV kennt. Auch macOS erhält verbesserte Widgets, die man unter anderen nach Belieben auf dem Homescreen platzieren kann. Sehr praktisch: iPhone Widgets tauchen auf dem Mac-Bildschirm auf, sobald das Telefon in der Nähe des Computers ist.

Zocker dürfen sich über einen neuen Gaming-Modus freuen, bei dem unter anderem Spiele von Haupt- und Grafik-Prozessor bevorzugt versorgt werden. Videokonferenzen sehen mit dem neuen macOS grandios aus. Beispielsweise kann man sich vor seinen Präsentationen bewegen - KI sei Dank. Beim Safari-Browser setzt Apple vor allem weiter auf Privatsphäre und Datenschutz.

Auch die Airpods erhielten ein bisschen WWDC-Zeit. Sie erhalten unter anderem an die Umgebung angepasste Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus. Airplay funktioniert bald auch in Hotels, in Autos ist jetzt Shareplay möglich. Mit einem Apple TV ist jetzt Facetime möglich, wobei die Kamera eines iPhones oder iPads genutzt wird. Auch Zoom und Webex finden ihren Weg in die kleine Box.

Gesundheit und Fitness im Fokus

Mit watchOS 10 kann aus jedem Zifferblatt durch Widgets blättern, indem man die Krone dreht. Außerdem erhalten etliche Apps ein aufgefrischtes Design. Radfahrer können jetzt die Daten von Bluetooth-Sensoren am Fahrrad abrufen und auf Basis dieser Daten Informationen anzeigen. Wanderer dürfen sich über einen nützlicheren Kompass und verbesserte Navigation freuen. Auch Golfer und Tennisspieler bekommen mit watchOS 10 mehr Unterstützung für ihr Training.

In Apples Gesundheits-App können Nutzer jetzt Stimmungen eingeben, um unter anderem Hinweise auf eine mögliche Depression zu erhalten. Die App soll auch helfen, das Verhalten so zu ändern, dass das Risiko, an Kurzsichtigkeit zu leiden, sinkt. Unter anderem sieht man eine Warnung, wenn man ein iPhone oder iPad zu nahe vor den Augen hält.

Und dann war da noch Apple Vision Pro

Dann endlich stellte Tim Cook im Steve Jobs Theatre "eine weitere Sache" vor: Apple Vision Pro. Der CEO präsentiert sie nicht als Mixed-Reality-Brille, sondern als AR-Gerät. Trotzdem ist sie in erster Linie eine VR-Brille, da die reale Umgebung nur über Kameras auf die Displays vor den Augen der Nutzer projiziert wird.

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Die Batterie an der Strippe hält nur zwei Stunden durch.

(Foto: Apple)

Speziell an der Apple-Brille ist ihr schickes, elegantes, schlankes und leichtes Design. Die Front besteht komplett aus laminiertem Glas, das nahtlos in einen Aluminiumrahmen übergeht. Der Akku sitzt nicht in der Brille, sondern kann, mit einem Kabel verbunden, in der Hosentasche getragen werden.

Die Micro-OLED-Displays haben zusammen 23 Millionen Pixel, was eine sehr scharfe Darstellung möglich machen soll. In dem Tragegurt sind 3D-Lautsprecher untergebracht. Sie sollen das Gefühl vermitteln, dass Geräusche aus der Umgebung des Benutzers kommen, und passen den Klang an den Raum an, in dem man sich aufhält.

Content vorhanden

Angetrieben von Apples M2-Prozessor und dem brandneuen R1-Koprozessor soll die Vision Pro ohne verbundenen Rechner leistungsstark arbeiten, ohne dabei unangenehm heiß zu werden. Der R1-Chip verarbeitet die Eingaben von zwölf Kameras, fünf Sensoren und sechs Mikrofonen. Er soll sicherstellen, dass sich Inhalte in Echtzeit so anfühlen, als würden sie direkt vor den Augen des Benutzers erscheinen, indem er neue Bilder innerhalb von 12 Millisekunden auf die Displays streamt.

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Indem man an der "Digital Crown" dreht, bestimmt man, wie viel von der Umgebung man sieht.

(Foto: Apple)

Das Betriebssystem heißt visionOS. Brillenträger sollen auf iPhone- oder iPad-Apps zugreifen können, auch Microsoft- oder Adobe-Apps und Anwendungen anderer Drittanbieter sind bereits kompatibel. Apple gibt außerdem Entwicklern Werkzeuge in die Hand, so dass es schon bald sehr viele Vision-Pro-Apps geben sollte.

Die Bedienung ist ebenfalls speziell. So kann man zwischen VR und AR wechseln, indem man ein kleines Rad auf der Oberseite des Geräts dreht. Die Vision Pro wird ansonsten ausschließlich mit Augen, Sprache oder Gesten gesteuert. Man kann dabei eine entspannte Haltung einnehmen, auch Gesten muss man nicht mit ausgestreckten Armen machen.

Schau mir in die Augen!

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Ja, man kann die Augen sehen.

(Foto: Apple)

Etwas gespenstisch ist, dass andere Menschen auf einem Display der Brille die Augen des Trägers sehen können. Umgekehrt wird eine Person sofort ins Sichtfeld eines Vision-Pro-Nutzers gebracht, wenn sie sich nähert. Für Facetime scannt man mit den Sensoren auf der Vorderseite der Brille das Gesicht, um einen Avatar zu generieren.

Apps kann man im Raum verteilen, wie man es schon von Microsofts Hololens kennt. Man kann sich 3D-Modelle aus Anwendungen "ziehen", um sie genauer zu betrachten. Die Brille arbeitet auch mit Apples Bluetooth-Tastatur oder -Trackpad. Und man kann das Display eines Mac-Computers in sein "Holodeck" holen.

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Die Vision Pro kann auch als 3D-Kamera dienen, die 3D-Fotos und -Videos mit 3D-Audio aufnimmt. Und natürlich kann man auch Filme auf gigantischen, virtuellen Bildschirmen anschauen - auch in 3D. Die Qualität soll dabei außergewöhnlich hoch sein. Das können andere Brillen auch, Apple wuchert aber mit Content aus Apple TV+ und anderen Quellen, unter anderem von Disney+.

Die Apple Vision Pro kommt erst Anfang nächstes Jahr auf den Markt und zunächst ausschließlich in den USA. Ihr Preis soll dann stolze 3500 Dollar betragen.

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