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Margarita Broich: "Die neue Liebe hat mich total überrollt" - BUNTE.de

Margarita Broich wollte als junge Frau trotz zweier Kinder nicht heiraten. Jetzt mit 62 genießt sie ihre Ehe.

Über sechs Millionen Zuschauer waren dabei, als Martin Wuttke (60) sich im "Tatort Frankfurt" an seine frühere Lebensgefährtin Margarita Broich (62) kuschelte, seinen Kopf an ihre Schulter lehnte. Die beiden Schauspieler waren ewig ein Paar, sind Eltern der inzwischen erwachsenen Söhne Hans (30) und Franz (22) und sogar inzwischen Großeltern. Der Enkel ist bereits zwei Jahre und "genauso süß, wie sein Papa Hans in dem Alter war", sagt Margarita Broich beim Interview im Frankfurter Hotel "Roomers".

Margarita Broich: "Ich habe nicht gesucht, ich wurde gefunden"

War es nicht komisch, mit dem Ex zu arbeiten?

Ach nein. Wir sind beide sehr entspannt. Die Rolle hat perfekt zu Martin gepasst und das war ein großer Spaß. Wir haben über die Jahre so viel zusammengearbeitet, sind vor der Kamera oder am Theater ein eingespieltes Team, es herrscht einfach eine große Vertrautheit zwischen uns. Es gab ja auch keinen Streit am Ende unserer Beziehung, wir haben bereits vor der offiziellen Trennung angefangen, eigene Wege zu gehen, und dann ist das sanft ausgelaufen.

Na ja. Nicht ganz. Sie haben sich neu verliebt.

Ja, aber ich habe nicht gesucht, ich wurde gefunden. Mein Mann Dirk und ich saßen im Flugzeug nebeneinander und waren uns auf Anhieb sympathisch. Er liebt Musik, Theater und Oper genauso sehr wie ich und so kamen wir schnell ins Gespräch. Wochenlang haben wir uns dann sehr höfliche Mails geschickt, so nach dem Motto: "Ach, Sie sind gerade in Mailand? Haben Sie sich schon den Tintoretto angeschaut?" Das fing alles ganz langsam an.

Margarita Broich: "Ich liebe es, Dirk meinen Mann zu nennen"

Ich dachte, Sie hätte ihm gleich Ihre Handy-Nummer gegeben.

Nein, wir haben uns sehr lange sehr förmlich geschrieben. Aber als wir uns dann in Berlin getroffen haben, ging alles schnell und wir haben schon nach einem Jahr geheiratet. Bevor ich meinem Mann begegnete, dachte ich, dass mein Leben ab 60 einfach so weiterläuft, mich nichts mehr aus der Bahn wirft. Beruflich wie privat. Insgeheim habe ich mir das vielleicht doch gewünscht, aber irgendwie war ich auf dem Weg, eine entspannte ältere Dame zu werden, mit langem grauem Zopf. Und dann überrollte mich diese neue Liebe und ich habe mein Leben noch einmal komplett umgekrempelt. Ehrlich gesagt, ein großartiges Gefühl und ich bin mir sehr bewusst, wie kostbar das ist. Das passiert einem sowieso nicht oft im Leben, besonders in meinem Alter. Ich kann es immer noch nicht glauben und liebe es, Dirk meinen Mann zu nennen. Das hört sich einfach wunderbar an.

Margarita Broich: "Jetzt genieße ich es, verheiratet zu sein"

Mit Martin Wuttke waren Sie ja trotz Kindern nicht verheiratet.

Nein. Es hat damals nicht zu unserem Lebensgefühl gepasst, einen "Vertrag" über die nächsten 20, 30 Jahre abzuschließen. Ich hätte mich auch nicht einem Theater so lange vertraglich verpflichtet. Im Grunde bin ich ein Freigeist, wollte immer unabhängig bleiben. Aber jetzt genieße ich es, verheiratet zu sein. Ich wünsche mir manchmal eine Bremse, um die Zeit anzuhalten. Nach vorn ist die Strecke ja nicht ewig, wenn man ehrlich ist. Ich war früher oft zerrissen zwischen Theater, Kindern und Haushalt und wollte immer allem gerecht werden. Jetzt lebe ich viel entspannter, reise viel mit meinem Mann und bin sehr glücklich. Das kann gern noch 30 Jahre so weitergehen. Natürlich mache ich mir weiterhin Sorgen um die Kinder, aber ich stehe nicht mehr so in der Verantwortung wie früher.

Vielleicht verstehen Sie sich mit Ihrem Ex auch so gut, weil Sie keine schlimme Scheidung durchmachen mussten. 

Ja, da gab es zum Glück keinen Stress. Das ist der Vorteil, wenn man nicht verheiratet war. Als unsere Kinder klein waren, habe ich beruflich oft zurückgesteckt, während Martin große Rollen gespielt hat, aber das kennen ja viele Frauen. Wahrscheinlich bin ich auch deshalb beruflich eher ein Spätzünder und freue mich, dass ich neben dem "Tatort" noch meine TV-Reihe "Meine Mutter..." drehen kann. Seither stehe ich für die Rente besser da.

Margarita Broich: "Werden die mich mögen?"

Das Schöne an einer späten neuen Liebe ist ja auch, dass man den Auserwählten nicht mehr den Eltern vorstellen muss.

Nee, aber den Kindern! Das war fast noch schlimmer (lacht). Ich war selten in meinem Leben so nervös wie vor dem ersten Treffen mit Dirks vier Kindern. Ich wusste ja nicht, ob die mich akzeptieren würden. Da kamen dann auch so Gedanken wie: "Hilfe, was ziehe ich denn an? Werden die mich mögen?" Zum Glück sind die vier und auch meine eigenen Jungs großzügig und froh, dass wir beide glücklich sind. Wir alle haben ein gutes Verhältnis miteinander. Die erste Frage meiner Kinder war übrigens: "Und was ist mit Weihnachten?" Denn traditionell machen wir immer ein riesengroßes Fest, wo auch viele Freunde zu uns kommen. Das haben wir natürlich beibehalten und ich freue mich jetzt schon wieder darauf. Dirks Kinder verbringen das Fest mit ihren Familien, aber wir beide feiern mit Martin, den Kindern und unseren Freunden unter dem Weihnachtsbaum in unserer alten Wohnung.

von Christiane Soyke

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