
Dortmunds Erling Haaland: Im Fokus gegen Manchester
Foto:Martin Meissner / AP
Das Viertelfinale der Champions League steht, und es liest sich prächtig: Der FC Bayern trifft wie schon im Endspiel der Vorsaison auf Paris Saint-Germain; Dortmund spielt gegen Pep Guardiolas Manchester City, der FC Liverpool bekommt es mit Real Madrid zu tun und Chelsea mit Porto. Das ergab die Uefa-Auslosung in Nyon.
Diese Fragen werden rund um die Partien besonders interessant.

Erling Haaland nach einem Treffer gegen Sevilla
Foto: Maik Hölter/TEAM2sportphoto / imago images/Team 21. Kann Haaland Manchesters Abwehr knacken?
Wie schwierig die Aufgabe wird, zeigt dieser Wert: In den bislang acht Champions-League-Partien dieser Saison hat Man City ein Gegentor zugelassen. Das Team von Trainer Guardiola verteidigt auf eine ganz besondere Weise und hat diese perfektioniert. Es hält den Ball extrem lange, indem es besonders viele Spieler im Mittelfeld postiert. Und sollte der Ball irgendwann einmal verloren gehen, verhindern jene Spieler durch sofortiges Druckmachen, dass gegnerische Pässe in die Tiefe gelingen.
Für das Viertelfinale aus BVB-Sicht wird es daher weniger entscheidend sein, ob Starstürmer Erling Haaland (47 Tore in bislang 48 Einsätzen für Dortmund) seine Chancen verwertet. Sondern ob es dem Team gelingt, Citys Gegenpressing zu überwinden, um den Ball überhaupt erst in den Strafraum zu Haaland zu bringen.
BVB-Coach Edin Terzić dürfte daher vor allem auf technisch gute, dribbelstarke Mittelfeldspieler und auf Tempo nach Balleroberungen setzen. Die gute Nachricht: Er hat die passenden Spieler im Kader, etwa Mahmoud Dahoud und Jude Bellingham im Mittelfeldzentrum, davor bewegen sich Marco Reus und Jadon Sancho intelligent in entstehende Lücken.
Die schlechte Nachricht: City trifft in der Premier League ständig auf Gegner, die talentierte Fußballer im Kader haben. Man ist gewappnet. Wahrscheinlich sind die Rollen von Favorit und Außenseiter in keinem Viertelfinale so deutlich verteilt wie in diesem.

Thomas Tuchel und Mateo Kovačić
Foto: BEN STANSALL / AFP2. Marschiert Tuchel mit Chelsea jetzt durch das Turnier?
Der FC Chelsea im Finale der Champions League? Vor ein paar Wochen klang die Vorstellung geradezu absurd. Das Team stand im Tabellenmittelfeld der Premier League und hatte gerade den Trainer gewechselt.
Doch seit Thomas Tuchel Ende Januar Frank Lampard ersetzte, hat Chelsea kein Spiel mehr verloren. Die Basis der bisherigen Resultate ist dabei nicht die hochtalentierte Offensive um Timo Werner, sondern dass die Mannschaft unter Tuchel kaum noch Torchancen zulässt. Sie presst höher und besser als unter Lampard, und vor allem verteidigt sie nach eigenen Ballverlusten deutlich stärker. Zwei Treffer kassierte die Tuchel-Elf in 13 Partien.
Nur deshalb sollte von einem Durchmarsch aber keine Rede sein. Denn die Bayern oder Man City wirken aktuell deutlich stärker. Bloß: Auf diese Topteams kann Chelsea erst im Endspiel treffen. Der Pfad ins Finale sieht vor, dass bei einem Halbfinaleinzug der Sieger des Duells zwischen Real und Liverpool wartet. Die Madrilenen wirken in dieser Saison anfällig, und Chelsea hat Liverpool kürzlich in der Liga bezwungen.
Davor muss das Team Porto ausschalten. Und das wird nicht so einfach, wie es klingen mag. Die Portugiesen erspielen sich zwar nicht viele Gelegenheiten, nutzen diese aber mit beachtlicher Effizienz. Als einzigem Klub im Wettbewerb ist es Porto gelungen, gegen Manchester City ein Tor zu erzielen. Jene Partie ging zwar 1:3 verloren. Dafür schaffte Portos Defensive um Routinier Pepe, 38, im Rückspiel ein 0:0. Und auch das Weiterkommen gegen Juventus im Achtelfinale war kein glückliches.

PSG-Profis Marquinhos und Marco Verratti nach der Finalniederlage in Lissabon
Foto: Pool / Getty Images3. Gelingt PSG eine Revanche gegen die Bayern?
Dafür spricht die herausragende Form von Kylian Mbappé, der im Achtelfinale gegen Barcelona insgesamt vier Treffer erzielte. Dagegen spricht, dass der Unterschied zwischen Paris und den Bayern seit der 0:1-Niederlage im Endspiel der Champions League vergangenen August eher gewachsen ist. Und zwar zugunsten der Münchner.
Die Bayern selbst wirken zwar gerade in der Abwehr anfälliger als in der Vorsaison, als speziell in der Rückrunde ein Sieg an den nächsten gereiht worden war. In Zahlen ausgedrückt: Im Schnitt kassieren sie pro Pflichtspiel 1,21 Treffer, vergangene Spielzeit waren es 0,96. Aber auch PSG wackelte in den zurückliegenden Monaten. Damit sind nicht nur Ausrutscher gegen Abstiegskandidaten gemeint, von denen es in zwölf Ligaspielen seit Amtsantritt von Coach Mauricio Pochettino drei gegeben hat. Auch gegen stärkere Gegner sah PSG zuletzt häufiger nicht gut aus. Gegen Lyon und Monaco verlor das Team zusammen dreimal, in der Ligue 1 ist es nur Zweiter.
Auf mehreren Positionen ist Paris nicht so gut besetzt, wie man das von einem Klub mit solch einem Budget erwarten dürfte: Beim 1:2 gegen den Vorletzten Nantes am vergangenen Sonntag begannen Abdou Diallo, Colin Dagba, Danilo Pereira und Rafinha, wohl keiner von ihnen wäre beim FC Bayern Stammspieler. Bevor sich die Bayern bereits im Halbfinale wähnen: Gegen die Münchner wird Paris eine bessere Elf ins Rennen schicken. Wahrscheinlich ist bis dahin der zuletzt länger verletzte Neymar wieder fit.

Loris Karius als Liverpool-Torwart im Jahr 2018
Foto: Nick Potts/ dpa4. Stichwort Revanche: Liverpool und Real Madrid, da war doch was?
Die Aussetzer von Loris Karius, Mohamed Salahs Tränen, Sergio Ramos' teils überharte Spielweise, das Traumtor von Gareth Bale: Das Champions-League-Finale 2018 zwischen diesen Teams war eines der spektakulärsten der jüngeren Wettbewerbsgeschichte. Obwohl jenes 3:1 für Real bald drei Jahre alt ist, in Fußballjahren also eine kleine Ewigkeit, sind die Mannschaften in großen Teilen noch dieselben. Minus Cristiano Ronaldo.
Das Fehlen des Angreifers ist nicht der einzige Grund, weshalb Liverpool favorisiert sein dürfte. Denn während das Team von Jürgen Klopp aktuell so gerade noch im besten Fußballeralter ist, scheint Reals Elf ihren Zenit recht klar überschritten zu haben. Wahrscheinlich hatte sie ihn damals gegen Liverpool erreicht. Trotzdem ist offen, ob die jüngere und dynamischere Liverpooler Mannschaft auch wirklich weiterkommt. In der Champions League wirkt sie zwar souverän, in der Liga ist sie aber in eine Krise geraten. Ihren Ursprung hat sie wohl im ausgedünnten Abwehrzentrum, wo Klopp über Monate hinweg auf seinen besten (Virgil van Dijk), zweitbesten (Joel Matip) und drittbesten (Joe Gomez) Verteidiger verzichten musste. Was sich allzu bald nicht ändern wird.
Dass die Notabwehr halten kann, zeigte sie in den Achtelfinals gegen Leipzig (2:0, 2:0). Und dass Zinédine Zidanes Real Madrid vergangene Saison vor allem deshalb an Manchester City scheiterte, weil es mit dem Angriffspressing nicht zurechtkam, also einer Klopp'schen Paradedisziplin, spricht auch für ein Liverpooler Weiterkommen.
Final beantwortet werden die Fragen schon bald. Die Viertelfinal-Hinspiele finden am 6. und 7. April statt, die Rückspiele am 13. und 14. April.
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