Eine Bitkom-Umfrage zeigt: Von den faxenden Firmen druckten knapp ein Fünftel sämtliche einlaufenden Dokumente aus
Foto: nonneestudio / Getty ImagesWas macht ein Clown im Büro? Ganz richtig, Faxen!
Dieser Witz ist Jahrzehnte alt, funktioniert aber immer noch. Faxgeräte sind das Sinnbild verstaubter Bürokratie, trotzdem spielen sie einer Studie zufolge weiter eine wichtige Rolle im deutschen Büroalltag – dem Aufstieg von E-Mail, Messaging-Apps und Videokonferenzen zum Trotz.
In 77 Prozent der Unternehmen kommen Faxe noch zum Einsatz, ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter gut 600 Firmen mit jeweils mehr als 20 Beschäftigten. Bei jedem vierten Unternehmen (25 Prozent) sei dies sogar häufig oder sehr häufig der Fall. Von den faxenden Firmen druckten knapp ein Fünftel sämtliche einlaufenden Dokumente aus.
Insgesamt geht die Faxnutzung nur langsam zurück, zeigt die Umfrage: 2023 faxten insgesamt noch 82 Prozent der Unternehmen, 2018 sogar noch 95 Prozent.
Die Gründe: Gewohnheit – und Behördenkommunikation
»Zwar ist die Faxnutzung in deutschen Unternehmen seit Jahren rückläufig, trotzdem geht der Wandel erstaunlich langsam vonstatten – gerade, wenn man bedenkt, dass es längst komfortablere und sichere Wege gibt«, sagte Daniil Heinze, Bitkom-Experte für digitale Geschäftsprozesse. Hierzu gehörten verschlüsselte Übertragungen oder spezielle, rechtssichere E-Mail-Formate. Mehr als die Hälfte der Befragten nannte als Grund für das Festhalten am Faxen, dass Behörden auf einer Kommunikation über diesen Kanal bestünden. Für gut ein Drittel der Firmen spielte Gewohnheit eine große Rolle, man habe gut funktionierende und etablierte Faxprozesse.
Es klingt altbacken, aber für Faxe in Unternehmen gibt es nach wie vor gute Gründe , etwa dass die Zustellung leichter nachgewiesen werden kann. Die Verschlüsselung von Daten macht das digitale Fax allerdings sicherer als die analogen Vorgänger.
Von ihren verstaubten Kommunikationskanälen will sich zumindest die Stadt Köln lösen – und verkündete im vergangenen Jahr: Bis 2028 sollen alle analoge Faxgeräte aus den Amtsstuben verbannt werden – unter anderem wegen der hohen Kosten für Papier, Strom und Toner. Das digitale Fax dürfe aber vorerst bleiben.
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