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Alexander Zverev bei US Open mit Hitler-Satz beleidigt - BILD

Unfassbare Entgleisung eines Zuschauers bei den US Open!

Beim Achtelfinal-Match der US-Open zwischen Alexander Zverev (26) und Jannik Sinner (22) begann ein Zuschauer im vierten Satz die erste Strophe des Deutschlandliedes zu singen.

Olympiasieger Zverev nach dem Spiel: „Er begann, die Hitler-Hymne zu singen, ’Deutschland, Deutschland über alles’. Das war zu viel des Guten. Ich liebe es, wenn Fans laut und emotional sind. Aber den Respekt muss man wahren. Ich bin Deutscher und wir sind nicht stolz auf diesen Teil unserer Geschichte. Er saß in einer der vorderen Reihen und viele Leute hörten das. Da musste ich was tun.“

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Was Zverev als „Hitler-Hymne“ bezeichnet, ist allerdings weit älter als die Nazi-Diktatur. Das „Lied der Deutschen“ schrieb August Heinrich Hoffmann von Fallersleben am 26. August 1841 auf Helgoland. In der Weimarer Republik wurde sie zu Hymne.

Die dritte Strophe „Einigkeit und Recht und Freiheit“ ist es heute.

Die erste Strophe, die der Zuschauer bei den US Open anstimmte, gehört offiziell noch zum Deutschland-Lied, wird aber seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gesungen, ist bei offiziellen Anlässen in Deutschland verboten.

Denn: Unter den Klängen „Deutschland, Deutschland über alles“ marschierten die Nazi-Armeen in vielen Ländern Europas ein, damals wurde ausschließlich diese Strophe des Liedes, in Kombination mit dem Horst-Wessel-Lied (Kampflied der SA), gesungen.

Die Alliierten stellten den Gesang deshalb nach Kriegsende unter Strafe. Das Singen der ersten Strophe, in dem das frühere Deutsche Reich u.a. geografisch beschrieben wird („Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt“) gilt als Ausdruck einer nationalistischen Gesinnung, nationalsozialistischen Größenwahns,

Deshalb ging Zverev jetzt in New York zum Schiedsrichter, zeigte auf den Mann und beschwerte sich: „Er hat den schlimmsten Hitler-Satz zu mir gesagt, den es gibt. Das ist inakzeptabel.“ Beim nächsten Seitenwechsel wurde der Mann von Sicherheitskräften aus dem Stadion gebracht.

Sportlich gesehen erlebten die 24000 Zuschauer im größten Tennis-Stadion der Welt eine Partie, von der sie noch lange reden werden. Zverev, aktuell die Nummer 12 der Welt, besiegte den Weltranglisten-Sechsten 6:4, 3:6, 6:2, 4:6, 6:3 und steht am Mittwoch (Ortszeit) im Viertelfinale gegen den Weltranglisten-Ersten Carlos Alcaraz (20).

Unfassbare klimatische Bedingungen, Krämpfe, die unfassbare Beleidigung, Brandgeruch und ein „störender“ DTB-Präsident, in dem Match war ALLES drin. Leider eben auch eine Sache, die es nie im Leben braucht.

Völliges Unverständnis … Bayern-Transfer ist
ein verheerendes Zeichen!

Quelle: BILD

Den ersten Sieg des Abends schnappte sich Sinner ner ein. Der wurde mit deutlich mehr Applaus empfangen. Woher die Liebe der New Yorker zu ihm kommt, ist unklar. Vielleicht finden sie einfach seinen in Karotten-Kostüms gehüllten Fanclub „Carota Boys“ gut.

Der entstand, weil Sinner vor vier Jahren beim Seitenwechsel eine Möhre aß und wegen seiner roten Haare. Die sechs Jungs machen ordentlich Stimmung, rissen viele andere Zuschauer ordentlich mit.

Allerdings hatten die „Karotten“ zunächst wenig Spaß, denn Zverev dominierte seinen Gegner und holte sich den ersten Satz 6:4. Doch Sinner war der erwartet harte Kontrahent. Aber einer mit gesundheitlichen Problemen.

Beim Stand von 3:0 im zweiten Satz aus seiner Sicht ließ sich Sinner am Oberschenkel behandeln. Doch dass er gehandicapt war, merkte man zu dem Zeitpunkt noch nicht. Zverev verlangte dagegen neue Schuhe, weil er bei den tropischen Temperaturen auf dem Platz wohl „in der Suppe stand“, was er aus früheren Auftritten in New York kennt.

Jannik Sinner war der erwartet harte Gegner für Alexander Zverev

Jannik Sinner war der erwartet harte Gegner für Alexander Zverev

Foto: Getty Images

Mit Klo-Papier stopfte er die alten Treter aus, um ihnen die Feuchtigkeit zu entziehen. Doch die neuen Schuhe bewirkten zunächst nicht viel, sondern der angeschlagene Sinner holte sich den zweiten Satz mit 6:3.

Doch dann schien er immer größere Probleme zu bekommen. Immer wieder fasste sich Sinner an den Oberschenkel, konnte sich teilweise offensichtlich nur schwer bewegen. Dennoch hielt er weiterhin mit, zauberte unglaubliche Schläge hervor. Letztlich aber war Zverev im dritten Durchgang zu stark, den er sich schließlich 6:2 holte.

Alexander Zverev hatte wie auch Jannik Sinner körperlich mit den Bedingungen in New York zu kämpfen

Alexander Zverev hatte wie auch Jannik Sinner körperlich mit den Bedingungen in New York zu kämpfen

Foto: AL BELLO/Getty Images via AFP

Nun begann aber auch Zverev zu schwächeln, schien nicht mehr rund zu laufen, wirkte benommen und verzog immer wieder das Gesicht. Das erste Spiel des dritten Satzes, das satte 16 Minuten dauerte, holte er sich dennoch und jubelte erleichtert mit geballter Faust dem Publikum zu.

Die Luftfeuchtigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 75 Prozent, beide Spieler gingen auf dem Zahnfleisch. Zverev kühlte beim Seitenwechsel seinen Kopf mit einem Eisbeutel. Man schwitzte schon vom bloßen Rumsitzen auf der Tribüne. Wie mussten sich die beiden auf dem Court fühlen?

Wegen der Hitze kühlte sich Alexander Zverev mit Eisbeuteln

Wegen der Hitze kühlte sich Alexander Zverev mit Eisbeuteln

Foto: Adam Hunger/dpa

Bitter: Beim 4:4 musste Zverev seinen Aufschlag abgeben. Wer das Match gewinnt, war längst keine Frage des Tennis mehr, sondern wer die heiße Nacht von New York körperlich am besten übersteht. Den vierten Satz holte sich Sinner schließlich 6:4.

Im entscheidenden fünften Satz lag Zverev schnell 2:0 vorn, ehe ein erneutes episches Spiel das 3:0 brachte. Nachdem er das nach einem sensationellen Ballwechsel im Kasten hatte, riss es die Zuschauer von den Sitzen, Zverev jubelte in die Menge und Sinner rief erneut den Physio.

Alexander Zverev am Boden! Das war er

Alexander Zverev am Boden! Das war zum Glück nur eine Schrecksekunde. Passiert ist ihm nichts

Foto: COREY SIPKIN/AFP

Er konnte aber weitermachen und erlebte eine Kuriosität. Zverev beschwerte sich beim Schiedsrichter, dass ein Zuschauer gegenüber auf der Ehrentribüne nicht saß, sondern in seinem Blickfeld stand. Es war DTB-Präsident Dietloff von Arnim (63), der sich blitzschnell setzte.

Aber damit nicht genug. Inzwischen waberte Brand-Geruch durch die Arena. Woher der kam, war zunächst unklar. Nach 4:41 Stunden verwandelte Zverev um 1.39 Uhr Ortszeit dann nach gigantischem Kampf seinen ersten Matchball zum 6:3. Was für eine verrückte Nacht in New York!

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