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Tour de France - Drei Dinge die auffielen: Pogacar darf sich gleich mehrfach freuen - Eurosport DE

Die 1. Tour-Etappe sorgte in der Gesamtwertung schon für deutlich größere Abstände, als viele das angesichts der nur kurzen Anstiege rund um Bilbao vermutet hatten.

Sogar Top-5- oder Top-10-Kandidaten mussten sich schon von ihren höchsten Ambitionen verabschieden.

Dafür aber hat ein Deutscher gleich am ersten Tag Erinnerungen ans Vorjahr geweckt und Hoffnung auf das nächste deutsche Tour-Märchen im Gepunkteten Trikot gemacht.

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UPDATE 27/10/2022 UM 11:37 UHR

Vor allem wurde jedoch deutlich, dass Tadej Pogacar in Adam Yates einen extrem hochwertigen Edelhelfer an der Seite hat.

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Drei Dinge, die auffielen:

1. Pogacar ist bereit und hat den besten Edelhelfer

Kann das Fragezeichen schon weg? Es sieht ganz so aus. Tadej Pogacar hat gleich zum Auftakt der Tour gezeigt, dass Zweifel an seiner Verfassung ob der langen Wettkampfpause nach seinem Kahnbeinbruch von Ende April wohl unnötig sind. Der Slowene ging an der Cote de Pike in die Offensive. Zwar konnte er Jonas Vingegaard nicht abschütteln, Pogacar ließ sich aber auch absolut keine Schwäche anmerken und gewann mit seinem Sprint zu Etappenrang drei gleich vier Bonussekunden im Duell mit dem Dänen.

Noch freudiger als diese Erkenntnis – viele hatten ohnehin nichts anderes erwartet – darf die Pogacar-Fans stimmen, dass der zweifache Tour-Sieger in diesem Jahr wohl endlich nicht mehr im Hintertreffen ist, wenn es um sein Team geht. 2020, 2021 und auch 2022 galt stets: Pogacar ist bärenstark, aber seine Helferriege kann mit der von Jumbo – Visma nicht mithalten. In Abwesenheit von Primoz Roglic und Anwesenheit von Adam Yates hat sich dieses Blatt nun aber ganz offensichtlich zu wenden begonnen.

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Sicher: Jumbo – Visma demonstrierte im Finale mit zahlenmäßiger Überlegenheit, dass man in der Breite wohl weiterhin die Nummer eins ist. Doch Etappensieger Yates dürfte in diesem Jahr der wohl stärkste Edelhelfer aller Tour-Teams sein – einer, der auch selbst aufs Podium fahren könnte. Pogacar und das UAE Team Emirates dürfen also darauf hoffen, dass man Vingegaard und Jumbo – Visma 2023 ähnlich taktisch unter Druck setzen kann, wie es die Gelbschwarzen mit ihnen vor einem Jahr an jenem denkwürdigen Tag über den Col du Galibier zum Col du Granon machten, als Vingegaard Gelb übernahm.

Und das Beste: Mit dem Freifahrtschein für Yates hat Pogacar seinem Edelhelfer das Geschenk als Dank für seine Unterstützung schon gleich am ersten Tag gemacht. Dessen Loyalität dürfte nun umso sicherer sein. "Ich bin für Tadej hier, er ist der Boss. Er hat schon gezeigt, der Beste der Welt zu sein. In den nächsten Wochen wird er das wieder zeigen, da bin ich mir sicher", betonte Yates auch nach seinem Sieg nochmal.

Vingegaard wiederum könnte sich in Bilbao am Abend auch gefragt haben, wieso eigentlich Van Aert nicht um Etappenrang drei gesprintet war, um Pogacar die vier Bonussekunden wegzuschnappen ...

2. Die Tour gewinnt man nicht am ersten Tag, aber...

Sturz bringt Aus für Mas und wirft Carapaz weit zurück

Es ist einer dieser geflügelten Sätze der Radsport-Berichterstattung: Man kann die Tour in der ersten Woche nicht gewinnen, aber durchaus verlieren. In diesem Jahr galt das sogar gleich für den allerersten Tag. Dass der Spruch fürs Phrasenschwein eben doch auch immer wieder sehr viel Wahrheit beinhaltet, wurde auf den letzten 25 Kilometern nach Bilbao leider sehr deutlich.

Mit Enric Mas (Movistar), der die Tour sogar gleich an Ort und Stelle nach seinem Sturz aufgeben musste, und Richard Carapaz (EF Education – EasyPost), der 15 Minuten verlor und bei dem nach der Etappe beim Röntgen eine kleine Fraktur an der linken Kniescheibe festgestellt wurde, so dass auch er die Tour verlassen musste, gibt es gleich zwei potentielle Podiumskandidaten für Paris weniger. Doch auch ohne Sturz haben zwei weitere Top-10-Kandidaten bereits Minuten verloren und müssen sich wohl von ihren Zielen in der Gesamtwertung verabschieden: Der Tour-de-Romandie-Zweite Matteo Jorgenson (Movistar / + 2:38) und Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers / + 3:13).

Nun könnte die 2. Etappe über den berühmten Jaizkibel nach San Sebastian bereits zu einem Tag für Ausreißer werden. Denn mehr als zwei Drittel des Pelotons haben bereits mehr als fünf Minuten Rückstand aufs Gelbe Trikot und dürften daher von UAE Team Emirates nicht unbedingt gejagt werden, wenn sie sich davonschleichen.

3. Zimmermann hat sich bei Geschke Inspiration geholt

Zimmermann verpasst Bergtrikot knapp im Duell mit Powless

Ein potentieller Angreifer für die 2. Etappe ist Georg Zimmermann. Der 25-jährige Augsburger hat gegenüber radsport-news.com bereits am Samstagnachmittag angedeutet: "Ich fühle mich gut. Und die 2. Etappe ist ein bisschen einfacher als heute, da könnte ich vielleicht sogar ein gutes Ergebnis herausfahren."

Doch nicht nur das, Zimmermann hat auf der 1. Etappe außerdem Hoffnungen bei den deutschen Fans geweckt, dass es wie im Vorjahr mit Simon Geschke in diesem Jahr mit ihm einen Angriff aufs Bergtrikot geben könnte. Denn auch wenn er nominell eigentlich für Sprinter Biniam Girmay und Klassementfahrer Louis Meintjes bei der Tour arbeiten soll, so dürfte er von der Teamleitung den einen oder anderen Freifahrtschein zur Etappenjagd bekommen.

Und am Cote de Vivero fuhr er bereits nur um Zentimeter am ersten Bergtrikot dieser Frankreich-Rundfahrt vorbei.

Geschke hatte im vergangenen Jahr am Ende der Tour gesagt, dass er hofft, andere deutsche Fahrer mit seinem Kampf ums Gepunktete Leibchen für die Zukunft inspiriert zu haben. Bei Zimmermann scheint das nun tatsächlich der Fall zu sein.

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