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Talentierter und stärker: Nothing Phone (2) leuchtet in der Oberklasse - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

Das Nothing Phone (2) setzt noch mehr Blinkzeichen als sein Vorgänger und leuchtet jetzt mit einem stärkeren Chip ausgestattet in der Smartphone-Oberklasse. Leider ist es auch deutlich teurer. ntv.de hat ausprobiert, ob das Gerät den Aufpreis wert ist.

Im vergangenen Sommer war das Nothing Phone (1) mit seiner außergewöhnlichen, blinkenden Rückseite eine erfrischend andere Smartphone-Neuheit. Dass die Technik nur Mittelklasse war, trübte den guten Eindruck wenig, der Unterschied zu Top-Geräten war kaum sicht- und spürbar. Außerdem war der günstige Preis ab rund 470 Euro ein weiterer Grund, das Nothing Phone (1) zu feiern.

Der Nachfolger ist mit mindestens 650 Euro deutlich teurer, bietet dafür aber auch stärkere Technik. ntv.de hat ihn ausprobiert.

Bekanntes Design leicht verändert

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Das Schutzglas ist an den Rändern leicht gewölbt.

(Foto: kwe)

Nothing hat das ursprüngliche Design weitgehend beibehalten. Der Neuling ist mit einem 6,7 Zoll großen Display aber ein gutes Stück größer als der Vorgänger, dessen Bildschirm 6,55 Zoll misst. Zudem ist die gläserne Rückseite des Nothing Phone (2) zum Rahmen hin leicht gewölbt und die leuchtende Glyph-Oberfläche darunter hat mehr LEDs und Segmente.

Viel robuster als der Vorgänger ist das Gerät leider nicht. Vorder- und Rückseite werden von Corning Gorilla Glass 5 geschützt, das schon sieben Jahre auf dem Markt ist. Das Smartphone ist offiziell auch nicht wasserdicht, sondern nur nach IP 54 gegen Spritzwasser und Staub geschützt.

Sehr gutes Display

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Wer die monochrome Oberfläche nicht mag, muss sie nicht verwenden.

(Foto: kwe)

Das neue OLED-Display macht einen richtig guten Eindruck. Es kann bei Bedarf sehr hell leuchten und bietet nicht nur eine maximale Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz (Hz) an. Bei statischen Inhalten kann es auch auf 1 Hz heruntergehen, um Strom zu sparen.

Auf dem großen Panel kommt die neue Benutzeroberfläche Nothing OS 2.0 schön zur Geltung, die dem Hersteller sehr gut gelungen ist. Das schicke, angenehm schlichte Pixel-Design wird jetzt auf Wunsch durch einen monochromen Look ergänzt. Das sieht gut aus und ist eine willkommene Abwechslung zu den üblichen bunten Oberflächen.

Auch wenn man sich nicht für die Grautöne entscheidet, kann man bei Nothing OS 2.0 sehr viel verändern und nach dem eigenen Geschmack gestalten. Unter anderem ist es ganz einfach, die Größe von App-Symbolen und Widgets zu verändern und auf dem Homescreen nach Belieben zu verteilen.

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Praktisch: Widgets im Sperrbildschirm.

(Foto: kwe)

Auch für Schnelleinstellungen gibt es jetzt Widgets, und wenn man möchte, kann man sie zum Sperrbildschirm hinzufügen. Egal, was man macht, die Benutzeroberfläche bleibt übersichtlich und leicht zu bedienen.

Glyph-Oberfläche deutlich nützlicher

Die Glyph-Oberfläche sieht auf den ersten Blick unverändert aus, ist aber ein wenig anders gestaltet und bietet unter anderem durch die Teilung einiger MicroLED-Lichtstreifen mehr Leucht-Optionen. Und Nothing hat weitere Funktionen hinzugefügt. So ist es jetzt nicht nur möglich, einzelnen Kontakten verschiedene Blink- und Ton-Kombinationen zuordnen. Man kann wichtige Personen oder auch Apps als essenziell bestimmen. Deren Benachrichtigungen leuchten dann so lange, bis sie geöffnet werden.

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Durch eine Teilung der LED-Streifen hat das Nothing Phone (2) elf statt fünf Leucht-Elemente.

(Foto: kwe)

Viel Spaß macht die neue Möglichkeit, mit dem Glyph-Composer eigene Licht- und Ton-Sequenzen aufzunehmen. Ein Leuchtbogen kann jetzt auch einen ablaufenden Timer oder die Lautstärke anzeigen. Wie schon beim Vorgänger sieht man auf Wunsch den Ladefortschritt leuchten oder kann die gesamte Glyph-Rückseite als Fotolicht verwenden.

Die Leuchtzeichen aktiviert man, indem man das Smartphone mit dem Display nach unten auf den Tisch legt. Man kann außerdem Ruhezeiten bestimmen oder die Glyph-Funktion komplett deaktivieren.

Spielen die Entwickler mit, wird die Rückseite des Nothing Phone (2) künftig noch nützlicher, denn sie haben jetzt die Möglichkeit, die Funktion in ihre Anwendungen zu integrieren. Ein Fahrdienst ist bereits dabei, man kann mitverfolgen, wie sich ein Auto nähert.

Starkes Innenleben, hohe Ausdauer

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Hauptkamera, ...

Der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen.1 ist zwar schon rund ein Jahr alt, ist aber nach wie vor ein Top-Chip. Mit 8 oder 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher verleiht er dem Nothing Phone (2) genug Kraft, um pfeilschnell auf Eingaben zu reagieren und alle Aufgaben flüssig und ohne zu zucken zu erledigen.

Der Chip geht auch recht sparsam mit Ressourcen um, was zusammen mit dem ebenfalls effizienten Display dazu beiträgt, dass der 4700 Milliamperestunden (mAh) fassende Akku das Smartphone auch bei intensiver Nutzung locker über den Tag bringt. Notfalls ist die Batterie schnell geladen, man kann sie außerdem induktiv auftanken.

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... Ultraweitwinkel-Kamera, ...

Das Smartphone kommt mit Android 13, drei Updates des Betriebssystems garantiert Nothing. Dazu soll es vier Jahre lang alle zwei Sicherheitspatches geben. Das ist okay, aber angesichts der Tatsache, dass der Hersteller mit recycelten Materialien und kunststofffreier Verpackung mit Nachhaltigkeit wirbt, könnte es auch etwas mehr sein. Denn am nachhaltigsten sind Geräte, wenn man sie sehr lange nutzen kann. Immerhin soll das Smartphone gut zu reparieren sein.

Gute Kameras

Wie der Vorgänger hat auch das Nothing Phone (2) nur zwei Kameras auf der Rückseite, und auf dem Papier hat sich bei Weit- und Ultraweit-Knipse technisch wenig getan. Doch mit einem aufgefrischten Sensor und der Rechenpower des Snapdragon 8+ Gen. 1 sind die Fotos und Videos etwas besser als beim Vorgänger.

Unter anderem sind jetzt 4K-Videos mit 60 statt 30 Bildern pro Sekunde (fps) möglich. Sie werden effektiv stabilisiert, die Kamera fokussiert recht zügig und kann gut mit Lichtwechseln umgehen. Bei 30 fps und Full-HD beherrscht sie auch Live-HDR.

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... zweifacher, digitaler Zoom.

Haupt- und Ultraweitwinkel-Kamera machen bei Tageslicht sehr schöne Fotos mit realistischen Farben und kräftigen Kontrasten. Auch die Nachtaufnahmen sehen gut aus, hier hat die Kamera aber gelegentlich Probleme, richtig zu fokussieren.

Insgesamt ist die Doppel-Kamera zwar nicht auf Top-Niveau, aber gut. Die Unterschiede zu weit teureren Smartphones sind nicht groß, die meisten Nutzer werden mit den Aufnahmen mehr als zufrieden sein.

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Ein größeres Upgrade hat die Frontkamera erhalten. Sie kann jetzt unter anderem mit 32 MP recht ansprechende Full-HD- oder Live-HDR-Videos mit 60 beziehungsweise 30 fps aufnehmen.

Fazit

Der Spaß ist zwar nicht ganz so groß wie beim ersten Mal mit dem Nothing Phone (1), aber der Nachfolger ist eine gelungene Weiterentwicklung, die mit mehr Kraft Oberklasse-Niveau erreicht hat. Etwas Besonderes ist das Gerät aber nur durch die nochmal deutlich nützlicher gewordene Glyph-Oberfläche, die in der Smartphone-Welt einzigartig ist. Ohne die Leuchtzeichen bietet das Nothing Phone (2) mit Preisen je nach Ausstattung ab 650 Euro zwar immer noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ist aber alles andere als konkurrenzlos.

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