Circa die Hälfte der Arbeitszeit steckten Ärzte und Ärztinnen in bürokratische Tätigkeiten, so Friedlein, auch in völlig fachfremde. Als Beispiel nennt er seine Frau, die als Gynäkologin beispielsweise selbst zum Kopierer laufe und Aufklärungsbögen kopiere. "Das ist Verschwendung ärztlicher Arbeitszeit aus meiner Sicht", kritisiert Friedlein.
Für ihn ist auf jeden Fall klar: Das Fallpauschalensystem ist gescheitert. Durch dieses System kam auch er schon in Gewissenskonflikte. Vor allem, weil die ambulante Pflege nicht immer so gewährleistet werden kann, wie er sich das wünschen würde. So manches Mal müssten Patienten eigentlich in einem besseren Zustand sein, wenn er sie entlasse, sagt Friedlein. "Da liegt es tatsächlich daran, dass ökonomische Vorgaben da sind, die sagen: ich sollte einen Patienten nach der und der Zeit wieder entlassen."
Und dieser Patient werde dann eventuell nach kurzer Zeit wieder krank, weil er nicht auskuriert werden konnte. Am Ende sei das sogar volkswirtschaftlich teurer, meint Friedlein. Die Vier-Tage-Woche und damit mehr Personal in der Pflege, eine technische Aufrüstung, die dringend notwendige Digitalisierung und weniger Bürokratie - das alles würde viel Geld und Zeit sparen. Denn Ärzte wie Pflegende wünschen sich letztlich vor allem das: mehr Zeit, um sich um ihre Patienten kümmern zu können.
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