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FC Barcelona: Klassiker gegen Manchester United steht an - diese Folgen hätte ein Aus für Barça in der Europa League - Eurosport DE

Lionel Messi gegen Cristiano Ronaldo, Andreas Iniesta gegen Ryan Giggs, Pep Guardiola gegen Sir Alex Ferguson.

Kaum ein Duell versprühte in der jüngeren Vergangenheit mehr Glanz als der Klassiker zwischen dem FC Barcelona und Manchester United.

Das letzte Duell der beiden Schwergewichte liegt auch noch gar nicht lange zurück. Am 16. April 2019 trafen Barça und die Red Devils letztmals aufeinander. Damals feierten die Katalanen im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals im heimischen Camp Nou einen klaren 3:0-Sieg (Hinspiel 1:0 für Barça).

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Nun, auf den Tag genau drei Jahre und zehn Monate später, trifft man sich zum insgesamt 14. Mal auf europäischer Ebene (Donnerstag, 18:45 im Liveticker). Allerdings auf einer deutlich kleineren Bühne, als das normalerweise der Fall war.

Die beiden Aushängeschilder messen sich nicht etwa in der Königsklasse - nein, dieses Mal bildet die Zwischenrunde der Europa League den Rahmen für die Neuauflage des Champions-League-Finals von 2009 und 2011. Ein Umstand, an den sich die Fußball-Fans des Kontinents erst einmal gewöhnen müssen.

Barça und United aktuell in Top-Form

Während Barça im Herbst des vergangenen Jahres nach lediglich zwei Siegen aus sechs Partien in der Champions-League-Gruppenphase den Abstieg in das vermeintlich zweitklassige europäische Geschäft verkraften musste, qualifizierte sich Manchester United gar nicht erst für die laufende Königsklassen-Saison.

Somit kommt es gleich in der Runde der letzten 32 zum Schwergewichts-Kracher. Auch deshalb ist der Trubel rund um die Partie bei Weitem nicht so groß, wie noch vor ein paar Jahren.

"Natürlich kann man ein Duell dieser beiden großen Klubs niemals ignorieren, aber aufgrund der Tatsache, dass es so früh in der Europa League stattfindet und beide Teams noch andere Prioritäten haben, gibt es weniger Fanfare als sonst", erklärt Fußball-Experte Ibrahim Mustapha von Eurosport in London.

Pedri, Robert Lewandowski und Ferran Torres (von links/FC Barcelona) hatten zuletzt allen Grund zum Jubeln

Fotocredit: Getty Images

Barça fast schon zum Weiterkommen verdammt

In sportlicher Hinsicht dürfte es dennoch ein Leckerbissen werden. Immerhin treffen nicht weniger als zwei der formstärksten Teams Europas aufeinander. Der FCB um Trainer Xavi ist seit sage und schreibe 16 Pflichtspielen ohne Niederlage und mittlerweile komfortabel an der Spitze der spanischen Liga.

Auch United musste sich in diesem Kalenderjahr erst einmal geschlagen geben und hat als Dritter der Premier League sogar noch theoretische Chancen auf den Meistertitel. Für die Red Devils wäre ein Triumph in der Europa League dennoch eine Art Bonus. Zumal sie auf nationaler Ebene im League-Cup-Finale stehen und auch im FA Cup noch aussichtsreich im Rennen liegen (Achtelfinale).

In Barcelona sieht das dagegen völlig anders aus. Die Katalanen sind nach der Enttäuschung in der Königsklasse in der Europa League fast schon zum Weiterkommen verdammt.

"Barça ist dazu verpflichtet, in der Europa League gut abzuschneiden, um das wirtschaftliche Loch zu stopfen, das durch das Ausscheiden aus der Champions League entstanden ist, daher würde es mich nicht überraschen, wenn Xavi für dieses Spiel seine erste Garde aufstellen würde", sagt Félix Martin von Eurosport in Madrid.

Robert Lewandowski

Fotocredit: Getty Images

Barça droht finanzielles Desaster

Tatsächlich gingen dem Klub aufgrund der verpassten K.o.-Phase in der Königsklasse potentielle 53 Millionen Euro (Siegerprämie) flöten. Spanischen Medien zufolge planten die Verantwortlichen mindestens mit einem Einzug ins Viertelfinale, was knapp 20 Millionen Euro eingebracht hätte.

Zum Vergleich: Ein Triumph in der Europa League würde rund 19 Millionen Euro generieren. Dass dies jedoch kein Selbstläufer ist, zeigte die Vorsaison, als die Katalanen bereits im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Eintracht Frankfurt (1:1, 2:3) die Segel streichen mussten.

Gegen Manchester United könnte dem finanziell angeschlagenen Verein ein ähnliches Schicksal blühen, was einem Worst-Case-Szenario gleichkommen würde. "Es wäre ein finanzielles Desaster für Barça, wenn man bedenkt, wie viel sie im Sommer in Neuverpflichtungen investiert haben", so Eurosport-Experte Martin.

In Zahlen ausgedrückt 153 Millionen Euro gab der spanische Tabellenführer alleine für Robert Lewandowski (45 Millionen Euro/FC Bayern), Raphinha (58 Millionen/Leeds United) und Jules Koundé (50 Millionen/FC Sevilla) aus.

Barça-Präsident Joan Laporta

Fotocredit: Getty Images

Barça-Boss Laporta sorgt für Aufsehen

Jene Transfers wurden erst durch den Verkauf von TV-Rechten sowie durch die Veräußerung von Anteilen der Produktionsfirma Barça-Studios in Höhe von insgesamt 865 Millionen Euro möglich gemacht. Ein Kredit der Firma Goldman Sachs in Höhe von 525 Millionen Euro erlaubt es dem Verein außerdem, kurzfristige Schulden zu begleichen.

"Wir können sagen, dass wir Barça vor dem finanziellen Ruin bewahrt haben", verkündete Präsident Joan Laporta vollmundig im Rahmen einer außerordentlichen Pressekonferenz am Donnerstag und betonte: "Wir haben einige mutige finanzielle Entscheidungen getroffen und können nun sagen, dass wir die Schulden unter Kontrolle haben."

In Anbetracht der Tatsache, dass die Schuldenlast laut Vereinsangaben vom August 2021 rund 1,35 Milliarden Euro beträgt, eine durchaus gewagte Aussage. Gerüchten zufolge soll Barça außerdem anderen Vereinen aus früheren Transfers circa 144 Millionen Euro schulden.

Um die prekäre Lage nicht weiter zu verschlimmern, ist ein Weiterkommen im Klassiker gegen Manchester United eigentlich alternativlos.

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