Der VfB Stuttgart hat sein DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den SC Paderborn gewonnen. Lange hatte allerdings der Zweitligist wie der sichere Sieger ausgesehen.
Nachdem Konstantinos Mavropanos die Paderborner per Slapstick-Eigentor in Führung gebracht hatte, war von den enttäuschenden Stuttgartern lange wenig zu sehen. Erst in der Schlussphase drehten die Schwaben durch Tore des Neuzugangs Gil Dias (86. Minute) und Serhou Guirassy (90. + 5) das Spiel.
Stuttgarts Mavropanos mit Slapstick-Eigentor
Mavropanos sorgte bereits in der vierten Spielminute für die Führung der Ostwestfalen - mit einem geschichtsträchtigen Eigentor. Der Grieche spielte, ohne seinen Torwart Florian Müller im Blick zu haben, einen Rückpass in Richtung eigenes Tor. Müller, der sich neben dem Tor angeboten hatte, kam nicht mehr an den Ball. Wie der DFB später bekannt gab, erzielte Mavropanos mit seinem Rückpass aus 48,1 Metern "das Eigentor aus der größten Distanz in der Geschichte des DFB-Pokals".
Stuttgart ließ sich von dem Gegentor nicht verunsichern und übernahm umgehend die Spielkontrolle. Guirassys Freistoß (9.) sprang als erste gute VfB-Chance heraus, Paderborns Torwart Jannik Huth konnte aber sicher parieren. Kurz darauf versuchten sich Atakan Karazor und Wataru Endo aus dem Rückraum, beide Schüsse landeten neben dem Tor.
Paderborn lässt wenig zu
Der Zweitligist konnte in der Offensive nach dem frühen Tor kaum Akzente setzen. Die Hintermannschaft der Paderborner präsentierte sich allerdings konzentriert und zweikampfstark, sodass den Stuttgartern im Verlauf der ersten Halbzeit keine gefährlichen Abschlüsse mehr gelangen.
Auch nach Wiederanpfiff bot sich den 14.000 Zuschauern in Paderborn ein unverändertes Bild. Stuttgart lief an, kam aber nicht zu klaren Torchancen. Stattdessen wurde Paderborn gefährlich: Nach einem Konter setzte Robert Leipertz Felix Platte ein, der seine Direktabnahme aber deutlich über die Torlatte setzte (71.).
Stuttgarts Neuzugang Gil Dias trifft direkt
Es dauerte bis zur 77. Minute, ehe Stuttgart zur ersten Großchance der Partie kam: Chris Führich flankte scharf auf den zweiten Pfosten, Guirassy traf aus hervorragender Abschlussposition den Ball nicht richtig.
Dias, keine fünf Minuten nach Einwechslung auf dem Platz, sorgte dann doch noch für den Stuttgarter Ausgleich. Nach Ablage von Luca Pfeiffer legte sich der Portugiese den Ball zurecht und traf sehenswert von der Strafraumgrenze in den Winkel.
Doch damit nicht genug - Stuttgart wollte mehr. In der letzten Minute der Nachspielzeit kam Guirassy nach einem Eckstoß zum Kopfball und erzielte den schmeichelhaften VfB-Siegtreffer.
Labbadia mit erstem Sieg als VfB-Trainer
"Wir haben leidenschaftlich verteidigt und wussten, dass Stuttgart mehr vom Spiel haben wird. Es ist schon sehr bitter, am Ende so den Ausgleich zu kassieren. Aber man hat dann doch gesehen, dass hier und da ein Qualitätsunterschied da ist", sagte Paderborns Innenverteidiger Uwe Hünemeier nach dem Spiel.
VfB-Trainer Bruno Labbadia feierte seinen Debütsieg in einem Pflichtspiel auf der Stuttgarter Bank - und sprach von einem verdienten Erfolg: "Wenn man so knapp un spät gewinnt, ist das natürlich manchmal ein bisschen glücklich. Aber wenn man die Fakten sieht - wir haben 17:0 Ecken und 25:1 Torschüsse gehabt."
Stuttgart gegen Werder, SCP gegen die Fortuna
Die Stuttgarter treffen nun am Samstagnachmittag in der Bundesliga auf Werder Bremen (05.02.2023). Gegner Paderborn empfängt in der 2. Bundesliga bereits am Freitagabend (03.02.2023) Fortuna Düsseldorf.
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