Search

Klimawandel und CCS-Technik - Geologin Buiter sieht wenig Gefahren bei CO2-Verpressung unter dem ... - Deutschlandfunk

Hellisheidarvirkjun, Island: Anlage der Firma Carbfix, die CO2 abscheidet und es in Erdschichten pumpt, um es dort einzulagern
Eine Anlage in Island, die CO2 abscheidet und es in Erdschichten pumpt, um es dort einzulagern. (picture alliance/dpa/MAXPPP | Olivier Corsan)
Die Technik dahinter ist zwar erprobt, in Deutschland aber umstritten. Vor gut zehn Jahren versuchte die damalige schwarz-gelbe Koalition die Speicherung in Deutschland möglich zu machen. Gegen das CCS-Konzept wehrten sich allerdings zahlreiche Bürgerinitiativen, weil sie ein Austreten des in hoher Konzentration giftigen Gases an die Erdoberfläche befürchteten. Besonders in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, war der Widerstand groß. Vor allem bei Grünen-Anhängern war es ein Tabu, auch der heutige Klimaschutzminister Habeck protestierte damals. Dabei gebe es hierzulande viele Möglichkeiten, sagte die Leiterin des Deutschen Geo-Forschungszentrums, Professorin Susanne Buiter, im Deutschlandfunk. Vor allem das Norddeutsche Becken sei ideal, um CO2 in großen Mengen unter die Erde zu pressen. Generell müsse das Gestein Räume bieten, um CO2 aufnehmen zu können. Wichtig sei zudem eine obere Schicht, welche die Gesteine abdecke, damit das CO2 nicht wieder entweichen könne, beispielsweise Ton, so die Geologin.

Buiter: "Jahrzehntelange Erfahrungen in verschiedenen Ländern"

Geeignet seien unter anderem ausgeschöpfte Erdgasfelder, führte Buiter aus. Mit Blick auf die Sicherheitsbedenken in Deutschland zeigte sie sich zuversichtlich. Es gebe jahrzehntelange Erfahrungen in verschiedenen Ländern. Sie schätze das Risiko, dass CO2 wieder entweichen könne als relativ gering ein. Selbst wenn dies der Fall sei, würde das CO2 wieder in die Atmosphäre geraten, was ohne die Technik ja sowieso der Fall sei.

67.000 Tonnen CO2 in Sandsteinen

In einem Pilotprojekt beim Geo-Forschungszentrum in Potsdam habe man gute Erfahrungen mit Sandsteinen gemacht als CO2-Speicher, betonte Buiter. Nach ihren Angaben habe man im Zeitraum von 2008 bis 2013 rund 67.000 Tonnen CO2 speichern können. Bisher sei nichts von dem CO2 aus den Sandsteinen entwichen. Das Projekt sei als erfolgreich eingestuft worden.

Das geltenden Gesetz erlaubt die Technik nur in stark eingeschränktem Maß zu Testzwecken. Und selbst dies konnten die jeweiligen Bundesländer im Genehmigungsverfahren verbieten. Mittlerweile ist auch die Frist zur Anmeldung von Projekten ausgelaufen, so dass CCS derzeit faktisch verboten ist.

Habeck will nun doch unterirdische CO2-Spericherung

Die Bundesregierung will nun im Kampf gegen den Klimawandel einen weiteren Schritt zur umstrittenen unterirdischen CO2-Speicherung machen. Habeck kündigte diese Woche an, die "Carbon Capture and Storage"-Technik - kurz CCS - solle auch in Deutschland zum Einsatz kommen. 2023 wolle er ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringen. Zuvor hatte das Bundeskabinett auch seine Empfehlungen zur Reform des bestehenden Gesetzes gebilligt. Die Regierung prüfe, die "Ermöglichung der CO2-Speicherung in Deutschland inklusive unter dem Meeresboden", heißt es im Prüf-Bericht zum Gesetz. Damit öffnet die Regierung die Option für ein CO2-Endlager in Norddeutschland. Bisher wurde vor allem ein Transport des Klimagases nach Norwegen oder die Niederlande diskutiert.

Adblock test (Why?)

Artikel von & Weiterlesen ( Klimawandel und CCS-Technik - Geologin Buiter sieht wenig Gefahren bei CO2-Verpressung unter dem ... - Deutschlandfunk )
https://ift.tt/XH7eYi8
Technik

Bagikan Berita Ini
Powered by Blogger.