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Christian Danner über Mick Schumacher: "Kann so nicht weitergehen" - Motorsport-Total.com

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Experte Christian Danner ist "froh", dass Mick Schumacher bei seinem "richtig brutalen Unfall" beim Grand Prix von Monaco 2022 nichts passiert ist: "Das war eine der schnellsten Stellen, die es da gibt. Das Auto bricht in zwei Teile. Da kann man sich vorstellen, was da für Kräfte auftreten", sagt der ehemalige Rennfahrer im 'SPORT1 AvD Motor & Sport Magazin'.

Mick Schumacher

Der Unfall von Mick Schumacher kostet Haas ungefähr eine Million Dollar Zoom

Im gleichen Atemzug übt Danner aber auch Kritik an Schumacher: "Irgendwas muss er schon überdenken. Der Speed ist inzwischen ganz gut, er kommt schon mit. Aber mit den Unfällen kann es so nicht weitergehen. Das sind Millionenschäden, die da entstehen. Gerade so ein Team kann das Geld vernünftiger ausgeben."

Dass Schumacher in der Formel 1 überfordert ist, glaubt Danner nicht: "Er versucht, aus dem, was da ist, mehr rauszukriegen als möglich. Das führt dann oft zu einem Unfall oder Unsicherheiten. Da muss er etwas entspannter werden. Dann ist er halt ein bisschen langsamer als der Magnussen. Solange er am Ende des Jahres dran ist, ist ja auch alles okay."

"Super merkwürdig": Wie kam es zum Crash?

Schumacher war in Runde 25 des Grand Prix von Monaco am Schwimmbad mit einem plötzlich ausbrechenden Heck abgeflogen. Er selbst gab am Boxenfunk sofort Entwarnung, konnte sich aber keinen Reim drauf machen, wie es zu dem Crash kommen konnte. "Du hast die Mauer mit dem Frontflügel berührt", gab ihm sein Renningenieur durch.

Sein Onkel Ralf äußerte im Live-Kommentar bei 'Sky' eine andere Theorie. Mick habe in der Hafenschikane möglicherweise mit dem linken Hinterrad die Leitplanke berührt und sich dabei einen schleichenden Platten eingehandelt. Das würde erklären, warum der Haas am Schwimmbad, also gerade mal zwölf Fahrsekunden später, so plötzlich ausbrach.

Allerdings ist in der Zeitlupe des Unfalls kein platter Reifen zu erkennen, und Schumacher selbst räumte nach dem Rennen zwar ein, dass sich der Crash "super merkwürdig" angefühlt habe, gab aber gleichzeitig zu, dass er wohl minimal neben der Ideallinie war. "Da habe ich vielleicht mit dem Vorderrad eine nasse Stelle erwischt", vermutet er. Dadurch könnte das Heck gekommen sein.

Haas: Keine Anhaltspunkte für Reifenschaden

Seitens des Teams liegen bis dato keinerlei Anhaltspunkte vor, die die Theorie mit dem schleichenden Platten stützen. Auf Anfrage heißt es lediglich, dass man den Schaden des Unfalls "grob geschätzt" mit rund einer Million US-Dollar beziffert - in Zeiten der Budgetobergrenze besonders schmerzlich.

In den ersten Sekunden nach dem Einschlag breitete sich kurz Sorge aus in Monaco, denn obwohl die Einschlagsenergie moderat war, wurde das Chassis komplett zerfetzt. Ähnlich wie schon bei seinem Crash in Saudi-Arabien wurde die Heckpartie vom Rest des Fahrzeugs abgetrennt, was für beunruhigende TV-Bilder sorgte.

"Als ich gesehen habe, dass das Getriebe komplett freigelegt ist, war ich ziemlich schockiert", sagt AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly über den "üblen" Unfall. "Dass sie danach die rote Flagge gezeigt haben, war richtig, auch wenn es ein bisschen gedauert hat. Ich war überrascht, dass zuerst ein VSC kam und nicht gleich das richtige Safety-Car."

Alonso: Müssen aus diesem Unfall lernen

Rennleiter Eduardo Freitas neutralisierte das Rennen zunächst mit einem virtuellen Safety-Car, ehe er Bernd Mayländer auf die Strecke schickte und schlussendlich ganz abbrach. Die TecPro-Barrieren an der Unfallstelle erforderten eine Reparatur, um die Sicherheit gewährleisten zu können, und diese war nur bei einer Unterbrechung des Rennens möglich.

Fernando Alonso bezeichnet den Crash als "enorm" und unterstreicht, "dass wir aus dem heutigen Tag hoffentlich was lernen können". Zum Beispiel: "Ich glaube nicht, dass es am Auto liegt. Es geht um die Energie des Aufpralls. Die Trägheit, mit der du in die Mauer krachst, ist mit unseren schweren Autos mit über 800 Kilo viel höher als früher."

Interessante Randnotiz: Das vorgeschriebene Mindestgewicht der Formel-1-Autos 2022 (inklusive Fahrer und Reifen, aber ohne Flüssigkeiten) liegt bei 798 Kilogramm. Wenn Alonso also von Autos "über 800 Kilo" spricht, lässt das darauf schließen, dass Alpine eines jener Teams ist, die das Gewichtslimit noch nicht erreicht haben.

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