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Trainer wettert, Spiel abgesagt: Jürgen Klopp stört den Weihnachtsfrieden - n-tv NACHRICHTEN

Der Boxing Day am 26. Dezember ist der größte Festtag im britischen Fußball. Doch Jürgen Klopp ist überhaupt nicht weihnachtlich zumute. Der Coach des FC Liverpool wettert gegen den vollen Terminkalender - und flüchtet sich in Sarkasmus. Nun fällt seine Partie wegen der Omikron-Variante sogar aus.

Am größten Festtag des britischen Fußballs hat Jürgen Klopp unverhofft frei. Das Spiel seines FC Liverpool gegen Leeds United am Boxing Day, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, wurde am Donnerstag verschoben - der Gegner hat zu viele Coronafälle. Klopps Wut auf die Verbände und Terminplaner ist dadurch aber sicherlich nicht verraucht.

Denn von einem Weihnachtsfrieden will der deutsche Teammanager nichts wissen. Mit eisiger Miene und beißendem Spott kommentierte er den vollgepackten Kalender, der ihm wieder mal den Jahreswechsel verhagelt. "Wenn das, was ich sage, mehr helfen würde, würde ich es noch öfter sagen. Aber es ändert nichts", schimpfte er: "Das Einzige, was ich damit erreiche, sind Schlagzeilen. Aber die kommen nie am richtigen Ort an."

Nämlich bei den Verbänden. "Ich sorge mich nicht erst seit diesem Jahr um das Wohlergehen der Spieler", sagte Klopp, "ich rede seit sechs Jahren oder länger darüber." Doch bei FIFA, UEFA oder der Premier League findet er einfach kein Gehör. Das nervt ihn. Und zwar gehörig. "Ich kann nicht erkennen, dass es zu Änderungen kommen wird", meinte er am Mittwochabend und lachte sarkastisch.

Kurz zuvor hatten seine Reds mit einem dramatischen 5:4 i.E. gegen Leicester City das Halbfinale des Ligapokals erreicht - und die Terminhatz damit ins Groteske gesteigert. Klopps von mehreren Corona-Fällen gebeuteltes Team muss nun beginnend mit dem traditionsreichen Boxing Day (26. Dezember) über den Jahreswechsel sieben Spiele in 20 Tagen bestreiten.

Dabei hält Omikron längst das ganze Land in Atem, viele Klubs ächzen unter der zusätzlichen Belastung durch immer mehr positive Tests. Auch ein erneuter Ausschluss der Fans ist kein Tabu mehr. Klopp meint, dass der Beschluss der Premier League von Montag (Weiter so!) nicht mehr haltbar ist. Sein Vorschlag: Das Halbfinale im Ligapokal, das in Hin- und Rückspiel für die ersten beiden Januarwochen angesetzt ist, in nur einer Begegnung zu absolvieren. Klopp trifft dort auf den FC Arsenal, Thomas Tuchels FC Chelsea bekommt es mit Tottenham Hotspur zu tun.

"Ich bin absolut der Meinung, dass ein Spiel reichen würde", sagte Klopp über die Vorschlussrunde im Carabao Cup und ergänzte spöttisch: "Aber was ich sage, ist ja nicht wichtig." Spurs-Coach Antonio Conte schloss sich seinem Vorschlag an, Leicesters Trainer Brendan Rodgers warb erneut für fünf Spielerwechsel in der Liga.

Klopp hatte schon in seinem Vorwort im Stadionheft zum Pokalspiel über den Kalender geschimpft. Dass Liverpool nach dem Duell mit Leeds United am Boxing Day (13.30 Uhr) nur zwei Tage später am 28. Dezember (21 Uhr) nach Leicester muss, sei "völlig falsch", schrieb er erbost, "gerade in dieser Situation" mit Omikron.

Er betrachte die Lage mit "wachsender Sorge". Denn wegen der Termine-Anhäufung sind viele Trainer gezwungen, ihre Stars quasi aus der Quarantäne auf den Platz zu schicken. Dass die Regierung die Isolationszeit von zehn auf sieben Tage reduziert hat, dürfte den Druck noch steigern.

"Wir hatten selbst Fälle, das ist nicht cool und als Mensch machst du dir einfach Sorgen", schrieb Klopp: "Die Unsicherheit macht es schwierig für alle und verursacht unweigerlich Bedenken." Doch sein Kapitän Jordan Henderson gibt sich keinen Illusionen hin. "Ich fürchte", sagte er der BBC, "dass niemand sich wirklich um das Wohlergehen der Spieler schert." Da hilft auch ein freier Weihnachtstag nicht viel.

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