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Bundesliga: FC Bayern patzt im Energiesparmodus gegen Union - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

VfB Stuttgart - Borussia Dortmund 2:3 (1:0), Tore: 1:0 Kalajdzic (17.), 1:1 Bellingham (47.), 1:2 Reus (52.), 2:2 Didavi (78.), 2:3 Knauff (80.)

Vor dem Spiel stellte sich die Frage, ob Borussia Dortmund in Stuttgart mit dem Bundesliga- oder dem Champions-League-Gesicht auflaufen würde. Klare Antwort: ja.

Zu Beginn war wenig zu sehen von dem BVB, der ManCity unter der Woche Paroli geboten hatte. Zwar bestimmten die Dortmunder den Rhythmus, doch für mehr als einen Distanzschuss von Mo Dahoud, der zu zentral geriet, fehlte Esprit. Der VfB setzte dagegen auf Bewährtes: Borna Sosa schlug eine Flanke, so hoch wie die Dortmunder Ambitionen, da kamen die BVB-Profis in ihrer wankelmütigen Verfassung nicht ran. Der zwei Meter große Sasa Kalajdzic überstieg seine Bewacher und köpfelte per Bogenlampe ins Dortmunder Tor (17.). Marco Reus verpasste nach feinem Chip-Pass von Mats Hummels noch den Ausgleich, aber viel Hoffnung machte die erste Hälfte nicht. Zu ideenlos der Auftritt. Erschwerend kam hinzu, dass Hummels mit Magenkrämpfen in der Kabine bleiben musste.

Doch BVB-Trainer Edin Terzic hatte seiner Mannschaft in der Halbzeit offenbar die Champions-League-Maske gereicht. In der 47. Minute ließ Gio Reyna einen tiefen Pass von Dahoud auf Jude Bellingham abtropfen, der zum 1:1 traf. Fünf Minuten später drehte Marco Reus das Spiel, der sonst unauffällige Erling Haaland hatte einen Pass von Mateu Morey geschickt durchgelassen. Haaland vergab selbst noch eine aussichtsreiche Chance. Eine größere Gelegenheit bekam dann Stuttgarts Tanguy Coulibaly, der es schaffte, aus fünf Metern am Tor vorbeizuschießen.

Die Stuttgarter Angriffsbemühungen entfalteten erst in der 78. Minute ihre Wirkung, als Daniel Didavi einen Konter zum 2:2 verwandelte. K.-o.-Schlag für den BVB? Von wegen! Denn der eingewechselte Ansgar Knauff, 19, traf nur zwei Minuten später ebenfalls nach einem Konter samt Dribbling. Ein Treffer, der die Dortmunder Chance auf eine erneute Champions-League-Qualifikation am Leben hält. Durch den Sieg hält der BVB zumindest den Rückstand auf Frankfurt (4.) bei sieben Punkten.

Werder Bremen - RB Leipzig 1:4 (0:3), Tore: 0:1 Olmo (24.), 0:2 Sörloth (32.), 0:3 Sörloth (42.), 1:3 Rashica (61.), 1:4 Sabitzer (63.)

Werder Bremen hat seit geraumer Zeit seinen spielfreudigen Ansatz gegen einen nüchternen eingetauscht. Ein teuflischer Handel: Es gab zwar Punkte, aber kaum Schönheit. An der nordischen Tristesse verzagten schon ambitionierte Teams wie Leverkusen und Frankfurt. Leipzig aber, immer noch Bayern-Jägerchen, ließ sich nicht entnerven. Beim 1:0 kombinierten sich die Gäste über Kevin Kampl, Marcel Sabitzer, Dani Olmo, wieder Kampl und zum Schluss Olmo schick durch die Bremer Abwehrreihen. Noch vor der Halbzeit traf Alexander Sörloth doppelt; bei seinem Kopfballtor musste er nicht einmal hochsteigen, auch eine Orban-Flanke neun Minuten später schob er aus kurzer Distanz ohne Probleme ein.

Bremen stellte nach der Halbzeit auf Viererkette um und war folglich besser im Spiel. Mit der Unterstützung von Kampls Arm kamen die Bremer sogar zum 1:3 (61.). Milot Rashica verwandelte einen Foulelfmeter. Doch zwei Minuten später stoppten die Leipziger ein mögliches Aufbäumen durch das 4:1 von Sabitzer. Leipzig setzte mit dem deutlichen Sieg ein Zeichen - gegen Bremen geht es auch im Pokalhalbfinale. Und was bedeutet der Sieg nun für den Meisterkampf? "Der Vorsprung ist nach wie vor sehr groß und Bayern hat so einen Vorsprung in der Historie glaube ich auch noch nie verspielt", sagte Trainer Julian Nagelsmann. Leipzig zeigte zumindest, dass es gegen die Kleinen zur Stelle ist und sich Bayern nicht zu viele Ausrutscher leisten sollte.

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg 4:3 (2:1), Tore: 0:1 Baku (6.), 1:1 Kamada (8.), 2:1 Jovic (27.), 2:2 Weghorst (46.), 3:2 Silva (54.), 4:2 Durm (61.), 4:3 Tuta (84., Eigentor)

Die beiden Champions-League-Aspiranten hatten sich offenbar vorgenommen, ihren Ambitionen Nachdruck zu verleihen. Vom Anpfiff weg boten sie eine rasante Vorstellung: In der sechsten Minute schlenzte Ridle Baku das 1:0 für Wolfsburg. Daichi Kamada egalisierte 70 Sekunden später. Baku hatte dann die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber knapp (20.). Die Wolfsburger rannten an, doch Frankfurt traf in Person von Luka Jovic zum 2:1 (27.). André Silva hatte nach einem Willenslauf von der Grundlinie aufgelegt.

Nach der Verschnaufpause (auch Halbzeit genannt) ging es gerade so weiter: Wout Weghorst nutzte Sekunden nach Wiederanpfiff ein Missverständnis in der Frankfurter Abwehr zum 2:2. Frankfurt antwortet mit dem 3:2 durch Silva, der von Kamada im Strafraum bedient wurde (54.). Die Logik hätte das dritte Tor des VfL verlangt. Aber da wollte Frankfurt nicht mitmachen. Erik Durm traf zum 4:2 (61.). In der ganzen Rückrunde hatten die Wolfsburger bis dahin nur drei Gegentore kassiert. Wolfsburg gab nicht auf, probierte es mehrfach aus der Distanz, konnte im wilden Schlagabtausch aber erst kurz vor Schluss einen Treffer landen. Tuta spitzelte nach einem langen Schlag den Ball ins eigene Tor (85.).

Beim 4:3 war dann auch Schluss, jedes Spektakel muss mal enden. "Wenn wir drei Tore in Frankfurt schießen, sollten wir eigentlich mit einem großen Lächeln nach Hause fahren", beklagte Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner. Durch den Sieg rückt die Eintracht auf einen Punkt an Wolfsburg heran.

Eintracht Frankfurt v VfL Wolfsburg - Bundesliga

Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach 2:2 (1:2), Tore: 1:0 Ascacibar (23.), 1:1 Plea (27.), 1:2 Stindl (37., Foulelfmeter), 2:2 Cordoba (51., nach Videobeweis)

Die Rollen waren klar verteilt zwischen Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach. Die Berliner sind der Abstiegszone gefährlich nahe, Gladbach hofft noch auf das internationale Geschäft. Sozusagen um Chancengleichheit herzustellen, spielte die Borussia aber der 13. Minute in Unterzahl. Yann Sommer war aus seinem Tor geeilt und hatte bei seiner Grätsche den Ball verpasst, aber nicht den Berliner Jhon Cordoba. Notbremse. Rot. Tobias Sippel ersetzte den Gladbacher Torwart, konnte die Berliner Führung aber nicht verhindern. Der Schuss von Santiago Ascacibar nahm eine gemein Flugkurve an, weil er noch leicht abgefälscht wurde (23.).

Dass Gladbach auch in Unterzahl gefährlich sein kann, zeigten dann Marcus Thuram und Alassane Pléa. Letzterer traf nach Steilpass von Thuram (27.). Es blieb unterhaltsam im Olympiastadion: Gladbach drehte die Partie sogar. Lars Stindl traf vom Elfmeterpunkt, nachdem Hertha-Verteidiger Niklas Stark Thuram im Strafraum gefoult hatte (38.). Eine Niederlage in Unterzahl konnten sich die Berliner nicht leisten. Beim Ausgleich von Cordoba zitterten sie allerdings. Der Linienrichter hatte wegen Abseits seine Fahne gehoben, doch der Videoassistent überstimmte die Entscheidung. Für die Hertha ist es ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf, den Sami Khedira trotzdem nicht genießen konnte. "Letzte Woche hat sich der eine Punkt wie ein Sieg angefühlt", sagte der frühere Nationalspieler, "gegen Gladbach fühlt sich der eine Punkt wie eine Niederlage an."

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