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Gladbacher Tiefpunkt - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Marco Rose schlich völlig frustriert in die Kabine. Nichts geht mehr beim Gladbacher Trainer und seiner aktuellen Borussia: Trotz zahlreicher Torchancen und langer Dominanz setzte sich für den künftigen Dortmunder Coach mit seiner Mönchengladbacher Mannschaft der Absturz in der Fußball-Bundesliga mit dem 1:3 (0:0) beim brutal effizienten FC Augsburg nahtlos fort.

„Es ist eine harte Phase“, sagte ein spürbar niedergeschlagener Rose beim Sender DAZN. Die einzige Erklärung für die Niederlage sei, „dass wir drei Gegentore bekommen und nur eines gemacht haben. Die Jungs investieren extrem viel.“ Es fehlten aber die Tore im richtigen Moment. „Es war ganz schwierig heute“, sagte Kapitän Lars Stindl. Sie hätten „unfassbar“ viele Chancen gehabt. „Wir dürfen nicht aufstecken, wir müssen weitermachen.“

Der nur 1,74 Meter große Schweizer Ruben Vargas mit einem Kopfball (52. Minute) und Angriffskollege Marco Richter (76.) sowie der ehemalige Gladbacher André Hahn (89.) bescherten den in der ersten Hälfte harmlosen Augsburgern wichtige Punkte im Abstiegskampf. Nationalspieler Florian Neuhaus konnte am Freitagabend mit seinem Treffer zum 1:1 in der 68. Minute die sechste Pflichtspiel-Niederlage der Gladbach nacheinander nicht abwenden. Rose stand konsterniert am am Spielfeldrand. Stindl schoss sogar einen Foulelfmeter neben das Tor (38.).

Nach nun sieben sieglosen Liga-Partien rückt ein Europapokalplatz für die Gladbacher in noch weitere Ferne. Und am Dienstag dürfte nach dem 0:2 im Hinspiel gegen Manchester City das Achtelfinal-Aus in der Champions League folgen. Mit seiner grauen Kappe auf dem Kopf konnte Rose von Beginn an zwar beobachten, wie seine Mannschaft die Hoheit über das Spiel hatte. In alter Glanzform wäre die Partie nach knapp 20 Minuten auch schon zugunsten der Gäste entschieden gewesen und Roses Gesichtszüge hätten sich in seiner Coaching-Zone deutlich entspannt. Bereits in der fünften Minute hätten die Borussen in Führung gehen können. Neuhaus bekam im Sechzehner der Augsburger die Chance zum Abschluss, scheiterte aber in Bedrängnis an FCA-Torwart Rafal Gikiewicz.

Chancenverwertung mangelhaft

Drei Veränderungen in der Startformation im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen hat Rose insgesamt vorgenommen. Stindl kehrte dabei an nach seiner Gelbsperre zurück. Über Arbeit sollte sich die verunsicherte Mannschaft auch an die alte Spielfreude wieder herantasten, hatte Rose gefordert. Vieles sah auch sehr gefällig aus. Nur eines blieb mangelhaft: Die Chancenverwertung. Der ansonsten starke Marcus Thuram vergab in der 13. Minute, Stindl verzog in der 15., Valentino Lazaro in 19.

Den spielerischen Stillstand, der bei den Augsburgern zunächst anhielt, unterbrach kurzzeitig bezeichnenderweise Innenverteidiger Felix Uduokhai, als er nach einer guten halben Stunde aufrückte. Seine Hereingabe wurde aber vom aufmerksamen Nico Elvedi geklärt.

Nach dem direkten Gegenzug bot sich die größte Chance für Gladbach, als Raphael Framberger im FCA-Strafraum Thuram am Fuß traf: Elfmeter. Stindl schnappte sich den Ball, schoss neben das Tor und verzog entsetzt das Gesicht. Die Fahrlässigkeit vor dem gegnerischen Tor sollte sich rächen, und das schnell nach dem Seitenwechsel. Die erste Augsburger Ecke der Partie zielte Daniel Caligiuri auf den ersten Pfosten. Dort stieg Vargas, in der Pause gegen die Gladbacher Leihgabe Laszlo Benes getauscht, hoch und köpfte mit seinen 1,74 Metern ein. Diesmal sah Stindl in der Defensive nicht gut aus.

Konsternieren ließen sich die Borussen vom Gegentreffer nicht. Thuram scheiterte jedoch einmal mehr am top aufgelegten Gikiewicz (63.). Beim plazierten Aufsetzer von Neuhaus aus rund 14 Metern war aber auch er machtlos. Gladbach drängte nun weiter, wollte den Siegtreffer. Nur gelang auf der Gegenseite den effektiven Augsburgern durch Richter und Hahn die Entscheidung. „Es ist unglaublich bitter, es geht mir auch ein bisschen auf die Nerven, muss ich ehrlich sagen. Es ist ein Scheißtag heute“, kommentierte Gladbachs Nationalspieler, Florian Neuhaus, nach der Partie und fasste damit den Abend für die Borussen wohl treffend zusammen.

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