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24h Nürburgring 2024: Scherer-Audi siegt in unbefriedigendem Abbruchrennen - Motorsport-Total.com

(Motorsport-Total.com) - Scherer Sport Phx gewinnt mit Frank Stippler, Christopher Mies, Ricardo Feller und Dennis Marschall die 52. Auflage des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring, das für die 240.000 Zuschauer als äußerst unbefriedigendes Rennen in Erinnerung bleiben wird. Netto wurden sieben Stunden und 22 Minuten unter Grün gefahren, ehe das Rennen wegen Nebels abgebrochen werden musste. (Ergebnis)

Titel-Bild zur News: Scherer-Audi

Scherer Sport Phx gewinnt auch ohne Audi-Werksunterstützung Zoom

Der Scherer-Audi lag zum Zeitpunkt des Abbruchs in Führung, was aber dem Rennverlauf gerecht wurde. Am Sonntag gab es nach 13.30 Uhr noch einmal fünf Runden hinter dem Safety-Car, damit die Fahrer ihre Pflichtrunden absolvieren konnten. Offiziell handelt es sich um keinen Rennabbruch, sondern um eine vorzeitige Zielflagge. (Alle Reaktionen im Ticker)

Das Rennen setzte in mehrfacher Hinsicht negative Maßstäbe: Es gab mit 8:57 Stunden inklusive der Safety-Car-Runden die kürzeste Nettofahrzeit der Geschichte. Mit 50 gewerteten Runden wurde die kürzeste Distanz der Geschichte zurückgelegt. In beiden Fällen wurde der Rekord aus dem Jahr 2021 unterboten, als 59 Runden in 9:30 Stunden absolviert wurden.

Für Christopher Mies und Frank Stippler ist es der jeweils dritte Gesamtsieg beim 24h-Rennen. In der ewigen Bestenliste zogen sie damit mit Herbert Hechler, Klaus Ludwig, Hans-Joachim Stuck und Markus Winkelhock gleich. Dennis Marschall und Ricardo Feller feiern ihren ersten Gesamtsieg. Für Audi ist es der siebte Gesamtsieg.

Das Team Scherer Sport Phx siegt erstmals unter diesem Namen beim 24-Stunden-Rennen. Zählt man die Erfolge des Vorgängerteams Phoenix hinzu, zieht der Rennstall mit sieben Gesamtsiegen mit Manthey-Racing gleich - mehr hat kein anderes Team.

Zweiter wurde der Manthey-EMA-Porsche #911 (Vanthoor/Estre/Güven/Preining) "Grello", der zum Zeitpunkt der Roten Flagge an dritter Stelle lag. Bei einer Unterbrechung werden allerdings die ausstehenden Boxenstoppzeiten noch aufgerechnet, weshalb der RMG-BMW #72 (Harper/Hesse/Weerts; 3.), der bei der Roten Flagge auf Rang zwei gelegen hatte, für den Restart am Sonntag zurückgestuft wurde. Er war von der Poleposition gestartet.


Fotos: 24h Nürburgring 2024, Rennen


Vierter wurde der HRT-Mercedes #4 (Stolz/Juncadella/Maini/Götz), gefolgt vom Abt-Lamborghini #27 (K. van der Linde/Mapelli/Pepper; 5.).

Die Top 10 komplettieren der Falken-Porsche #33 (Andlauer/Bachler/S. Müller/Picariello; 6.), der Rowe-BMW #98 (Marciello/Martin/Wittmann/Farfus; 7.), der Scherer-Audi #15 (Vervisch/Haase/Winkelhock/Feller; 8.), der Lionspeed-Porsche #24 (Au/Niederhauser/P. Kolb/Dontje; 9.) als Sieger der SP9 Pro-Am und der Falken-Porsche #44 (Heinemann/Eriksson/Menzel/Ragginger; 10.).

Entscheidung fällt am Samstag

Das Rennen wurde somit im ersten Teil am Samstagabend entschieden. Es waren mehrfach extrem schwierige Bedingungen, bei denen die Reifenwahl eine entscheidende Rolle spielte.

Gleich zu Beginn des Rennens mussten mehrere GT3-Fahrzeuge die Box ansteuern, weil sie auf Slicks oder geschnittenen Slicks gestartet waren - die richtige Wahl für die Einführungsrunde, aber die falsche für den Rennstart.

Die Anfangsphase war geprägt von einem Zweikampf zwischen dem Rowe-BMW #99 (Frijns/D. Vanthoor/S. van der Linde/Farfus) von Augusto Farfus und dem Grello" von Kevin Estre.

Dahinter brannte Dan Harper im RMG-BMW #72 (Harper/Hesse/Weerts) ein wahres Feuerwerk ab. Nach der Poleposition war der BMW M4 GT3 von "Gen2K" mit den falschen Reifen gestartet und musste nach der Einführungsrunde an die Box. Danach kämpfte sich Harper durch das gesamte SP9-Feld bis auf die dritte Position nach vorn.

Beim ersten Boxenstopp fiel "Grello" etwas zurück, weil Estre auf Regenreifen eine Runde länger draußen blieb und eine halbe Minute verlor. Damit lag der Rowe-BMW #99 allein auf weiter Flur an der Spitze.

Doch nach etwas mehr als drei Stunden war die Fahrt vorbei. Sheldon van der Linde wurde beim Überrunden in einen Unfall verwickelt, für den letztlich Alesia Kreutzpointer vom Four-Motors-Cayman #420 (Beckwermert/Schöni/J. Kreutzpointer/A. Kreutzpointer) verantwortlich gemacht wurde. Das Rowe-Team verteidigte sie gegen Angriffe im Internet.

Entscheidender Regenschauer

Damit war der Kampf um den Sieg wieder völlig offen. Am Samstagabend begann es erneut zu regnen, was zu unterschiedlichen Reifenwahlen führte und die Fahrer mit den denkbar schwierigsten Bedingungen konfrontierte, da jede Runde andere Streckenabschnitte nass und trocken waren.

Die geschnittenen Slicks erwiesen sich in dieser Phase als optimale Wahl, funktionierten aber nicht auf allen Fahrzeugen gleich gut. Gewinner dieser Phase war der Scherer-Audi #16, der dank eines hervorragenden Stints von Frank Stippler die Führung übernahm.

"Grello" verpokerte sich mit Slicks und musste einen Stint vorzeitig abbrechen. Der Abt-Lamborghini schaltete sich dank eines starken Stints von Kelvin van der Linde in den Kampf um den Sieg ein, verlor aber in der Endphase des Regens wieder an Boden, als man für einen Stint auf Regenreifen wechselte.

In den Kampf um den Sieg mischte sich auch noch der HRT-Mercedes #4 ein. Dieser gehörte zu den drei Mercedes-AMG GT3, die beim Start auf die falschen Reifen gesetzt hatten und reinkommen mussten. Nach und nach arbeitete sich das Haupt Racing Team wieder in die Spitzengruppe vor.

Die anderen Mercedes-AMG GT3, die auf den Gesamtsieg angesetzt waren, schieden aus: Der GetSpeed-Mercedes #130 (Engel/Gounon/Schiller/Christodoulou) fiel nach einer haarsträubenden Szene zurück, als der Versuch, zu viert nebeneinander durch den Streckenabschnitt Antoniusbuche zu fahren, gründlich schiefging.

Ricardo Feller im Scherer-Audi #15 (Vervisch/Haase/Winkelhock/Feller) zog rüber, um dem Herberth-Porsche #5 (Renauer/V. Kolb/Olsen/Campbell) von Vincent Kolb einen "Side Draft" zu geben, übersah dabei aber Fabian Schiller, der in die Lücke drängte. Kolb drehte sich bei 270 km/h, schlug aber nur leicht ein, die beiden anderen Fahrzeuge mussten an die Box kommen.

Dass es dabei blieb, war reines Glück. Dennoch war die #130 aus dem Rennen um den Sieg, denn die Reparatur dauerte eineinhalb Runden. Später kamen weitere Reparaturstopps hinzu, nach dem Restart war hinter dem Safety-Car endgültig Schluss.

Der GetSpeed-Mercedes #8 (Auer/Christodoulou/Ellis/Grenier) gehörte zur erweiterten Spitzengruppe, schied aber nach einem Unfall von Adam Christodoulou im Streckenabschnitt Metzgesfeld nur eine halbe Stunde vor dem Abbruch aus.

Für die Aston Martin verlief das Rennen überhaupt nicht nach Plan. Der Walkenhorst-Aston-Martin #34 (Krognes/Giermaziak/Pittard/Thiim) hatte gleich zu Beginn des Rennens einen Reifenschaden und verlor viel Zeit. Bester Aston Martin war der Walkenhorst-Aston-Martin #35 (Hull/Mazatis/Assenheimer) auf Gesamtrang 19.

Der Glickenhaus-SCG #706 (Mutsch/Mailleux/Arnold/Ledogar) musste zwischenzeitlich das Getriebe wechseln und kam auf Gesamtrang 67 ins Ziel. Dennoch reichte es zum Klassensieg in der SPX-Klasse.

Es bleibt ein unbefriedigendes Rennen in Erinnerung. Besonders ärgerlich ist, dass das Rennen ursprünglich vom 9. bis 12. Mai stattfinden sollte. Da herrschte in der Eifel bestes Wetter. Doch wegen des WEC-Rennens in Spa-Francorchamps musste das 24-Stunden-Rennen auf Fronleichnam verschoben werden.

Auf der Nürburgring-Nordschleife geht der Langstreckensport am 22. Juni mit dem fünften Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) weiter. Die 53. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens geht vom 19. bis 22. Juni über die Bühne.

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