Drei Niederlagen in Folge, acht Punkte Rückstand auf Bundesliga-Tabellenführer Leverkusen, raus aus dem DFB-Pokal und in der Champions League mit dem Rücken zur Wand: Der FC Bayern befindet sich in einer sportlichen Krise. Im Zentrum der öffentlichen Kritik steht dabei vor allem Thomas Tuchel.
Er habe die Mannschaft in elf Monaten nicht weiterentwickelt, einzelne Spieler zudem unnötig angezählt – das bemängeln Kritiker:innen. Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen hat nach der Niederlage in Bochum dennoch betont, dass der Klub am Trainer festhalten werde.
Eine Frage der Alternativen kann es indes nicht sein, denn durch die Medien geistern bereits zahlreiche Namen. Sechs Kandidaten könnten dabei tatsächlich infrage kommen.
Hansi Flick
Es mag absurd klingen, doch der Vor-Vorgänger von Thomas Tuchel wird aktuell wieder an seinem alten Arbeitsplatz gehandelt. Die "Sport Bild" berichtete zunächst, dass es in München Verantwortliche gebe, die sich eine Rückkehr von Flick vorstellen könnten.
Passend dazu habe es eine Aussprache zwischen dem Ex-Coach und Uli Hoeneß gegeben. Das Verhältnis der beiden galt seit der Trennung im Jahr 2021 als belastet. Gewisse Vorbehalte soll es dennoch von beiden Seiten geben. Hoeneß sei von Flick nicht gänzlich überzeugt.
Der ehemalige Bundestrainer wiederum wolle laut Sky kein Feuerwehrmann sein, also nicht nur bis zum Sommer den Platz auf der Trainerbank einnehmen. Stattdessen strebe er ein langfristiges Engagement an. Ein solches könnte etwa beim FC Barcelona möglich sein, bei dem Flick seit Wochen ebenfalls gehandelt wird.
Xabi Alonso
Der Spanier ist aktuell wohl die heißeste Aktie auf dem weltweiten Trainermarkt. Er ist drauf und dran, Bayer das Vizekusen-Image zu nehmen, lässt dabei ansehnlichen und variablen Fußball spielen. Da überrascht es nicht, dass Xabi Alonso beim FC Bayern laut "The Athletic" weit oben auf der Liste stehen soll. Nach Informationen von Sky ist er gar der Topkandidat.
Dabei gehe es aber um einen Transfer im Sommer. In dieser Saison dürfte der Erfolgscoach mit der Werkself erst einmal den Titelchancen in der Bundesliga, im DFB-Pokal sowie in der Europa League nachgehen wollen.
Ob Xabi Alonso im Sommer aber überhaupt den Verein wechseln will, ist offen. Die Bayern wären dann zudem nicht seine einzige Option. Auch der FC Liverpool, der einen Nachfolger für den zum Saisonende scheidenden Jürgen Klopp sucht, soll am Spanier dran sein.
Zinédine Zidane
Es gibt keine Kleinen mehr, wusste Rudi Völler schon als Bundestrainer. Schon gar nicht auf der Kandidatenliste des FC Bayern. Denn nach Informationen des italienischen Fachblatts "Corriere dello Sport" steht auch der frühere Weltfußballer auf dem Zettel des FCB.
Demnach haben die Münchener vor dem Champions-League-Spiel in Rom Kontakt zu Zidane aufgenommen. Unklar sei aber, ob der Franzose sofort zur Verfügung stehen würde. Seit seinem zweiten Abgang von Real Madrid im Sommer 2021 steht er zwar ohne Verein da, Zidane hat Anfragen aber immer wieder abgeblockt.
Seine Erfolge als Trainer sprechen indes für ihn: In Madrid wurde vor allem sein Umgang mit den Topstars gelobt – anders als zuletzt bei Thomas Tuchel. Zidane führte die Königlichen zwischen 2016 und 2018 zu drei Triumphen in der Königsklasse.
Antonio Conte
Der Italiener wartet zwar noch auf den ganz großen Wurf in der Champions League, genießt international aber dennoch ein hohes Ansehen. Juventus Turin formte er einst zum Seriensieger, mit Inter Mailand beendete er den Lauf der Turiner schließlich. Dazwischen bewies er sich auch im Ausland, wurde mit Chelsea englischer Meister.
Conte könnte also auch für den FC Bayern eine reizvolle Lösung darstellen. Laut "Bild" ist er selbst an einem Engagement in München interessiert, er soll den FCB sogar als seinen Wunschklub auserkoren haben. Offen ist aber, ob die Bayern überhaupt Interesse an Conte, der als schwieriger, sprunghafter Charakter gilt, haben.
Sebastian Hoeneß
Sein Name ist in den vergangenen Monaten schon oft gefallen, wenn es um die ferne Zukunft auf der bayerischen Trainerbank ging. Kein Wunder, sein Onkel Uli ist schließlich Ehrenpräsident des Klubs, zudem arbeitete Sebastian Hoeneß selbst bereits beim FCB. Die zweite Mannschaft führte er 2020 zur Meisterschaft in der 3. Liga.
Laut "Bild" haben die Bosse intern schon über ihn gesprochen, er stünde aber auch erst ab dem Sommer zur Verfügung. Bereits im November des vergangenen Jahres hatte Dieter Hoeneß gegenüber der "Sport Bild" berichtet, dass sein Bruder Uli sich häufiger nach Stuttgart-Spielen bei ihm meldet: "Er verfolgt sie wirklich sehr genau. Er nimmt Sebastians Weg sehr bewusst wahr."
Ole Gunnar Solskjær
Es ist der wohl überraschendste Name auf der Kandidatenliste. Als Spieler wurde der Norweger im Champions-League-Finale von 1999 zwar zum Albtraum des FC Bayern, als Trainer konnte er später aber nicht an diese Erfolge anknüpfen. Mit Molde holte er in Norwegen zwar Titel, bei Manchester United aber stand Solskjær drei Jahre lang in der Kritik, ehe er 2021 gehen musste.
Seither steht der Norweger ohne Arbeitgeber da, weshalb er zumindest sofort verfügbar wäre. Laut Sky ist genau dieser Aspekt ausschlaggebend für Bayerns Interesse. Der Klub habe Solskjær als potenzielle Interimslösung im Blick. Dahinter stecke vor allem Christoph Freund, der die Entwicklung des 50-Jährigen seit Jahren verfolge. Solskjær selbst sei indes offen für eine neue Herausforderung.
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