Am Dienstagabend ist der BVB im Rahmen des Achtelfinalhinspiels der Champions League bei der PSV Eindhoven angetreten. Donyell Malen brachte die Dortmunder in der ersten Halbzeit in Führung, der frühere Gladbacher Luuk de Jong glich nach der Pause per Elfmeter aus.
Am Ende stand so ein 1:1, das für den BVB aus mehreren Gründen ein gutes Ergebnis ist. Einerseits darf sich Borussia Dortmund glücklich schätzen, ob der Vielzahl an PSV-Chancen nicht als Verlierer vom Platz gegangen zu sein. Andererseits ist die Ausgangslage für das Rückspiel am 13. März durch das Remis günstig.
Allzu viel wurde nach der Partie aber nicht über das Wiedersehen im März gesprochen, der Blick ging stattdessen zurück. Allerdings auch nicht auf die vollen 90 Minuten, sondern vor allem auf eine Szene in der 54. Minute. Mats Hummels hatte im eigenen Sechzehner gegen Malik Tillman die Grätsche ausgepackt, Schiedsrichter Srđan Jovanović sofort auf Elfmeter entschieden.
Der Unparteiische wurde dabei zum Unverständnis der Dortmunder nicht vom VAR überstimmt, obwohl Hummels zuerst klar den Ball gespielt hatte. "Das ist null Prozent Elfmeter für mich, null!", schimpfte der vermeintliche Übeltäter nach der Partie: "Der Tillman hat sich totgelacht auf dem Platz, der Bakayoko hat sich totgelacht, die haben mich alle angegrinst, minutenlang."
Der Weltmeister von 2014 war mit seiner Beschwerde nicht auf sich alleine gestellt. "Es war schwierig, mit ihm zu reden", berichtete Emre Can über den Austausch mit dem Unparteiischen. "Klarer Elfmeter", habe er nach dem VAR-Check gesagt.
Alexander Meyer, der kurzfristig für den angeschlagenen Gregor Kobel zwischen die Pfosten gerückt war, sah indes ein grundlegendes Problem. International seien die Schiedsrichter "etwas stur. Wir kennen das aus der Bundesliga nicht so, da kann man mit ihnen reden".
Elfmeter gegen den BVB: Manuel Gräfe spricht von einer Farce
Ein Unparteiischer, dessen kommunikative Art von den Profis stets geschätzt wurde, ist Manuel Gräfe. Zwischen 2004 und 2021 leitete er 289 Partien in der 1. Bundesliga, ehe er altersbedingt aufhören musste. Dem Fußball ist er als Fan und kritischer Beobachter der Schiedsrichterarbeit dennoch verbunden geblieben.
So verfolgte Gräfe auch Borussia Dortmunds Auftritt in der Champions League. "Hummels spielt klar den Ball zuerst, rutscht auch nicht unkontrolliert danach rein – normaler Kontakt nach dem Ballspielen", analysierte er und kam zu dem knallharten Schluss: "Eine Farce … und noch dazu auf CL-League Niveau … VAR was?"
Der 50-Jährige gab noch zusätzlichen Kontext. Vertreter der "Theoretiker-Schule", zu der Gräfe die Ex-Schiris Herbert Fandel und Hellmut Krug zählt, "sprachen zuletzt von Treffer mit dem Nachziehbein und Foul". Garniert mit dem Emoji des nichts sehenden Affens machte er deutlich, was er von dieser Bewertung hält:
Mats Hummels und BVB-Berater Matthias Sammer, der die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns öffentlich ebenfalls kritisiert hatte, erhielten daher einen Daumen hoch von Gräfe.
Der Aufregung um den Elfmeter zum Trotz sind die Schwarz-Gelben ansonsten gut beraten, den insgesamt dürftigen Auftritt in Eindhoven intern richtig aufzuarbeiten. In der Bundesliga gilt es am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim, Platz vier zu verteidigen.
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