Bei der Lufthansa läuft ein dreitägiger Warnstreik der Technik-Mitarbeiter. Passagierflüge sind laut beiden Konfliktparteien nicht betroffen. Allerdings drohen schon weitere Lufthansa-Streiks.
Aufgrund des Warnstreiks des Technik-Personals seien am Mittwoch keine Flüge ausgefallen, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Am Donnerstag seien ebenfalls keine Ausfälle zu erwarten und auch für Freitag sei man optimistisch. Die Lufthansa empfahl Passagieren dennoch, stets den Status ihres Fluges vorab zu prüfen.
Laut Gewerkschaft Verdi folgten etwa 90 Prozent dem Aufruf zum bundesweiten Warnstreik des Bodenpersonals. Lufthansa Technik ist für die Reparatur und die Überholung von Flugzeugen, Teilen und Triebwerken auch für andere Fluggesellschaften zuständig. Die tägliche Wartung macht die Fluggesellschaft, die nicht bestreikt wurde, dagegen selbst.
Kritik von der Lufthansa
Nach zwei Warnstreiks mit jeweils mehreren hundert Flugausfällen - der jüngste davon erst vor einer Woche - hatten die Gewerkschaft und die Lufthansa ihre Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Bodenbeschäftigten in der vergangenen Woche fortgesetzt, ohne ein Ergebnis zu erzielen.
Den aktuellen Warnstreik kritisierte die Fluggesellschaft scharf: "Dieser kurzfristige Aufruf in den Technikbetrieben mit gerade einmal zwölf Stunden Vorlauf zu einem dritten sogenannten Warnstreik mit einer Länge von drei Tagen ist eine nicht nachvollziehbare und völlig unangemessene Eskalation".
Neue Gespräche ab Montag?
Man habe Verdi angeboten, jederzeit weiterzuverhandeln. "Ganz konkret möchten wir die Verhandlungen am 4. März, also am ersten Arbeitstag nach Streikende, fortsetzen." Ziel bleibe eine schnelle Einigung. Bisher war die fünfte Runde für den 13. und 14. März angesetzt.
Verdi hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits aufgefordert, noch vor dem 13. März zu weiteren Verhandlungen zusammenzukommen. Der 4. März sei denkbar, allerdings unter der Voraussetzung "eines vorab übermittelten verbesserten Angebots der Lufthansa", sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.
Verdi will 12,5 Prozent
Ein neues Angebot der Lufthansa bei den Verhandlungen in der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft als unzureichend abgelehnt. Die von Verdi aufgestellte Kernforderung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, werde auch in dem neuen Angebot bei mehr als doppelt so langer Laufzeit im Vergleich zur Forderung nicht erreicht, kritisierte die Gewerkschaft.
Man habe einen großen Schritt auf Verdi zugemacht, hieß es von der Lufthansa. Im Detail würde demnach die erste von zwei geplanten Tabellenerhöhungen um 4 Prozent von Dezember auf März vorgezogen. Zudem soll die Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro schneller ausgezahlt werden.
Flugbegleiter-Streiks drohen
Bei Lufthansa-Tochter Cityline droht währenddessen ein Streik der Flugbegleiter. Die Gewerkschaft Ufo rief ihre Mitglieder von Donnerstag bis 6. März zur Urabstimmung über Arbeitskämpfe auf. Lufthansa Cityline habe bei den Tarifgesprächen kein ernstzunehmendes Angebot vorgelegt, kritisierte die Gewerkschaft am Mittwoch.
Ufo fordert für die etwa 900 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter unter anderem 15 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 18 Monaten.
Auch die rund 18.000 Kabinenbeschäftigten der Muttergesellschaft Lufthansa sind seit vergangenem Donnerstag zur Urabstimmung bis 6. März aufgerufen. Ufo hatte die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt mit der Begründung, die Lufthansa habe kein ausreichendes Angebot vorgelegt.
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