Julian Nagelsmann und Rudi Völler waren sich nach dem DFB-Debakel einig: Es braucht wieder „deutsche Tugenden“. Jogi Löw sieht das anders.
Frankfurt am Main – Die deutsche Nationalmannschaft verkommt mit ihren Auftritten zur Lachnummer – daran hat auch der Trainerwechsel von Hansi Flick zu Julian Nagelsmann nichts geändert. Zumindest vorerst, ein bisschen Zeit bis zur EM 2024 bleibt ja noch. Aber eben nicht viel.
Nach den Pleiten gegen die Türkei und Österreich rätselt Fußball-Deutschland: Was fehlt der DFB-Elf, um wieder Spiele zu gewinnen und Euphorie zu entfachen? Antworten auf diese Fragen mussten natürlich zuallererst die Verantwortlichen finden – und zwar direkt nach dem Spiel.
DFB-Stars ohne „deutsche Tugenden“? Völler und Nagelsmann sind sich einig
Bundestrainer Julian Nagelsmann und Sportdirektor Rudi Völler bliesen größtenteils ins gleiche Horn: Die „deutschen Tugenden“, sie fehlen. „Vielleicht liegt es an den Spielertypen“, mutmaßte Völler. Nagelsmann zog erste gedankliche Konsequenzen: „Vielleicht müssen wir auf zwei Prozentpunkte Talent verzichten und zwei ‚Worker‘ mehr reinwerfen“, überlegte er laut.
Ex-Bundestrainer Jogi Löw sprach schon vor einigen Wochen im Podcast „Spielmacher“ mit Sky-Moderator Sebastian Hellmann über die Probleme im deutschen Fußball. Interessant: Löws Meinung ist ziemlich konträr zu dem, was Nagelsmann und Völler nach dem Österreich-Spiel schlussfolgerten.

Löw prangert „fatale Botschaft“ an: Ganz andere Meinung als Nagelsmann und Völler
Bei der Forderung nach mehr deutschen Tugenden winkt Löw ab: „Ich kann es nicht mehr hören.“ Löw spricht in diesem Zusammenhang sogar von einer „fatalen Botschaft“.
„Wir in Deutschland müssen taktische und technische Fortschritte machen. Da müssen wir ansetzen. Wenn jemand denkt, mit deutschen Tugenden könnte man heute Spiele gewinnen, der täuscht sich gewaltig“, so der 63-jährige Schwarzwälder. Er höre das „viel zu häufig“.
Löw ist felsenfest davon überzeugt, dass im fehlenden Einsatz „nicht der Kern des Problems“ liege. „Toni Rüdiger, Jo Kimmich, der Ilkay: Das sind Profis durch und durch. Die wollen immer gewinnen.“ Die drei von Löw genannten haben ihr EM-Ticket wohl trotz durchwachsener Leistungen sicher – wer noch zittern muss, lesen Sie hier. (epp)
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