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Formel 1: Der Vorherbestimmte, der einem (fremden) Traum hinterherjagt - SPORT1

Charles Leclercs Karriere ist gezeichnet. Gezeichnet von großem Talent, von großen Siegen, großen Niederlagen und auch von großen Tragödien.

Der Monegasse, der am 16. Oktober 1997 geboren wurde, schaute in jungen Jahren immer zu zwei Menschen auf, Menschen, die ihn zum Rennfahren brachten. Einmal Vater Hervé, der es selbst bis in die Formel 3 geschafft hatte, und Patenonkel Jules Bianchi, der seiner Zeit selbst Formel-1-Fahrer war.

Tragisch ist, dass beide nicht wissen, dass es Leclerc in die Formel 1 geschafft hat, da sie vor dem ersten Rennen (Großer Preis von Australien 2018) des heutigen Ferrari-Stars starben. Der Tod von Leclercs Vater 2017 kam sehr schnell und sehr überraschend.

„Auf sowas ist man völlig unvorbereitet. Es war ein weiterer Schlag, den man nur schwer verdauen konnte. Die Zeit hat mich reifen lassen, ich wurde stärker. Seinen Vater so früh zu verlieren, ich war 19 Jahre alt, verändert einen für immer. Mein Vater war mein größter Fan“, äußerte sich Leclerc emotional, der nur wenige Stunden nach dem Tod seines Vaters beide Formel-2-Rennen in Baku gewann, über diesen tragischen Moment.

Bereits zwei Jahre vorher verlor Leclerc auch seinen Patenonkel Jules Bianchi. Der Franzose war beim Japan GP 2014 verunglückt und erlag ein Jahr später seinen Verletzungen. Auch dieser Tod macht Leclerc bis heute zu schaffen.

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Leclerc zieht mit Bianchi gleich

Am 16. Oktober 2023 zieht Leclerc beim Alter gleich (Bianchi wurde 26 Jahre alt). Schon seit 2019 versucht er, den gemeinsamen Traum in die Realität umzusetzen. Den Traum, mit Ferrari die WM zu gewinnen, den sich Bianchi nicht mehr erfüllen konnte.

„Ich bin mir sicher, er wäre zu Ferrari gewechselt und hätte dort auch mehr erreicht als ich. Leider hatte das Schicksal andere Pläne mit ihm“, sprach der fünfmalige GP-Sieger über seinen Patenonkel.

Kurz vorm Sprung zu Ferrari verstorben: Jules Bianchi

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Leclerc selbst war als Riesentalent in die Königsklasse des Motorsports gestartet. So schrieb Sebastian Vettel dem Mann, der von den Italienern als „Il predestinato“ (der Vorherbestimmte) getauft wurde, bei seinem Ferrari-Abschied 2020 auf den Helm, dass Leclerc das größte Talent sei, das er in den letzten 15 Jahren getroffen habe - und er es nicht verschwenden soll.

Großes Talent, doch wenig Erfolg

Stand heute hat er 21 Pole-Positions und fünf Rennsiege in der Formel 1 einfahren können. Zahlen, die nicht mit den Erwartungen mithalten können. Das liegt aber viel mehr an Ferrari als an Leclerc selbst.

Oft verlor der Monegasse Rennen dadurch, dass Ferrari im Rennen nicht mithalten konnte, das Auto kaputtging oder die Verantwortlichen katastrophale Fehler in der Strategie machten.

Selbst war Leclerc auch nicht fehlerfrei, konnte sein Potenzial aber bislang aufgrund der vielen Probleme bei der Scuderia auch nie wirklich zeigen.

Der 26-Jährige scheint nach Fernando Alonso und Sebastian Vettel der nächste Fahrer zu sein, der an der Mission WM-Titel in Rot scheitert. Ferrari hat seit 2007 keinen Fahrer-Titel mehr einfahren können und schlägt sich seither oft selbst.

Der letzte Weltmeister in Rot: Kimi Raikkönen

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Das Arbeitspapier des Monza-Siegers 2019 läuft Ende 2024 aus. Es könnte die Chance für den Ferrari-Star sein, das Team zu wechseln und sein Glück woanders zu probieren.

Leclerc liebt Ferrari

Doch dieser scheint das nicht zu wollen, da er „Ferrari liebt“ und solange er eine Chance auf den Titel sieht, bei dem Team bleiben will. Es ist sein Lebenstraum für Ferrari zu fahren, aber nicht nur seiner, sondern auch der von Jules Bianchi.

Der ehemalige Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekkies sagte einmal im Podcast Beyond The Grid, dass das, was Charles macht, eine Weiterführung von dem sei, was Jules hätte machen sollen.

Dennoch muss Leclerc aufpassen, dass er nicht als gescheitertes Talent endet, trotz der ganzen Liebe, die er für Ferrari verspürt.

Vielleicht wollte Vettel den Monegassen mit den Worten „verschwende es nicht“ auch vor Ferrari warnen.

Zwar hat Teamchef Frederic Vasseur vor kurzem vermeldet, dass das 2024er-Auto massive Fortschritte machen würde, das heißt jedoch nicht zwangsläufig, dass sie nächstes Jahr wieder um den Titel kämpfen.

Und nur das ist das, was Leclerc seit Jahren will!

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