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Nur noch zwei Bieter für Lufthansa Technik - Handelsblatt

Triebwerkswartung bei Lufthansa Technik

Die Lufthansa-Führung will einen Teil des Tochterunternehmens an Investoren abgeben. Im Herbst könnte entschieden werden, ob es zu einem Deal kommt.

(Foto:&#160dpa)

Frankfurt Die Liste der Bieter für die Technik-Tochter der Lufthansa-Gruppe schrumpft auf zwei Interessenten. Nach Informationen aus Finanzkreisen bieten noch die Finanzinvestoren Bain und Advent für einen Teil von Lufthansa Technik. Ein Sprecher der Fluggesellschaft wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern. Auch vonseiten der Investoren gab es keinen Kommentar.

Deutschlands größte Airline sucht einen Investor, der 20 Prozent an der Technik-Tochter übernimmt. Die ist auf die Wartung von Flugzeugen spezialisiert, bietet aber auch den Umbau der Jets etwa zu Regierungsflugzeugen an. Lufthansa Technik ist mit einem Umsatz von knapp 5,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr einer der größten Wartungsspezialisten weltweit und wird mit sechs bis sieben Milliarden Euro bewertet.

Aus dem Bieterrennen zurückgezogen hat sich derweil der Finanzinvestor CVC, wie in Finanzkreisen zu hören ist. Bain und Advent hingegen haben seit Kurzem Zugang zum sogenannten Datenraum der Lufthansa-Tochter. Hier können sie sämtliche Zahlen des Dienstleisters einsehen, die Voraussetzung für ein finales Gebot. Das werde sich aber bis weit in den Herbst ziehen, heißt es im Umfeld der Bieter.

Zuletzt wurde vor allem das Thema Governance besprochen. Damit ist die Frage gemeint, wie viel Mitspracherecht ein Investor bekommt. „Lufthansa Technik bleibt Kern des Unternehmens“, hatte Konzernchef Carsten Spohr wiederholt klargestellt. Entsprechend will die Unternehmensführung die Strategie des Ablegers bestimmen.

Andererseits erwartet die Lufthansa-Führung vom Investor einen strategischen Mehrwert. Er soll dabei helfen, das Geschäft auszubauen. Mittlerweile habe man sich beim Thema Governance grundsätzlich geeinigt, wird in Finanzkreisen berichtet.

Flugzeugwartung – ein 100-Milliarden-Dollar-Markt

In den weiteren Gesprächen zwischen Lufthansa-Management und Bietern dürfte es nun darum gehen, wie der Investor den Technik-Spezialisten weiterentwickeln will. Das weltweite Wartungsgeschäft wird von großen Unternehmen dominiert, unter anderem den größten Flugzeugherstellern Airbus und Boeing. Pro Jahr wird weltweit so viel Geld für Wartung ausgegeben wie für den Kauf neuer Flugzeuge: zwischen 80 und 100 Milliarden Dollar.

Weil Fluggesellschaften etwa aus Indien oder der Türkei ihre Flotten massiv ausbauen wollen, erwarten Experten starkes Wachstum. Kleinere Wartungsfirmen könnten nicht mehr mithalten und zum Verkauf gestellt werden. Lufthansa Technik soll sich an einer möglichen Konsolidierung der Branche beteiligen.

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Spohr baut die Lufthansa-Gruppe derzeit von einem Aviation- zu einem Airline-Konzern um, der sich auf das Kerngeschäft mit dem Transport von Menschen und Waren konzentriert. Das heißt: Das Management trennt sich von Beteiligungen, die nicht unmittelbar mit dem Fliegen zu tun haben. So wurden mittlerweile die Cateringtochter LSG und der Geschäftsreisedienstleister Airplus veräußert. Auch die Versicherungstöchter Delvag und Albatros könnten noch verkauft werden.

In diesen Umbau sollen im Wesentlichen die Investitionen fließen – in den Kauf neuer Flugzeuge, aber auch anderer Fluggesellschaften wie kürzlich im Fall der italienischen ITA.

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