Der deutsche Tennisprofi Daniel Altmaier hat in der zweiten Runde der French Open den hoch gehandelten Italiener Jannik Sinner ausgeschaltet. Per Ass machte der 24-jährige Altmaier nach 5:26 Stunden das 6:7 (0:7), 7:6 (9:7), 1:6, 7:6 (7:4), 7:5 perfekt.
Nachdem er im vierten Durchgang schon zwei Matchbälle abgewehrt hatte, feierte Altmaier einen der größten Erfolge seiner Karriere. Schon in der ersten Runde der US Open 2022 hatte er Sinner in fünf Sätze gezwungen – damals noch mit dem besseren Ende für den Südtiroler. Gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow geht es für Altmaier nun um den Einzug ins Achtelfinale.
Ein Coup wie 2020
Ihm gelang ein ähnlicher Coup wie 2020, als er den hoch eingeschätzten Italiener Matteo Berrettini bezwang und das bislang einzige Mal in seiner Karriere bei einem Grand Slam das Achtelfinale erreichte. Dieser Erfolg war auch der zuvor einzige Sieg gegen einen Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste.
Altmaier startete stabil, lag zeitweise mit einem Break 4:3 vorne. Nachdem er den Tiebreak zu null verloren hatte, ließ er sich länger am Mittelfinger der linken Hand behandeln. Die Eistherapie half, nervenstark verwandelte Altmaier nach mehr als zwei Stunden die fünfte Chance zum Gewinn des zweiten Satzes per Überkopfball.
Sinner wirkte angreifbar, drehte jedoch zunächst stark auf. In nur 27 Minuten war der dritte Satz aus Sicht von Altmaier weg. Er sehe sein erst zweites Zweitrundenspiel keinesfalls als Bonus, hatte Altmaier vor der Partie betont. »Wenn das Belohnung wäre, bräuchte ich gar nicht auf den Platz gehen.«
Und auch im vierten Durchgang zeigte er weiter großen Kampfgeist. Doch erneut konnte der Weltranglisten-79. den Vorsprung eines Breaks nicht nutzen. Per Netzroller wehrte Altmaier noch etwas glücklich den ersten Matchball ab und rettete sich in den erneuten Tiebreak. Dort holte er sich den Satz mit einem feinen Volleystopp – 90 Minuten dauerte allein dieser Durchgang.
Zverev weiter, Friedsam als letzte Deutsche raus
Im fünften Durchgang schlug er beim Stand von 5:4 zum Sieg auf, plötzlich flatterten die Nerven. Doch erneut nahm er Sinner den Aufschlag ab – und durfte nach großem Zittern feiern.
Auch Alexander Zverev hat die dritte Runde erreicht. Der Olympiasieger setzte sich mühelos 6:4, 6:2, 6:1 gegen den Slowaken Alex Molčan durch. Für Yannick Hanfmann sind die French Open hingegen vorbei, er unterlag dem an 23 gesetzten Argentinier Francisco Cerúndolo 3:6, 3:6, 4:6.
Zuvor war Anna-Lena Friedsam als letzte deutsche Starterin in der Damenkonkurrenz in der zweiten Runde gescheitert. Die 29-Jährige unterlag der Russin Jekaterina Alexandrowa nach nur 62 Minuten 2:6, 0:6 und blieb dabei weitgehend chancenlos. Zuvor waren bereits zum Auftakt Jule Niemeier und Tatjana Maria ausgeschieden.
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