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Mit »Tanni« und »Urschl« den Wald erkunden - Traunsteiner Tagblatt

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An 16 Stationen entlang eines rund sieben Kilometer langen Rundwegs vom Wanderparkplatz Urschlau durch den Bergwald zum Hochtal der Röthelmoosalm können sich Besucher jeden Alters über die Themen Bergwald, dessen historische Nutzung in Form des Triftwesens, die Tier- und Pflanzenwelt und über die Geologie informieren. Begleitet werden sie dabei symbolisch von zwei »Freunden«, die im Bergwald zuhause sind, von »Tanni, dem Tannenhäher« und »Urschl, der knorrigen Buche«. Ist die Wanderung dann geschafft, sind die Bäume, Tierspuren und Vogelstimmen erkannt, die im Wald versteckten Tiere gefunden, der Almduft eingeatmet, das Holz getriftet, der Schotter sortiert und alle Fragen an den einzelnen Stationen richtig beantwortet, dann wartet auf die neu gekürten »Bergwaldprofis« schließlich eine Urkunde, die den Erfolg mit Stempel bestätigt.

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Der neue Erlebnispfad wurde jetzt von Staatsministerin Michaela Kaniber und dem Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeier, offiziell eröffnet. Denn er ist in enger und reibungsloser Kooperation der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) und der Bayerischen Forstverwaltung entstanden.

Die Ministerin lobte die Mitarbeiter des Forstbetriebs Ruhpolding der BaySF und des Bergwalderlebniszentrums (BWEZ) am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Traunstein, die gemeinsam zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Namentlich erwähnte sie den Leiter des BWEZ, Thomas Dankemeyer, der den Pfad initiiert und konzipiert hat, sowie den Revierleiter Matthias Scherger (BaySF), der die Umsetzung mit viel Engagement und Herzblut vorangetrieben hat.

Der neue Bergerlebnispfad sei eine »wunderbare Möglichkeit, den Wald und seine Zusammenhänge anschaulich und spannend zu vermitteln«, so Michaela Kaniber. Dies sei umso wichtiger, als gerade die junge Generation zwar digital bestens vernetzt sei, die Natur vor ihrer Haustür aber kaum noch kenne. »Die Kinder und Jugendlichen sollen den Wald als wichtige natürliche Lebensgrundlage kennen lernen, aber auch als Lebensraum und Lieferant des ökologisch vorbildlichen Rohstoffes Holz«, so die Ministerin. Deshalb freue es sie besonders, dass die Gestaltung des Pfades im Rahmen einer Projektarbeit von Schülern des Chiemgau-Gymnasiums unterstützt wurde und deren Anregungen eingeflossen sind.

Den geistlichen Segen spendete der evangelische Pfarrer des Sprengels Ruhpolding, Thomas Schmeckenbecher, und Georg Gruber, Pastoralreferent der katholischen Pfarrei St. Georg in Ruhpolding. Vor der Segnung hatten Staatsministerin Kaniber und Vorstandsvorsitzender Neumeier die erste Tafel des Weges enthüllt, die wichtige Informationen zum Weg aber auch zum Naturschutz im Bergwald enthält. Damit war der Lehrpfad offiziell seiner Bestimmung übergeben.

»Mit diesem Erlebnispfad möchten die Bayerischen Staatsforsten dazu beitragen, die Schönheiten der Natur für alle erlebbar zu machen«, sagte Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer. Wichtig sei, dass dies auf naturverträgliche Weise geschehe. Denn der Druck auf den Wald durch den Tourismus wachse stetig. Neumeyer freute sich über die finanzielle Unterstützung: Die Kosten für den neuen Lehrpfad in Höhe von rund 120 000 Euro werden seinen Angaben zufolge zu 90 Prozent aus besonderen Gemeinwohlleistungen finanziert. Sie würden in Bayern von den Bayerischen Staatsforsten über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus für das Gemeinwohl erbracht und entsprechend aus Haushaltsmitteln vergütet.

Ruhpoldings Bürgermeister Justus Pfeifer sah den neuen Bergwalderlebnispfad als wichtige touristische Ergänzung für die einheimischen Familien und die Touristen, die in die Region kommen. Gerade jetzt, wo viele Menschen ihren Urlaub in Deutschland verbringen, seien interessante Bildungsangebote für die Gemeinde wichtig. Pfeifer warb für die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Forst, wie sie in Ruhpolding Tradition sei.

Einrichtungen wie das Bergwalderlebniszentrum seien, so stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber in ihrem Grußwort, heute wichtiger denn je. Früher seien die Natur, der Wald und die Wiesen für die Kinder ein weiter, natürlicher Spielplatz gewesen. »Das geht den Kindern heute ab.« Deshalb müsse man andere Wege finden, ihnen die Natur nahezubringen.

Wie Thomas Dankemeyer zum Schluss der Veranstaltung am BWEZ ausführte, haben allein im vergangenen Jahr hier über 6000 Kinder unterschiedliche waldpädagogische Angebote durchlaufen. »Umweltbildung ist uns eine Herzensangelegenheit. Wir sind mit den Kindern, die zu uns kommen, von Montag bis Freitag draußen«, so der Leiter des BWEZ. Der neue Bergwalderlebnispfad komme da als ergänzen- des Umweltbildungsangebot gerade recht. kon




July 27, 2020 at 04:11AM
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