Technik-Prüfung nicht möglich: FF außer Dienst - Feuerwehr-Magazin
Offenbar Personalmangel
Hamburg – Ungewöhnliche Nachrichten aus Hamburg: Offenbar aufgrund Personalmangels in der Abteilung Technik und Logistik (F 03) können derzeit Fahrzeuge und Geräte nicht im gewohnten Umfang geprüft werden. In der Folge musste jetzt die FF Kirchsteinbek (F 2945) außer Dienst genommen werden. Denn: Ohne Zulassung keine Einsatzaktivitäten. „Ja, es stimmt, wir sind derzeit außer Dienst“, bestätigte Fabian Stengl, Wehrführer bei F 2945, auf Anfrage gegenüber feuerwehrmagazin.de. Zu Details und Hintergründen wollte er sich nicht äußern.
Nach Informationen von feuerwehrmagazin.de verfügt die FF Kirchsteinbek über zwei Fahrzeuge. Erstangriffsfahrzeug ist ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 16/12, das Ziegler 2001 auf einem MAN-Fahrgestell aufgebaut hatte. Das Fahrzeug soll jedoch derart verschlissen sein, dass es aufgrund technischer Mängel stillgelegt werden musste. Als zweites Fahrzeug steht den knapp 30 Freiwilligen der Wehr ein LF des Bundes für den Katastrophenschutz (LF KatS) zur Verfügung. Das LF KatS von Lentner ist auf einem MAN-Fahrgestell aufgebaut. Dieses Fahrzeug hätte jetzt zur regelmäßigen Geräteprüfung bei F 03 an der Großmannstraße vorgeführt werden müssen. Doch innerhalb der Frist konnte die Technik dort nicht wie erforderlich in Augenschein genommen werden.
Damit steht den Ehrenamtlichen in Kirchsteinbek, die rund um die Uhr einsatzbereit sind, kein Einsatzfahrzeug mehr zur Verfügung. Im Leitstellensystem sei die Wehr daraufhin außer Dienst genommen worden. In diesem Jahr ist die FF Kirchsteinbek zuvor bereits mehr als 60 Mal im Einsatz gewesen. Kirchsteinbek liegt direkt an der Autobahn 1 in Höhe der B 5 im Hamburger Osten. Als Ersatz soll die Einheit voraussichtlich am Montag ein bei der FF Rissen ausgemustertes und unbestücktes Löschgruppenfahrzeug erhalten. Das muss zunächst mit den Geräten der FF Kirchsteinbek beladen werden, um zumindest ein LF wieder einsatzbereit melden zu können.
Beim Fachbereich Technik und Logistik werden Fahrzeuge und Geräte der Feuerwehr Hamburg geprüft.
„Wichtig ist, dass jetzt alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Wehr wieder einsatzbereit zu bekommen. Und dann müssen wir sehen, wie groß das Problem ist“, sagte Hartmut Burghart, Landesbereichsführer und damit oberster Chef der FF Hamburg. Er kennt die genauen Hintergründe, was an F 03 los ist, nicht. Burghart: „Ich weiß aber, dass es mittlerweile überall einen Fachkräftemangel gibt. Und wenn dann eine Behörde Personal sucht, dabei aber an den engen finanziellen Rahmen gebunden ist, ist es eben schwierig, alle Stellen besetzen zu können.“
Reservefahrzeuge hält die Freiwillige Feuerwehr Hamburg für den Fall der Fälle nicht vor. Das sei zu kostenintensiv, so Burghart. Üblicherweise fährt eine Freiwillige Feuerwehr ihr Einsatzfahrzeug zur Prüfung zu F 03 und ist dann vorübergehend mit dem zweiten Fahrzeug zumindest bedingt einsatzbereit. Totalausfälle wie diesmal seien selten, heißt es.
Türbeschriftung und Logo auf einem Fahrzeug der Feuerwehr Hamburg.