
"Riesen-Blamage bei 'Wer wird Millionär?'" - Jauch sieht die Schlagzeilen schon vor sich. Bei einer Frage blendet die Regie nur falsche Antworten ein. Die Korrektur lässt auf sich warten. Dafür wird ein Zuschauer zum Kandidaten geadelt.
Mit gleich vier Premieren wartete "Wer wird Millionär?" am Sonntag auf. Nur zwei waren allerdings für Günther Jauch ein Grund zum Feiern. "Toll. Hallo! Hatten wir auch noch nie. Führt dann wieder zu solchen Schlagzeilen: Riesen-Blamage bei 'Wer wird Millionär?'", meinte der Gastgeber, als die Regie bei einer Frage ausschließlich eindeutig unpassende Antwortmöglichkeiten einblendete. "Egal, hau mal vier Lösungen rein – auch, wenn sie mit der Frage nichts zu tun haben." Sein Verdacht: Eierlikör.
"Bei mir ist alles blau – so wie ihr", kommentierte Jauch, als die Regie lieber gleich alle Fragen und Antworten von seinem Bildschirm löschte. Luca Demirel, der letzte Kandidat des XXL-Specials am Ostersonntag, war für 200 Euro gefragt worden: "Unter welchem Begriff lassen sich Empanadas, Gyoza, Manti, Piroggen und Ravioli zusammenfassen?" Die angebotenen Antworten lauteten: Schlüsselspieler, Türstürmer, Schlosstorwart, Zylinderverteidiger.
Jauch wettert gegen politische Korrektheit
Die Regie versuchte es mit einer neuen Frage ("Wem vertraut der Fußballtrainer?"), zog die aber zurück. Jauch nutzte die Zwangspause, um sich über sein letztes Knöllchen aufzuregen. Dabei gab er preis, in seinem Leben bislang rund 50-, vielleicht auch erst 35-mal geblitzt worden zu sein. Die erstaunte Reaktion des Studiopublikums nahm er persönlich. "Entschuldigung, ich bin Asbach Uralt. Man wird ja wohl einmal im Jahr geblitzt werden dürfen. Auch nicht? Diese politische Korrektheit geht mir so auf den …"
"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.
Nach einigen Minuten hatte sich die Technik dann sortiert und Demirel bekam die korrekten Antwortmöglichkeiten (Breibeutel, Mustüten, Teigtaschen, Püreesäcke) präsentiert. Wenig begeistert war Jauch einige Augenblicke später bei der nächsten WWM-Premiere. Er wird im zweiten Teil des Oster-Specials am Montag allen Kandidaten auf dem heißen Stuhl als Joker zur Verfügung stehen. "Toi, toi, toi und viel Spaß beim Lernen", gaben ihm seine Kollegen auf den Weg. "Seien Sie froh, dass Sie heute hier sitzen", ließ Jauch Demirel wissen. Da war er allerdings etwas voreilig.
Denn der 25-jährige Lehramtsstudent aus Köln kehrt am Montag zumindest als Überhangkandidat zu "Wer wird Millionär?" zurück. Völlig unerwartet gibt es auch ein Wiedersehen mit einem Zuschauer im Publikum. Uwe Geisler hatte der ersten Kandidatin des Abends, Vivian Raff, als Zusatzjoker eine Runde weitergeholfen. "Sie sind in der Geschichte von WWM der erste Eier-Joker gewesen. Wer kann das schon von sich sagen", ließ Jauch den Herrn im roten Pullover wissen.
Jauch macht Zuschauer zum Kandidaten
Denn in dieser Oster-Sonderausgabe gab es für jeden Kandidaten einen Extra-Joker. Raff durfte einen Zusatzjoker nehmen, andere bekamen einen zweiten 50:50-Joker oder konnten sich mit ihrer Begleitung beraten. Als Geisler später noch mal die richtige Antwort wusste, entschied Jauch kurzerhand, den Studiogast nach mehreren erfolglosen Bewerbungen bei "Wer wird Millionär?" zu befördern.
"Heute ist doch Ostern. Ostern ist das Fest der Auferstehung. Wir feiern morgen ihre mediale Auferstehung. Sie sind morgen mit dabei und spielen einfach mit", eröffnete Jauch dem Zuschauer – und gab Geisler und dessen Begleitung mit auf den Weg: "Da wünsche Ihnen beiden eine unruhige Nacht."
Trotz der zusätzlichen Joker hielten sich die Gewinne an diesem Abend (noch) in Grenzen. Lehramtsstudentin Raff eröffnete das Oster-Special mit 32.000 Euro. Über dieselbe Summe freute sich Bianca Müller aus Stuttgart, die sich bei ihrem Arbeitgeber um die Entwicklung neuer Handkreissägen oder Bohrer kümmert. Der Hamburger Journalist Benjamin Müller musste sich wegen Michael Jackson mit der Hälfte zufriedengeben.
Er hatte vermutet, dass es sich beim sogenannten Patronym um den Nachnamen handelt, den eine Frau von ihrem Ehemann annimmt. Deshalb loggte er bei der gesuchten prominenten Person mit Patronym die Sängerin Tina Turner ein. Gesucht wurde aber deren Kollege "Jacks Sohn". Müller fiel dank Sicherheitsvariante jedoch bei der 32.000-Euro-Frage weich.
Jauch: "Intellektuell oder erotisch?"
Die höchste Gewinnsumme erzielte am Ostersonntag Liana Lehmhus aus Bonn. Die 64.000 Euro waren vielleicht eine schöne Entschädigung für den Beckenbruch, den sie sich kürzlich beim Skifahren zugezogen hat. Die Online-Redakteurin beim Bundesinstitut für Berufsbildung wurde bei der 8000-Euro-Frage unvermittelt an eine frühere Flamme erinnert.
Jauch suchte nach dem Trainingsort für Kampfkünste. In eben einem solchen Dojo hatte einst der Zen-Buddhist meditiert, in den Lehmhus mal verliebt gewesen war. "Interessiert einen das intellektuell oder auch erotisch", fragte Jauch aufrichtig interessiert. Der automatische Schulterblick der Kandidatin in Richtung Ehemann holte ihn in die Realität zurück: "Ich ziehe die Frage mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück." Lehmhus versicherte dann noch schnell "intellektuell", während sie sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel wischte.
Welches Schicksal Überhangkandidat Demirel am Montag erwartet, da war Jauch nicht so ganz zuversichtlich. "Er hat es erklärt, wie der Vater seinem schwachsinnigen Sohn", umschrieb der Gastgeber den Einsatz von Demirels Kumpel als Oster-Joker. Der hatte seinem Freund wortreich zur Erkenntnis getragen, dass beim Lottospielen die Nummer 25 genau in der Mitte des Kästchens prangt. "Sie sind echt grausam. Er kapiert gar nichts und sie wissen es ganz genau", freute sich Jauch.
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