Ein paar Wochen müssen wir uns noch gedulden, bis die neue Mercedes E-Klasse (intern W 214) die Hüllen fallen lässt. Doch zumindest das Cockpit der neuen Business-Klasse durften wir schon jetzt erleben. Und das wird – kein Wunder – ziemlich digital.
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Wer allerdings auf eine kleine S-Klasse gehofft hat, wird erst mal enttäuscht. Nein, nicht was das Platzangebot anbelangt, auf den großen Sesseln fühlen sich auch hochgewachsene Gäste wohl. Doch während sich im Flaggschiff der Hyperscreen über die gesamte Breite erstreckt, gibt es eine Klasse darunter "nur" einen Superscreen.
Der setzt erst rechts neben dem eigenständigen Instrumenten-Display (das um ein Augmented-Reality-Head-up-Display ergänzt werden kann) an, und verbindet den zentralen Infotainment-Touchscreen mit dem optionalen Beifahrerdisplay.
Wird letzteres nicht geordert, gibt's nicht mal einen Superscreen – dann schwebt der Infotainment-Bildschirm in der Mitte, und der Sozius blickt auf ein Zierteil. Apropos Zierde: Nur, wenn der Beifahrersitz auch belegt ist, lässt sich das Display davor nutzen; andernfalls wird hier Kunst angezeigt
Leuchtenband macht Musik sichtbar
Oberhalb der Display-Landschaft erstreckt sich in der E-Klasse ein durchgängiges Leuchtenband. Das unterstützt einerseits die Assistenten, visualisiert etwa beim Einparken den Abstand oder warnt vor Querverkehr. Weil in der neuen E-Klasse das E aber auch für Entertainment steht, soll die Lichtorgel auch die Musik sichtbar machen.
Mit dem Burmester-4D-Sound geht Mercedes schon länger über das Hören hinaus, überträgt die Töne per Körperschallwandler auch als Vibrationen in den Sitz. Jetzt gehen die Schwaben noch einen Schritt weiter und machen die Musik sichtbar, in dem das Lichtband im flotten Takt flackert oder sanft rhythmisch zu Schwofen scheint.
Reicht das an Unterhaltung nicht, kann man sich im neuen App Store unter anderem die Social-Media-Plattform TikTok oder das Spiel Angry Birds in das Infotainmentsystem laden. Außerdem integriert Mercedes die Videokonferenzsysteme Webex und Zoom. Praktisch: Auf der Instrumententafel sitzt eine Kamera, die nicht nur Selfies schießen, sondern – im Stand – auch für Videocalls genutzt werden kann.
Wie unter anderem in der S-Klasse, ist auch das Streaming-Portal ZYNC an Bord, für das Mercedes von den AUTO BILD-Lesern bereits mit dem Connected Car Award ausgezeichnet wurde. Auf seinem eigenen Display kann der Beifahrer auch während der Fahrt Filme gucken, die dynamischen Inhalte werden für den Fahrer ausgeblendet
Programm gegen Reisekrankheit
Wem von zu viel Video-Action schlecht wird, der kann neben dem bekannten Wellness-Programm, bei Mercedes Energizing Comfort genannt, jetzt auch ein Anti-Reisekrankheit-Programm aktivieren. Mit entspannter Sitzposition, zugefächelter Frischluft, beruhigender Ambientebeleuchtung, Musik und Beduftung soll dem Beifahrer nach zehn Minuten nicht mehr übel sein. Nicht übel!
Auch der Energizing Coach, ein digitaler Fitness-Ratgeber, wurde erweitert. An eine entsprechende Smartwatch gekoppelt, erkennt der Mercedes Vitaldaten wie Stresslevel oder Schlafqualität und empfiehlt verschiedene Entspannungsübungen. Neuerdings auch ein Atemprogramm, das, begleitet von Wellengeräusch und dezenter Beleuchtung, den Stresslevel reduzieren soll.
Wer lieber auf konventionelle Weise einen kühlen Kopf bewahrt, kann den Luftstrom jetzt auch elektronisch regulieren. Die oberhalb des Superscreens angebrachten Luftdüsen können per Tastendruck auf den Kopf, Oberkörper oder zum Beispiel weg vom Passagier gestellt werden. Das Gute: Anders als im Porsche Taycan etwa, wo die Verstellung nur per Touchscreen möglich ist, können E-Klasse-Passagiere jederzeit auch händisch den Luftstrom lenken.
Routinen machen das Leben leichter
Noch ein Technik-Schmankerl gefällig? Die neue E-Klasse versucht, dem Fahrer mit sogenannten Routinen das Leben leichter zu machen. Dazu zählen zum einen programmierte Szenen, wie zum Beispiel "Date Night". Wird der Modus aktiviert, ertönt romantische Musik, und das Ambientelicht wird rosa gefärbt.
Zusätzlich können auch eigene Routinen erstellt werden, etwa eine bestimmte Lichtfarbe, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht wird. Und: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz soll die E-Klasse ihren Fahrer auch immer besser kennenlernen und fortlaufend neue Routinen erkennen und anbieten – die sich natürlich auch per Sprachbefehl abrufen lassen. Zukünftig auf Wunsch sogar ohne die Aufforderung "Hey Mercedes". Wie Alexa und Co. hört der Benz dann einfach immer zu.
Es scheint fast so, als sei der Passagier das letzte analoge in der neuen E-Klasse. Damit dem nicht so ist, setzen die Schwaben auch auf haptische Sinne. Auf Wunsch gibt es in der Business-Klasse noch echtes Leder, hochwertiges Metall und offenporiges Holz – das sieht toll aus und fasst sich auch genauso an. Allerdings macht die Technologiesierung selbst vor dem Furnier nicht halt: Das Holzdekor ist von hinten beleuchtet …