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Der "Tatort" im Schnellcheck: Der Besuch der alten Dame - n-tv NACHRICHTEN

Als "Lenas Tante" in Ludwigshafen bei Kommissarin Odenthal aufläuft, wird aus der Wiedersehensfreude schnell ein familiärer Zwist, und nicht nur das: Es gilt zudem, einen Mordfall aufzuklären, dessen Opfer erst im zweiten Anlauf stirbt.

Was passiert?

"Ich reise wieder ab", sagt Tante Niki (Ursula Werner), kaum dass sie aus dem Zug gestiegen ist, und von Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) empfangen wird. Mit Blick auf das weitere Geschehen möchte man sagen: Wäre sie doch nur! So aber müssen sich die beiden Frauen erst einmal wieder aufeinander einstellen. Ganz einfach ist das nicht, schnell wird es übergriffig zwischen ihnen, kein Wunder, dass Nikola Odenthal am liebsten gleich wieder aufsitzen würde. Der Hintergrund ihrer gemeinsamen Geschichte: Tante Niki, eine pensionierte Staatsanwältin, hat Lena einst an Mutters statt großgezogen.

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Nikola Odenthal (Ursula Werner, m.) ist stark an dem neuesten Fall der beiden Kommissarinnen interessiert.

(Foto: SWR/Benoît Linder)

Dass in Tantchens Brust immer noch ein professionell engagiertes Herz schlägt, verschlimmert die Lage zusätzlich. Im Mordfall um den betagten Bewohner eines Altenheims kann sie es sich nicht verkneifen, mit Rat und Tat und Einmischung zur Seite zu stehen. Genug zu tun gibt es in jeder Hinsicht, das ehemalige Zuhause des alten Mannes ist ein Hort der Konflikte. Pflegenotstand, dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit und der dubiose Enkel des Toten machen aus den Ermittlungen ein ziemliches Durcheinander.

Worum geht es wirklich?

Das lässt der 77. Fall von Kommissarin Odenthal lange Zeit offen. Routiniert und krimigemäß werden diverse Spuren ausgelegt, Andeutungen gemacht, Verdächtige nach vorn geschoben und wieder aus dem Bild genommen. Stefan Dähnert, anno 1991 bereits Autor von "Tod im Häcksler", Odenthals drittem Einsatz, damals an der Seite des jungen Ben Becker, hat einiges an dramaturgischem Rüstzeug beisammen. Vor dem Hintergrund der persönlichen Befindlichkeiten - der konstruiert wirkende Zwist unter den Odenthals, dazu dieser absurde Flirt von Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) - wird es in Sachen Spannung jedoch holprig.

Wegzapp-Moment?

An dieser Stelle soll dem Spoiler-Affen ein weiteres Mal nicht zu viel Zucker verabreicht werden, aber im Ernst: Die von Italo-Pop untermalte Tanzszene ist so fremdschäm-intensiv, der zwischenmenschliche Twist um die Kommissarin und ihren Tatverdächtigen zudem nicht nur hanebüchen, sondern auch noch merkwürdig unkommentiert, man möchte sich die Hände vors Gesicht schlagen - oder nach dem Fentanyl greifen.

Wow-Faktor?

Leider gering, dabei wäre da einiges mehr drin gewesen. Allein die Auftaktszene um die verstörende Situation im Krematorium böte so viel an feurigem Suspense. Leider verkocht das Ganze auf niedriger Flamme.

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Wie war's?

3 von 10 Punkten - ein wieder mal übervoller Plot, der sich entlang der plakativ angelegten Großthemen mühsam ins Ziel schleppt

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