Schon über 17.500 Beschwerden sind bei der britischen Medienaufsicht eingegangen, und die Zahl könnte noch weiter steigen: Eine Kolumne des britischen Moderators Jeremy Clarkson in der Boulevardzeitung „The Sun“ hat eine Rekordzahl an Beschwerden hervorgerufen.
Clarkson hatte darin seinen Unmut über die neue TV-Doku „Harry & Meghan“ bekundet, und insbesondere die Herzogin von Sussex verbal hart attackiert (WELT berichtete). Das sind mehr Beschwerden, als der Presserat im kompletten Vorjahr insgesamt erhalten hatte – und mehr als je zuvor zu einem einzigen Beitrag.
Der Journalist und Buchautor hatte in dem Gastbeitrag für die Zeitung in der vergangenen Woche geschrieben: „Ich hasse Meghan“. Dazu fantasierte er über den Wunsch, die 41-jährige Frau von Prinz Harry solle nackt durch britische Städte getrieben und von einer Menge mit Exkrementen beworfen werden – eine ähnliche Szene gab es in einer bekannten TV-Fantasy-Serie.
Droht nach „Top Gear“ noch ein Rauswurf?
Mittlerweile ist der Text nicht mehr online abrufbar, Clarkson selbst bat auf Twitter um Verzeihung für die Aufregung, die er verursacht habe. Er habe eine „unbeholfene“ Anspielung auf die Serie „Game of Thrones“ gemacht, schrieb er. Und dass er in Zukunft vorsichtiger sein wolle. Eine Entschuldigung in Richtung der Sussexes formulierte er aber nicht.
Der Text hatte in Großbritannien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, und er könnte den 62-Jährigen womöglich zum wiederholten Male seine TV-Engagements kosten. Selbst Clarksons Tochter Emily, die einen Podcast moderiert, distanzierte sich von ihrem Vater. Dazu forderten mehr als 60 Parlamentsabgeordnete verschiedener Parteien in einem Schreiben an die „Sun“-Chefredakteurin Victoria Newton eine Entschuldigung des Blattes und Konsequenzen für Clarkson.
Laut der britischen „Daily Mail“ werden insbesondere die Produzenten von zwei TV-Formaten zu Konsequenzen gedrängt: Die auf ITV gesendete Gameshow „Who Wants to Be a Millionaire?“, in der Clarkson zu sehen ist, sowie seine Show „The Grand Tour“ auf Amazon Prime. Dem Blatt zufolge haben sich einige der Parlamentarier auch direkt an die Sender gewandt, um einen Rauswurf, zumindest aber eine Abmahnung des 62-Jährigen zu erreichen.
Namentlich genannt wird in dem Artikel aber nur einer, und zwar der Parlamentsabgeordnete John Nicolson, der die SNP (Scottish National Party) vertritt und sich schriftlich an ITV gewandt haben soll. Seine Forderung: ein Bildschirmverbot für Clarkson. (Neben Meghan Markle kam in dem Text übrigens auch die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon schlecht weg.)
Für den Moderator, Autor und Landwirt („Clarkson’s Farm“, ebenfalls im TV zu sehen) wäre es dann bereits der zweite Rauswurf: Bei der erfolgreichen Autosendung „Top Gear“ (BBC) ereilte Clarkson 2015 das TV-Aus, weil er gegen Beschäftigte ausfällig geworden sein soll.
Artikel von & Weiterlesen ( Meghan Markle: Jeremy Clarkson erntet Rekordanzahl an Beschwerden – Politiker fordern TV-Aus - WELT )https://ift.tt/YmQ9POH
Unterhaltung
Bagikan Berita Ini