Essen. „iPads“ in allen Essener Klassenzimmern – die Stadt gehört zu den ersten in der Region, die das geschafft hat. Doch es geht nicht nur um Technik.
In beeindruckendem Tempo und mit imponierend guter Organisation hat die Stadt Essen sämtliche Schulen in ihrer Trägerschaft mit „iPads“ versorgt. Darauf kann die Kommune mit Recht stolz sein.
Es besteht auch kein Zweifel daran, dass iPads Lernerfolge produzieren können, weil sie – vor allem gegenüber Kindern und Jugendlichen aus armen Familien – als Geste der Wertschätzung interpretiert werden können. Die überraschend geringe Quote an verlorenen oder zerstörten Geräten in Essen ist dafür ein Beleg.
Nicht alles, was einen Bildschirm hat, ist sinnvoll
Wie der sinnvolle Umgang mit den Geräten aber vollzogen wird, steht aber auf einem anderen Blatt. Wenn iPads das reine Mittel zum Zweck werden, weil man derzeit unter dem Schlagwort „Digitalisierung“ alles bedenkenfrei durchsetzen kann, was einen Bildschirm hat, dann ist das ein falscher Weg. Erfahrene Pädagogen mahnen nicht ohne Grund, dass Schreiben und Lesen auf und mit digitalen Endgeräten den Umgang mit Stift und Papier nicht vollständig ersetzen darf.
Wenn digitale Lern-Apps die sorgsam erstellten Schulbücher komplett überflüssig machen, läuft ganz sicher etwas falsch – abgesehen von den technischen Hürden, die es immer noch gibt: iPads im Klassenzimmer machen vor allem dann Sinn, wenn es auch funktionierende Beamer gibt, weil erste beide Geräte gemeinsam ihre Stärken ausspielen können. Und da fängt vielerorts das Problem schon an: Beamer fehlen oft noch.
Fazit: Bis iPads sinnvoll eingesetzt werden und als Ergänzung zu bestehenden Lehrmitteln etabliert sind, ist es noch ein weiter Weg.
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