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Gruppe D: Italien nutzt drückende Überlegenheit gegen Island nicht - Sportschau

Stand: 14.07.2022 20:44 Uhr

Italien war über 90 Minuten das deutlich spielbestimmende Team gegen Island. Ein Sieg gelang den Südeuropäerinnen beim 1:1 (0:1) trotzdem nicht. Damit rangiert Italien vor dem letzten Gruppenspieltag mit nur einem Zähler am Ende der Tabelle der Gruppe D. Und braucht nun zwingend einen Sieg im letzten Spiel gegen Belgien. Island (zwei Punkte) muss sich abschließend gegen Frankreich behaupten.

Um Zuversicht war Italiens Trainerin Milena Bertolini nach der Partie bemüht: "Wir wussten, dass wir im letzten Spiel weiterkommen müssen, also ist das nichts Neues. Ein so frühes Gegentor hätte das Selbstvertrauen der Spieler zerstören können, aber sie haben gut daran getan, zu reagieren." Rakel Hönnudottir, Mittelfeldspielerin Islands, gab unumwunden zu: "Italien hätte mit seinen Chancen ein weiteres Tor erzielen müssen. Sie haben die meiste Zeit des Spiels angegriffen, aber am Ende hätte Island den Sieg stehlen können."

Während Island mit dem 1:1-Remis im Auftaktspiel gegen Belgien leben konnte, war die Enttäuschung im italienischen Lager nach dem 1:5 gegen Frankreich schon beträchtlich. Entsprechend reagierte Italien-Trainerin Milena Bertolini und wechselte gleich auf fünf Positionen das Personal. Für Elisa Bartoli, Aurora Galli, Manuela Giugliano, Cristiana Girelli und Barbara Bonansea starteten Lucia Di Guglielmo, Flaminia Simonetti, Martina Piemonte, Martina Rosucci und Valentina Giacinti.

Einwurf, Tor - Island führt früh

Dies alles konnte allerdings nicht verhindern, dass die Italienerinnen erneut einen Fehlstart hinlegten. Keine drei Minuten waren absolviert, da konnten sie einen weiten Einwurf der Isländerinnen nicht verteidigen. Der Ball trudelte durch den 16er Italiens, bis aus dem Hintergrund Karólína Vilhjálmsdóttir kam und den Ball aus 14 Metern rechts oben in die Maschen setzte - 1:0 für Island.

Betretene Mienen bei den Italienerinnen, die sich nun aber aufmachten, die Spielkontrolle zu übernehmen. Island war das offensichtlich ganz recht - jedenfalls zogen sich die Nordeuropäerinnen erst einmal weit zurück. Gefährlichste Italienerin in den nächsten Minuten war Arianna Caruso, die in der 18. Minute im Anschluss an einen Eckball aus kurzer Distanz an einem isländischen Abwehrbein scheiterte.

Drei Minuten später zog Caruso mal aus der Distanz ab - ihr 18-Meter-Schuss wurde aber sichere Beute für Islands Torhüterin Sandra Sigurdadottir.

Italien - viel Ballbesitz, wenig Ertrag

Insgesamt fehlte Italien bei aller Dominanz (85 Prozent Ballbesitz nach 30 Minuten!) die Konsequenz, um auch mal Ertrag aus der Überlegenheit ziehen zu können. Beinahe hätten sie sich bei einem der seltenen Konter der Nordländerinnen sogar das 0:2 gefangen. Doch Sveindis Jonsdottir, die den Ball tief in der gegnerischen Hälfte erobert hatte, fehlte etwas die Kraft bei ihrem freien Abschluss aus 16 Metern.

Mit Anpfiff von Schiedsrichterin Lina Lehtovaara aus Finnland zur zweiten Hälfte gab es für Italien natürlich gar keine andere Option mehr: Sie mussten nun noch mehr kommen. Noch mehr Risiko eingehen. Was zunächst aber nicht gelang. Die "Isis" hatten weiter hinten alles im Griff, die ersten zehn Minuten verliefen ereignislos.

Bergamaschi bricht den Bann

Nach gut einer Stunde war es dann aber doch soweit: In der linken Strafraumhälfte tankte sich die eingewechselte Barbara Bonansea endlich einmal bis zur Grundlinie durch. Der erste Flankenversuch scheiterte noch, aber mit dem zweiten Versuch fand sie Valentina Bergamaschi, die den Ball aus acht Metern links im Tor unterbrachte.

Die Überlegenheit der Italienerinnen wurde nun regelrecht erdrückend. Die Südeuropäerinnen zogen ein Powerplay auf, ein ums andere Mal hatten die Zuschauer in der kleinen Trainingsakademie von Manchester City schon den Torschrei auf den Lippen.

Bonansea an den Pfosten

In der 72. Minute traf Bonansea mit der besten Möglichkeit aus 13 Metern den linken Pfosten. Bei allem Eifer aber wären die Italienerinnen in der Schlussphase in den entscheidenden Konter gelaufen. Doch obwohl sie keinen weiteren Treffer kassierten, war das Remis letztlich eine Enttäuschung.

Italien - Island 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Vilhjálmsdóttir (3.), 1:1 Bergamaschi (62.)
Zuschauer: 4.028
Schiedsrichterin: Lina Lehtovaara (Finnland)

Italien: Giuliani - Di Guglielmo, Gama (58. Bartoli), Linari, Boattin - Bergamaschi, Simonetti, Rosucci, Caruso (46. Bonansea) - Piemonte (52. Girelli), Giacinti (85. Sabatino)

Island: Sigurdadottir - Vidarsdottir, Viggosdottir, Arnardottir, Gisladottir - G. Jonsdottir (57. Johannsdottir), Brynjarsdottir, Gunnarsdottir (77. Gudmundsdottir) - S. Jonsdottir, Thorvaldsdottir (58. Albertsdottir), Vilhjalmsdottir

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