Als klarer Favorit geht Borussia Dortmund in die zweite DFB-Pokalrunde, der Titelverteidiger tut sich gegen den FC Ingolstadt aber lange schwer. Das Zweitliga-Schlusslicht hält länger die Null als gedacht. Bis BVB-Coach Marco Rose wechselt und einen Doppelpacker bringt.
Blitz-Joker Thorgan Hazard hat Borussia Dortmund an einem tristen Pokalabend über eine denkbar niedrige Hürde geführt. Gegen das Zweitliga-Schlusslicht FC Ingolstadt verzettelte sich der Titelverteidiger lange mit einer besseren B-Elf, zog aber beim 2:0 (0:0) dank zweier Tore des spät eingewechselten Belgiers wieder ins Achtelfinale ein.
Nicht mehr als 25.130 Zuschauer wollten das erste von drei BVB-Heimspielen innerhalb von acht Tagen sehen - wer zu Hause geblieben war, verpasste wenig. Dem 120 Sekunden zuvor aufs Feld gekommenen Hazard (72./81.) gelangen nach zwei Dortmunder Lattentreffern die entscheidenden Tore für eine Mannschaft, die ohne zehn verletzte Profis lange fruchtlos den gegnerischen Strafraum belagert hatte.
Bloß nicht "rumzukrümeln", hatte Trainer Marco Rose seinem Team aufgetragen - "sonst kann man auch zu Hause gegen Ingolstadt verlieren". Die Regenerationsgutscheine verteilte er auch aufgrund der angespannten Personallage recht zurückhaltend: Marco Reus (für 70 Minuten), Innenverteidiger Manuel Akanji (für 82 Minuten) und der ohnehin angeschlagene Torhüter Gregor Kobel wurden geschont. Donyell Malen, etatmäßiger Ersatz für den verletzten Erling Haaland, fehlte erkrankt, Steffen Tigges stürmte mit der Empfehlung von zwei Drittliga-Saisontoren.
Buntic verhindert Tigges' Führungstor
Die Belagerung begann - bis auf einen Schuss von Jude Bellingham (12.) allerdings ohne nennenswerte Abschlüsse, was in Abwesenheit eines Torjägers nicht verwunderte. Dabei hatte die Umstellung auf eine Abwehr-Dreierkette Raum für einen zusätzlichen Offensivspieler geschaffen. Ingolstadt verteidigte diszipliniert in zwei Fünferreihen, besaß sehr selten Ballkontrolle und schaffte es kaum über die Mittellinie. Marc Stendera immerhin prüfte Marwin Hitz mit einem Freistoß (33.).
Dortmund wurde langsam zwingender. Bellingham schlenzte aus 18 Metern an die Querlatte (27.), zuvor hatte Marius Wolf den FCI-Torhüter Fabijan Buntic zu einer sehenswerten Parade gezwungen (26.). Mats Hummels traf zwar nach einem Eckball, aber Emre Can hatte seinen Gegenspieler mit dem Ellenbogen abgeräumt (31.). Es blieb insgesamt zäh und tempoarm.
Beinahe hätte die zweite Hälfte mit dem erlösenden Tor begonnen: Doch auch Tigges scheiterte an Buntic, der den Ball mit der Schulter und viel Glück an die Querlatte lenkte (52.). Der BVB erhöhte nach und nach den Druck, um sich die Verlängerung zu ersparen - doch lange blieben auch beste Chancen ungenutzt. Reus und Hazard sollten das ändern.
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