Bayern München und Borussia Dortmund wechseln nach der Champions League fleißig durch - und meistern ihre Bundesliga-Aufgaben gegen Hoffenheim und Bielefeld souverän. Zwei Traumtore von Lewandowski und von Bellingham stechen dabei heraus. Die unbezwingbaren Freiburger gewinnen, Leipzig berappelt sich.
FC Bayern München - 1899 Hoffenheim 4:0 (2:0)
Bayern München bleibt auch ohne den an Corona erkrankten Trainer Julian Nagelsmann auf Erfolgskurs. Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann gegen die TSG Hoffenheim souverän 4:0 (2:0) und bleibt an der Tabellenspitze. Nagelsmann coachte seine Bayern aus der Küche. Von dort gab er via "Analysezentrum" seine Anweisungen an Ersatzchef Dino Toppmöller weiter.
Drei Tage nach dem beeindruckenden 4:0 in Lissabon in der Königsklasse erzielte Serge Gnabry in der 16. Minute die Führung für die überlegenen Bayern. Torjäger Robert Lewandowski legte vor 60.000 Zuschauern mit einem Traumtor in der 30. Minute nach. Für den Weltfußballer war es bereits das zehnte Saisontor. Die Joker Eric Maxim Choupo-Moting (82.) und Kingsley Coman (87.) machten alles klar.
Bereits am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD, Sky und im Liveticker bei ntv.de) geht es für die Bayern im Pokal in Gladbach weiter. Hoffenheim erwartet am Dienstag Zweitligist Kiel. Ob Nagelsmann sich bis zum Klassiker bei der Borussia frei testen kann, ist offen. Aktuell hat er sich in der Isolation ein kleines "Analysezentrum gebaut", sagte er am Freitag, "es sieht aus wie in einem Rechenzentrum - in der Küche wohlgemerkt, damit ich einen kurzen Weg zum Tee habe".
Von dort sah Nagelsmann einen forschen Start, doch Lewandowski ließ bei einer ersten Großchance leichtfertig die frühe Führung liegen (2.). Kurz darauf traf Gnabry zwar, doch der Treffer fand nach Videobeweis keine Anerkennung. Bei Gnabrys zweitem Versuch war alles korrekt. Der letzte Pass nach gelungener Ballstafette kam von Jungstar Jamal Musiala. Der Nationalspieler war für den zuletzt bärenstarken Leroy Sané in die Startelf der Bayern, bei denen die angeschlagenen Leon Goretzka und Alphonso Davies fehlten, gerückt. Zudem begann Omar Richards, der bisher nur zwei Kurzeinsätze hatte, für Niklas Süle.
An der üblichen Dominanz der Bayern änderte dies nichts. Mit einem tollen Schuss aus gut 20 Metern in den Winkel sorgte Lewandowski früh für klare Verhältnisse. Kurz vor der Pause hätte der Pole nachlegen müssen, scheiterte aber am stark reagierenden TSG-Torhüter Oliver Baumann, genauso wie Gnabry wenige Sekunden nach dem Wechsel.
Hoffenheim, das laut Trainer Sebastian Hoeneß "richtig Bock" habe, "die Bayern zu ärgern", blieb zunächst harmlos. Erstmals gefährlich wurde es bei einem Schuss von Ihlas Bebou (50.). Ansonsten blieben die Münchner erst einmal am Drücker ohne zu glänzen. Erst gegen Ende kam die TSG kurzzeitig etwas auf, dann schlugen die Bayern wieder zu.
Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund 1:3 (0:2)
Bayern-Jäger Borussia Dortmund hat vier Tage nach dem "Albtraum von Amsterdam" auch ohne Erling Haaland zurück in die Erfolgsspur gefunden. Der Pokalsieger hielt mit einem glanzlosen 3:1 (2:0) bei Arminia Bielefeld in Abwesenheit seines verletzten Ausnahmestürmers den Druck auf Rekordmeister Bayern München aufrecht.
Den kompletten Spielbericht gibt's hier.
VfL Wolfsburg - SC Freiburg 0:2 (0:1)
Der weiterhin ungeschlagene SC Freiburg hat seine Erfolgsserie fortgesetzt und die sportliche Krise beim VfL Wolfsburg verschärft. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich gewann bei den Niedersachsen verdient mit 2:0 (1:0), für Wolfsburg bedeutete dies das achte Spiel nacheinander ohne Sieg und die vierte Liga-Niederlage in Folge.
Für den Führungstreffer sorgte vor 10.251 Zuschauern Philipp Lienhart, der Innenverteidiger traf in der 27. Minute aus kurzer Distanz. Nach Intervention aus dem Videokeller erkannte Schiedsrichter Tobias Welz das Tor an, zuvor hatte der Assistent an der Linie eine Abseitsposition angezeigt. Mitten in einer Wolfsburger Drangperiode hinein gelang Lucas Höler nach einem sehenswerten Konter per Flachschuss das zweite Tor (68.). Wie schon beim ersten Gegentreffer sah die VfL-Defensive nicht gut aus.
Die Anfangsphase gehörte klar den Freiburgern, die mit präzisem Passspiel und geordneten Laufwegen die Platzherren schlecht aussehen ließen. Das Führungstor war ein verdienter Lohn. Drei Tage nach der 1:3-Niederlage in der Champions League bei RB Salzburg wirkten die Norddeutschen verunsichert und verhalten zugleich.
Regungslos verfolgte zunächst VfL-Coach Mark van Bommel das Geschehen. Sein Gegenüber Streich hingegen war bester Laune und rief seinen Schützlingen mehrfach ein "Weiter so" zu. In der 32. Minute war erneut der Videoassistent gefordert, doch nach einer Attacke von VfL-Kapitän Koen Casteels gegen Lukas Kübler blieb es bei der Entscheidung gegen einen Strafstoß.
Einzig Lukas Nmecha sorgte hin und wieder für Gefahr vor dem Freiburger Tor. In der 36. Minute spielte der U21-Europameister seine Schnelligkeit aus und traf nach einem Solo die Querlatte. Dennoch verabschiedeten die Zuschauer die Platzherren zur Halbzeit mit Pfiffen in die Kabine. Nach Wiederbeginn sah sich van Bommel noch zehn Minuten die fast hilflos wirkenden Aktionen seiner Spieler an. Dann reagierte der Niederländer und wechselte mit Maximilian Philipp und Dodi Lukebakio zwei offensivere Akteure ein.
Aber mehr als eine wachsende Feldüberlegenheit ergab sich daraus zunächst nicht. Ein Tor von Nmecha (61.) wurde zurecht wegen Handspiels nicht anerkannt. Doch langsam schwanden beim SC die Kräfte, die lange Zeit zielstrebigen Aktionen wurden nun fahriger - bis Höler für die Entscheidung sorgte.
RB Leipzig - SpVgg Greuther Fürth 4:1 (0:1)
Vizemeister RB Leipzig hat den nächsten Dämpfer mit einer starken Willensleistung verhindert. Gegen Tabellenschlusslicht SpVgg Greuther Fürth gewannen die vor der Pause harmlosen Sachsen nach 0:1-Rückstand noch mit 4:1 (0:1). Vier Tage nach dem guten Champions-League-Auftritt bei Paris St. Germain (2:3) blieb Leipzig zwar im fünften Ligaspiel nacheinander ungeschlagen, überzeugte jedoch erst in Durchgang zwei.
Yussuf Poulsen (46.), Emil Forsberg (53., Foulelfmeter), der am Samstag 30 Jahre alt wurde, Dominik Szoboszlai (65.) und Hugo Novoa (88.) sicherten dem Favoriten den Erfolg. Davor hatte Kapitän Branimir Hrgota (45., Foulelfmeter) den Aufsteiger in Führung geschossen. Für die Franken, die bei nur einem Zähler stehen, war es die achte Saisonniederlage und die siebte in Folge. Dies ist ein Negativrekord in der Profi-Historie der Fürther.
Nach dem bislang "besten Saisonspiel" (Marsch) in Paris veränderte der US-Amerikaner das RB-Team auf vier Positionen. Unter anderem gab der zuletzt offen unzufriedene Benjamin Henrichs sein Startelfdebüt auf der rechten Seite. Marschs Gegenüber, Stefan Leitl, hatte das Auswärtsspiel in Leipzig indessen trotz der mageren Fürther Bilanz als "keine unlösbare Aufgabe" bezeichnet. Und es lief gut an für die Gäste. Das Leitl-Team hatte zu Beginn mehr Ballbesitz und war im Mittelfeld giftig in den Zweikämpfen, RB kam folglich nicht allzu nah heran an das gegnerische Tor. Stattdessen wurde Fürth gefährlich. Nach einer Flanke von Jaime Leweling von der linken Seite brachte Jeremy Dudziak (6.) den Ball mit dem Kopf nicht auf das Tor - da war mehr drin. Während die Leipziger immer wieder bei Vorstößen hängen blieben, kam der Underdog gerade über die Flügel erstaunlich gut durch.
Auch wenn sich RB zum Ende des ersten Durchgangs offensiv etwas steigerte, war der Ertrag gering. Zahlreiche Patzer bei einfachen Zuspielen hinderten die Gastgeber an einem geordneten Spielaufbau. Und sie machten die Fürther stark. Nach einem eigentlich geklärten Angriff landete der Ball plötzlich vor Dudziaks (42.) Füßen, der an RB-Torwart Peter Gulacsi scheiterte. Zwei Minuten später folgte der umstrittene Elfmeter, nachdem Nordi Mukiele im Luftzweikampf auf Leweling fiel. Den Strafstoß verwandelte Hrgota sicher.
Nach der Pause trat Leipzig von Beginn an leidenschaftlicher auf, unter anderem war Poulsen für Kevin Kampl ins Spiel gekommen, was sich prompt auszahlte. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff fand der Ball im Getümmel den Dänen, der aus halbrechter Position traf. Kurz darauf holte Poulsen auch den Elfmeter heraus, als ihn Marco Meyerhöfer im Strafraum zu Fall brachte - Forsberg traf präzise links unten. RB hatte nun zu einem Spiel gefunden, der eingewechselte Szoboszlai erhöhte nach schöner Kombination.
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