Die Eisbären Berlin sind zum achten Mal deutscher Meister. Mit dem 2:1 im dritten Finale gegen die Grizzlys Wolfsburg holten sie sich den 100. Titel in der deutschen Eishockey-Geschichte.
Frank Hördler warf Handschuhe, Helm und Schläger weg und sprang in die Berliner Jubeltraube. In diesem historischen Moment waren dem Kapitän der Eisbären die 39 Jahre nicht anzumerken.
Zum achten Mal reckte der Ex-Nationalspieler wenig später den Silberpokal in die Höhe, die Berliner krönten sich zum alleinigen DEL-Rekordchampion - und gleichzeitig zum 100. Meister der deutschen Eishockey-Geschichte.
"Es ist fantastisch. Das wird mir besonders in Erinnerung bleiben. Wir haben in jeder Serie das erste Spiel verloren, das wurde ja fast zum Motto für uns. Aber die Mannschaft hat nie den Kopf hängen gelassen", sagte Hördler nach dem 2:1 (1:1, 1:0, 0:0)-Sieg im dritten Playoff-Finale gegen die Grizzlys Wolfsburg bei "MagentaSport".
Furchners Final-Fluch hält an
Siegtorschütze Leo Pföderl wusste gar nicht, "was ich sagen soll. Was am Ende den Ausschlag gegeben hat, ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Hauptsache wir feiern jetzt."
Ein paar Meter weiter war Sebastian Furchner untröstlich. Der Wolfsburger Kapitän verlor auch seine sechste Endspielserie. Mit 1073 DEL-Spielen hält der 39-Jährige einen Rekord, auf den er gerne verzichten würde: Er steht in der Liga schon am längsten auf dem Eis, ohne je einen Titel gewonnen zu haben.
Hördler ist das andere Extrem: Der Silbermedaillengewinner von Pyeongchang war schon 2005 bei der ersten Eisbären-Meisterschaft dabei. "Der Pokal war zum Greifen nah", sagte Grizzlys-Verteidiger Dominik Bittner bei "MagentaSport": "Im entscheidenden Spiel mit einem Tor zu verlieren, ist bitter."
Pföderls Tor macht den Unterschied
Mark Olver (2.) und Nationalspieler Leo Pföderl (24.) schossen die Berliner in der leeren Arena zum entscheidenden zweiten Sieg. Für die Wolfsburger, vom ehemaligen Bundestrainer Pat Cortina betreut, traf lediglich Mathis Olimb (3.).
Die Feierlichkeiten beim Rekordmeister sahen ganz anders aus als bei den sieben Malen zuvor: keine jubelnden Fans auf den Rängen, wegen der Ausgangssperre und der Corona-Regeln auch kein feuchtfröhlicher Zug durchs Berliner Nachtleben.
Spektakuläre Anfangsphase im Do-or-die-Spiel
Der Showdown begann spektakulär: Mit dem ersten Berliner Schuss erzielte Olver gleich die Führung. Doch nur 25 Sekunden später antworteten die Wolfsburger mit dem Ausgleich durch Olimb - dem allerdings ein Regelverstoß vorangegangen war. Valentin Busch hatte den Puck im Angriffsdrittel gehalten, obwohl er seinen Helm verloren hatte. Eigentlich hätte der Grizzlys-Stürmer auf die Strafbank geschickt werden müssen, doch den Videobeweis durften die Schiedsrichter nicht zu Rate ziehen.
Es ging mit hohem Tempo und harten Zweikämpfen weiter. Wolfsburg investierte deutlich mehr in die Offensive als beim 1:4 am vergangenen Mittwoch in eigener Halle. Mehrmals musste Nationaltorwart Mathias Niederberger in höchster Not retten. Die Eisbären taten sich in der neutralen Zone gegen vier verteidigende Wolfsburger ähnlich schwer wie beim 2:3 nach Verlängerung im ersten Duell.
"Das war ein bisschen chaotisch", kritisierte Hördler bei "MagentaSport", "wir müssen strukturierter sein und einfacher spielen." Im zweiten Durchgang wurde es besser: Nach sehenswerter Vorarbeit von Verteidiger Kai Wissmann traf Pföderl zum 2:1, die Eisbären bekamen das Spiel immer mehr in den Griff. Im Schlussdrittel drängten die Gäste auf den Ausgleich - aber vergeblich.
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