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Simone Lieberknecht: Bei 0:6-Debakel – Frau von Darmstadt-Trainer weint auf der Tribüne - WELT

Irgendwann konnte Simone Lieberknecht ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Die Ehefrau von Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht weiß, wie sehr ihr Mann an den Lilien hängt. Dementsprechend emotional reagierte Frau Lieberknecht auf das 0:6 des SV Darmstadt gegen den FC Augsburg. Als die Darmstädter nach 29 Minuten bereits 0:5 zurücklagen, weinte sie auf der Tribüne sichtlich mitgenommen.

Bessere sportliche Zeiten: Torsten Lieberknecht umarmt seine Frau nach dem Aufstieg in die Bundesliga im vorherigen Sommer
Bessere sportliche Zeiten: Torsten Lieberknecht umarmt seine Frau nach dem Aufstieg in die Bundesliga im vorherigen Sommer
Quelle: picture alliance/dpa/Uwe Anspach

Die Tränen seiner Frau gingen natürlich nicht spurlos am Trainer vorbei. „Wir sind eine sehr emotionale Familie, weil wir das Ganze so leben, wie man es nicht gewohnt ist. Wir fiebern als Familie total mit und leiden mit“, beschrieb der Trainer die Gefühlslage bei den Hessen, die von den Fans schon während des Spiels mit Pfiffen bedacht wurden. Ans Hinschmeißen denkt Lieberknecht deshalb aber nicht, sagt. „Wir sind alle erschüttert über den Ausgang dieses Spiels. Das hindert mich jetzt aber nicht daran, weiterzumachen.“

Für Präsident Rüdiger Fritsch war das Spiel ein „Alptraum“, für Torwart Marcel Schuhen „ein Schlag in die Fresse“. Das gegen den FC Augsburg hat beim Aufsteiger tiefe Spuren hinterlassen und die Stimmung beim Tabellenletzten der Bundesliga auf den Nullpunkt sinken lassen.

Darmstadt-Fans mit Standpauke

Nach dem Abpfiff gab es eine emotionale Standpauke eines Ultra-Fans für die niedergeschlagenen Profis, die sich im Halbkreis vor dem Fanblock versammelten und am Ende doch wieder mit aufmunternden Gesängen verabschiedet wurden. „Dass die Zuschauer, die hier regelmäßig ins Stadion kommen und häufiger mal mit Enttäuschung heimgehen mussten, nicht Luftballons steigen lassen, ist völlig okay. Am Ende hat sich die Kurve positiv zur Mannschaft gestellt. Dieser Zusammenhalt ist wichtig“, befand Fritsch.

Schuhen zeigte sich sogar überrascht davon, dass die Reaktionen der Fans nicht viel drastischer ausfielen. „So viel Respekt von den Leuten haben wir gar nicht verdient. Die hätten uns bewerfen und beleidigen können, das hätte ich alles hingenommen, weil wir heute nicht würdig waren, dieses Trikot zu tragen“, sagte der Lilien-Torwart und ergänzte: „Wir haben den Leuten in den vergangenen Wochen immer das Gefühl vermittelt, wir sind dran, wir machen und tun. Heute war es nur desolat, enttäuschend, katastrophal.“

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Welche Auswirkungen die deftige Pleite durch die Doppelpacks des Ex-Darmstädters Phillip Tietz (1./84. Minute) und dessen Sturmpartner Ermedin Demirovic (20./29.) sowie die weiteren Treffer von Fredrik Jensen (12.) und Ruben Vargas (24.) im Abstiegskampf haben wird, vermochte Lieberknecht kurz nach dem Abpfiff bislang nicht zu sagen. „Dafür fehlt mir die Glaskugel“, sagte der Lilien-Trainer. Ans Aufgeben denkt bei den Hessen niemand, auch wenn die Lage im Tabellenkeller nach dem 17. sieglosen Spiel in Serie immer aussichtsloser wird. „Wir werden nicht freiwillig die Fahnen einziehen und uns auch nicht abmelden“, verkündete Fritsch.

Verein hält an Lieberknecht fest

Lieberknecht will zwar alles und auch sich hinterfragen, aber natürlich weitermachen. „Ich möchte die Hand schützend über meine Spieler halten, weil ich weiß, dass solche Dinge vorkommen können, und werde weiter einstehen für die Mannschaft“, sagte der 50-Jährige.

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Der Trainer steht trotz der anhaltenden Erfolgslosigkeit und des Debakels nicht zur Disposition. „Heute hätten Jürgen Klopp, Pep Guardiola und noch drei weitere Trainer an der Seitenlinie stehen können. Das wäre alles trotzdem genauso passiert“, sagte Fritsch. Grund für die Niederlage seien ausschließlich die vielen individuellen Fehler gewesen.

Obwohl die Hessen mit nur 13 Punkten weiter Schlusslicht sind und der Rückstand auf das rettende Ufer zwölf Zähler beträgt, hat Schuhen die Hoffnung auf den Klassenverbleib weiterhin nicht aufgegeben. „Ich glaube daran“, beteuerte er. Ob das auch auf die gesamte Mannschaft zutrifft, muss sich zeigen.

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