(Motorsport-Total.com) - Eigentlich steht Max Verstappen bis einschließlich 2028 unter Vertrag bei Red Bull. Und bis vor wenigen Wochen gab es keinerlei Zweifel daran, dass Verstappen diesen Vertrag auch erfüllen wird. Im Zuge der Horner-Affäre aber erscheint ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit zwischen Verstappen und Red Bull plötzlich möglich. Und das deutet nun sogar Teamchef Christian Horner an.
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Red-Bull-Teamchef Christian Horner in der Formel-1-Pressekonferenz 2024 Zoom Download
Mehr noch: Horner bietet Verstappen verbal ein Sprungbrett an, sollte Verstappen wirklich einen Wechselwunsch hegen und Red Bull verlassen wollen.
"Es ist wie mit allem im Leben", sagt Horner. "Du kannst niemanden zu etwas zwingen, nur weil es da ein Blatt Papier gibt. Wenn jemand nicht in diesem Team sein will, dann werden wir niemanden zwingen, gegen seinen Willen hier zu sein."
Das will Horner ausdrücklich nicht auf die prominenteste Figur im Team beschränken: "Es spielt keine Rolle, ob es sich um jemanden handelt, der unsere Maschinen bedient, um einen Designer oder um jemanden in unterstützender Funktion in der Firma."
Wenn Marko bleibt, bleibt dann auch Verstappen?
Er habe aber aktuell keinen Grund, an Verstappens Einstellung zu zweifeln, sagt Horner weiter. Und das, obwohl Verstappen beim zweiten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2024 in Saudi-Arabien mehrfach deutlich geäußert hat, dass er sich nicht um jeden Preis weiter bei Red Bull fahren sieht.
Konkret forderte Verstappen einen Verbleib von Helmut Marko im Team: "Ich habe immer klargemacht, dass [Marko] bleiben muss. Ohne ihn kann ich nicht weitermachen."
Zumindest diese Hürde haben die Verantwortlichen am Wochenende wohl genommen: Die Red-Bull-Chefetage hat nach einigen Krisensitzungen das weitere Zusammenarbeiten mit Marko bestätigt. Aber ob das allein ausreicht, um Verstappen zu halten?
"Keine Spannungen" bei Red Bull laut Horner
Horner gibt sich optimistisch: "Mit Max ist alles absolut in Ordnung. Es gibt keine Spannung, es gibt keinen Stress."
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister arbeite weiterhin "gut" mit dem Team. "Man sieht ja, wie entspannt er in der Box und mit allen im Team umgeht. Das fließt in seine Leistung auf der Rennstrecke ein. Wir sehen keinerlei Probleme mit Max", sagt Horner.
Aber vielleicht sieht Verstappen Probleme bei Red Bull, die ihn für andere Angebote empfänglich machen könnten. Vor allem Mercedes dürfte nach dem angekündigten Ferrari-Wechsel von Lewis Hamilton mit dem Gedanken spielen, Verstappen von Red Bull loszueisen.
"Ich bin mir sicher: Alle im Fahrerlager hätten gerne Max", sagt Horner. "Aber wie Toto [Wolff] schon sagte: Die besten Fahrer wollen immer in den besten Autos sein."
Horner: Wer sollte aktuell von Red Bull weg wollen?
Und das ist womöglich das größte Trumpf von Red Bull, um Verstappen zu halten: das aktuell beste Auto in der Formel 1, verbunden mit der Aussicht, vielleicht nicht nur 2024, sondern auch 2025 sehr gute WM-Titelchancen zu haben.
Horner formuliert das so: "Max hat gerade seinen 56. Sieg erzielt und stand zum 100. Mal auf dem Podium. All das hat er mit Autos von Red Bull geschafft. Als Team haben wir schon unheimlich viel zusammen erreicht."
"Aus Teamperspektive sehe ich keinen Grund, weshalb jemand das Team verlassen wollen würde. Ich glaube, Max weiß um die großartige Unterstützung, die er hier genießt. Und er leistet grandiose Arbeit in einem ausgezeichneten Auto."
Ein "Aber" gibt es allerdings, wie Horner einräumt: "Sag niemals nie. Wenn ein Fahrer woanders hinwill, dann wird er woanders hingehen."
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