Die großen Browser-Hersteller wollen ihre Arbeit für das Jahr 2024 besser aufeinander abstimmen. Eine häufig geforderte Funktionen fehlt dabei.
Die großen Browserhersteller Apple, Google, Microsoft und Mozilla sowie die beiden unter anderem auf Webtechnik spezialisierten Beratungsunternehmen Bocoup und Igalia haben die Interop-Initiative für das laufende Jahr 2024 angekündigt. Ziel ist es dabei, größere Unterschiede der Browser zu erkennen und daran zu arbeiten, diese zu überwinden. Auf die Arbeit an einer der wohl am häufigsten geforderten Technik, die Unterstützung von JPEG XL in allen Browsern, konnten sich die Beteiligten aber nicht einigen, wie The Register berichtet.
Besonders überraschend ist dies, weil der Vorschlag, JPEG XL auf die Agenda für die Interop-Initiative des Jahres 2024 zu setzen, die mit Abstand häufigste Reaktion im Laufe der Diskussion auf Github erhielt. Die von vielen geforderte Unterstützung des neuen Bildcodecs liegt an dessen Eigenschaften. So bietet JPEG XL zahlreiche Vorteile im Vergleich zu anderen, vor allem deutlich älteren Web-Codecs wie JPEG und gilt als Konkurrenz zu AVIF und HEIF, die von Videocodecs abgeleitet sind. Einige sehen in dem Dateiformat sogar die Möglichkeit, endlich JPEG und PNG im Web vollständig ersetzen zu können.
Die Unterstützung für die Technik ist bisher allerdings nicht weit verbreitet. Offiziell unterstützt wird JPEG XL bisher lediglich im Safari-Browser von Apple. In Mozillas Firefox kann die Unterstützung dafür immerhin über eine Option aktiviert werden. Google hat sich für seinen Chrome-Browser im Herbst 2022 offiziell gegen das Bildformat entschieden und den Support dafür aus seiner Codebasis entfernt. Interessant daran ist, dass die Forschungsabteilung von Google selbst aktiv an JPEG XL mitgearbeitet und das Team dafür bereits eine vollständige Implementierung umgesetzt hatte..
Doch an diesen unterschiedlichen Standpunkten der Browserhersteller änderte sich im Fall von JPEG XL auch im vergangenen Jahr nichts. Mit Bezug auf die Initiative Interop 2024 heißt es von den Zuständigen schlicht: "Wir waren uns nicht einig, diesen Vorschlag aufzunehmen." Weiter ausgeführt wird dies nicht. Es ist aber anzunehmen, dass sich hier vor allem Google weiter gegen den Bildcodec sträubt.
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