Am Dienstag verlor die deutsche Nationalmannschaft gegen Österreich – taumelt nach der zweiten Pleite in wenigen Tagen in Richtung Heim-EM
Das 0:2 im Wiener Ernst-Happel-Stadion war einer der leblosesten Auftritte einer DFB-Elf seit Langem: kein Feuer, keine Energie, kein Aufbäumen nach dem auch schon schwachen Türkei-Spiel (2:3-Niederlage).
Im Sender „Sky“ sprach jetzt Dietmar Hamann (50) über die Pleite – und der ehemalige Nationalspieler (59 Länderspiele) fand die gewohnt klaren Worte. Insbesondere gegen Bundestrainer Julian Nagelsmann (36).
Am Samstag hatte die deutsche Elf in Berlin die Niederlage gegen die Türkei kassiert, drei Tage später dann die Klatsche gegen Österreich.
Hamann kritisiert die Leistung des DFB-Teams in beiden Spielen: „Es war wirklich enttäuschend, besonders nachdem man einen kleinen Aufwärtstrend gegen die USA und Mexiko gesehen hat. Die Hoffnung auf Stabilität wurde schnell zerschlagen.“
Was muss sich jetzt ändern bei der Nationalmannschaft? Da hat Hamann einige Ideen.
Der Sky-Experte erklärt: „Wenn ich mir die Aufstellung vom Dienstag anschaue, wundert es mich wenig, dass wir keine defensive Stabilität oder Spielkontrolle hatten. Noch schlimmer war die Reaktion des Trainers (Nagelsmann; Anm. d. Red.) nach dem Spiel, dass wir auch nächstes Jahr keine Verteidigungsmonster sein werden. Wenn ich eine Mannschaft aufstelle, müssen alle Facetten abgedeckt sein, besonders die defensive Mittelfeldposition. Dann kannst du die Mannschaft um die Abwehr herum aufbauen, nicht um den Sturm.“
Ist Nagelsmann der richtige Mann für den Posten? Hamann: „Das werden wir sehen. Das Problem ist, dass du mit den Länderspielen im März eine Situation hast, die vergleichbar mit den Japan- und Frankreich-Spielen unter Hansi Flick sind. Julian Nagelsmann hat sechs, sieben Spiele bis zur EM, weiß nach den ersten Spielen nun aber vermutlich weniger, als er es vor den Partien wusste. Die Spiele waren also verschenkt. Probieren ist schön, du musst aber erstmal Stabilität haben.“
Hamann weiter über …
… Ilkay Gündogan:
„Ich glaube, ein großer Diskussionspunkt könnte noch die Position von Ilkay Gündogan werden. Ich habe nicht verstanden, dass man ihn zum Kapitän gemacht hat, weil er als Kapitän natürlich immer spielen muss.“
… die Wichtigkeit von Manuel Neuer:
„Grundsätzlich ist die Tür für jeden offen. Aber im Frühjahr wird Manuel Neuer eine große und wichtige Personalie sein, solange er gesund bleibt.“
… die Notwendigkeit von Führungsspieler in der DFB-Elf:
„Wir brauchen keine Spieler, die marschieren, sondern die dazwischenfunken. Im Moment versuchen wir den Fußball zu spielen, den Spanien vor 15 Jahren als Wundermannschaft gespielt hat, nur mit dem Unterschied, dass wir nicht halb so gut sind.“
… Florian Wirtz als möglichen Musiala-Ersatz:
„Er ist ein Spieler, der eine unheimlich gute Übersicht hat, der technisch perfekt ist und diese Spielfreude und Genialität 25 Meter vor dem Tor ausstrahlt. Deswegen muss Bayern versuchen, ihn zu holen. Ob beide - Jamal Musiala und Florian Wirtz - in einer Mannschaft spielen können, werden wir sehen. Beim DFB kann ich mir das eher vorstellen.“
Reif ist live vom 23.11. Kommt jetzt Retter-Rudi?
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