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Chip-Riese Arm geht an die Börse - das müssen Sie wissen - n-tv NACHRICHTEN

Auf der Technologie des Chipdesigners Arm basieren praktisch sämtliche Smartphone-Prozessoren. Der Börsengang steht unmittelbar bevor. Der Eigentümer darf mit Erlösen in Milliardenhöhe rechnen.

So richtig ausgelassen ist das Börsenumfeld derzeit wirklich nicht. Doch das hält den Chipdesigner Arm nicht davon ab, am morgigen Donnerstag an die Technologiebörse Nasdaq zu gehen.

Der Schritt sorgt am Markt für viel Gesprächsstoff, denn die Technologie von Arm steckt praktisch in allen Smartphones. Dabei geht es um die Chips und damit um das Kernstück von elektronischen Geräten. Arm entwirft sogenannte Chip-Architekturen. Sie bestimmen, wie die verschiedenen Komponenten des Chips, darunter Prozessoren und Speicher, angeordnet sind und wie sie zusammenwirken. Auf Grundlage dieser Designs entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Halbleiterkonzern Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Geräte laufen, greift darauf zurück.

Die Arm-Designs setzten sich in Smartphones und Tablet-Computern gegen Chipsysteme von Intel durch - unter anderem, weil sie weniger Strom brauchen. Inzwischen werden Chips auf Basis von Arm-Architekturen auch in Rechenzentren eingesetzt, und Apple nutzt sie in seinen Mac-Computern.

Arm verdient sein Geld einerseits mit Lizenzeinnahmen und andererseits mit Gebühren für jeden einzelnen produzierten Chip, der mit seiner Technologie hergestellt wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verdiente das britische Unternehmen 524 Millionen Dollar bei einem Umsatz von knapp 2,7 Milliarden Dollar.

Arm gehört derzeit noch komplett dem Technologiekonzern Softbank. Die Japaner hatten das Unternehmen 2016 für 32 Milliarden Dollar gekauft und von der Börse genommen. Im vergangenen Jahr scheiterte der Versuch, Arm an den Chipkonzern Nvidia für 40 Milliarden Dollar zu verkaufen. Sowohl Wettbewerbshüter und Kunden von Arm waren dagegen. Deshalb wurde der Börsengang beschlossen.

China als Risiko

Softbank will auch danach die Mehrheit an Arm behalten und bringt deshalb rund neun Prozent der Anteile an die Börse. Der Schritt soll den Japanern Einnahmen in Höhe von knapp fünf Milliarden Dollar bringen. Sollten die Aktien am oberen Ende der Preisspanne von 47 bis 51 Dollar pro Aktie an Investoren gehen, würde das Unternehmen insgesamt mit mehr als 54 Milliarden Dollar bewertet. Am heutigen Mittwoch schließen die Emissionsbanken ihre Bücher für den Börsengang.

Insidern zufolge könnte bis dahin die Zeichnungsspanne angehoben werden, sollte sich die Nachfrage stark entwickeln. Das liegt unter anderem daran, dass sich viele Technologiekonzerne, die Arm-Kunden sind, zumindest mit vergleichsweise kleinen Beträgen an dem Chipdesigner beteiligen wollen, um die weitere Zusammenarbeit und Einfluss zu sichern. In den vergangenen Monaten führte ARM mit vielen Firmen Gespräche über einen Einstieg, darunter Amazon und die Google-Mutter Alphabet.

Bei den Risiko-Faktoren nahm in dem Börsenprospekt, einer verpflichtenden Information für potenzielle Investoren, China viel Platz ein. Der weltgrößte Smartphone-Markt sorgte im vergangenen Jahr für ein Viertel der Arm-Erlöse. Die Lizenzen für Arms Chipdesigns werden dort von der Firma Arm China verkauft, an der chinesische Investoren die Mehrheit von 52 Prozent halten.

Risiken für das Geschäft sieht Arm sowohl in dieser Struktur als auch durch den Technologie-Streit zwischen Peking und Washington. Einige leistungsstarke Arm-Chips sind bereits von US-Beschränkungen für Exporte nach China betroffen.

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