Der SC Magdeburg hat das Finale der Champions League erreicht. Der Vizemeister setzte sich gegen Titelverteidiger FC Barcelona mit 40:39 (38:38, 31:31, 16:18) nach Siebenmeterwerfen durch. Kay Smits (12 Tore) und Michael Damgaard (8) waren die besten Werfer. "Ich bin verdammt stolz darauf, was die Jungs aus sich herausholen und für einen Charakter zeigen. Ich hoffe, sie belohnen sich am Sonntag dafür", sagte Trainer Bennet Wiegert. Am Sonntag wartet nun im Finale (18:00 Uhr im Live-Ticker) Barlinek Industria Kielce mit Nationaltorwart Andreas Wolff oder Paris St. Germain.
Damgaard knipst sechs Mal - Barca zwei Tore vorn
Im Kölner Hexenkessel behielten die Magdeburger Handballer in der ersten Halbzeit lange einen kühlen Kopf. Gegen die im Tempogegenzug extrem schnellen Spanier setzte der SC Magdeburg auf eine bärenstarke Abwehr und vorn war Michael Damgaard kaum zu stoppen. Allein in der ersten Halbzeit traf der Däne sechs Mal und sorgte mit dafür, dass Barcelona nicht davonziehen konnte. Und in der elften Minute gelang Piotr Chrapkowski beim 7:6 die erste Magdeburger Führung, als er den Ball stibitzte und vollendete. Doch Barca blieb aber unbeeindruckt und hatte nun einen überragenden Domen Makuc in seinen Reihen, der trotz guter SCM-Gegenwehr kaum zu halten war. Gegen Ende der ersten Hälfte zog der Titelverteidiger dann erstmals auf drei Tore davon, Makuc traf in der 29. Minute zum 18:15. Der SCM konnte noch durch einen Siebenmeter-Treffer von Kay Smits verkürzen. Der Zwei-Tore-Vorsprung der Spanier war auch Ergebnis des besseren Mannes zwischen den Pfosten bis dahin.
SCM begeistert - Verletzungsschock um Kristjansson
Aus der Pause kamen die Magdeburger sehr schwer, lagen schnell mit drei Toren hinten, es drohte sogar ein deutlicherer Rückstand. Dann aber packte die Abwehr gegen Makuc besser zu und Barca zeigte kurzzeitig Nerven. Das Ergebnis waren drei Tore in Folge und nach einem Treffer von Keeper Nikola Portner in den leeren Kasten das 21:21. Und in der 41. Minute kochte die Halle, als Gisli Kristjansson das 23:22 erzielte. Und jetzt steigerte sich auch Portner. Vorn gelang Philipp Weber sogar das 24:22. Es wurde hektischer, Magdeburg blieb aber weiter knapp in Führung und fühlte sich in einigen Szenen von den isländischen Schiedsrichtern benachteiligt.
Nach 50 Minuten stand es 25:25. Doch der Titelverteidiger meldete sich zurück. In der 56. Minute führte Barca wieder mit 30:29. Und dann der Schock: Gisli Kristjansson musste mit einer Verletzung an der rechten Schulter runter. Dann scheiterte Weber, doch der SCM blieb dran, schaffte das 30:30. Und drei Sekunden vor Schluss das 31:31. Barcelona schaltete schnell um, warf und Damgaard parierte im Stile eines Torhüters. Verlängerung!
Verlängerung - reine Nervensache
In der Verlängerung führte der SCM, Barcelona hatte immer die Antwort. Dann flogt Christian O’Sullivan nach der dritten Strafe mit Rot runter. Doch Magdeburg blieb dran und führte nach der ersten Halbzeit dank Damgaard und Marko Bezjak mit 35:33. Und Bezjak traf weiter, zum 36:34. Barca schaffte den Anschluss, der SCM zog wieder auf zwei Tore davon. Es kochte, der große Favorit wankte, schaffte aber wieder den Ausgleich. Letzte Minute, es stand 38:38. Und weil Trainer Wiegert die zweite Gelbe Karte sah, waren die Elbestädter in Unterzahl. Es fiel kein Tor mehr, die Entscheidung musste im Siebenmeter-Werfen fallen. Und da hatten die Magdeburger die besseren Nerven und stehen nun am Sonntag im Finale.
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