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Paparazzi in New York.: Harry und Meghans jüngstes Eigentor – Security zu aggressiv? - WELT

Böse Erinnerungen wurden wach, als am Mittwochnachmittag US-Ostküstenzeit eine Meldung aus New York kam. Meghan Markle und Prinz Harry seien in der Metropole in eine Verfolgungsjagd von Paparazzi geraten, die „tödlich hätte enden können“.

In den Köpfen von Millionen Menschen rund um den Globus zuckten reflexartig Bilder auf vom 31. August 1997, Paris. Die schwarze Mercedes-Limousine, zerschellt im Tunnel unter der Place de l’Alma, darin die schwer verletzte Prinzessin von Wales. Harrys Mutter erlag kurz nach dem Unfall ihren Verletzungen, sie wurde nur 36 Jahre alt.

Prinz Harry hat oft über seine Angst geredet, dass seine Frau dasselbe Schicksal ereilen könnte. Die erbarmungslose Jagd der britischen Presse auf das Paar war, nicht einmal zwei Jahre nach der Märchenhochzeit auf Schloss Windsor, einer der Gründe für die Flucht über den Atlantik. Eine Flucht vor der Presse, und vor Rassismus.

„Meine Mutter wurde zu Tode gejagt, als sie mit jemandem eine Beziehung führte, der nicht weiß war – und siehe, was passierte“, wie der Prinz mit Hinweis auf Dianas Partner Dodi al-Fayed in einer der mittlerweile zahlreichen Dokus behauptet. „Soll sich die Geschichte wiederholen? Sie werden nicht aufhören, bis sie tot ist.“

Eine „unnachgiebigen Hetzjagd, die mehr als zwei Stunden dauerte“

Jetzt scheint es, als ob es auch auf einem anderen Kontinent keine Sicherheit mehr gibt. „Hochgradig aggressive Paparazzi“ hätten sie verfolgt, „in einer unnachgiebigen Hetzjagd, die mehr als zwei Stunden dauerte und in mehrere Beinah-Zusammenstöße resultierte, in die andere Autofahrer, Fußgänger und zwei Polizeibeamte verwickelt waren“, wie ein Sprecher der Herzöge von Sussex erklärte. Meghan hatte vor dem Vorfall am Dienstagabend bei einer Gala in New York einen Preis verliehen.

NEW YORK, NEW YORK - MAY 16: Prince Harry, Duke of Sussex and Meghan, The Duchess of Sussex attend the Ms. Foundation Women of Vision Awards: Celebrating Generations of Progress & Power at Ziegfeld Ballroom on May 16, 2023 in New York City. (Photo by Kevin Mazur/Getty Images Ms. Foundation for Women)
Das Paar posierte im Rahmen der Preisverleihung für die Fotografen
Quelle: Getty Images Ms. Foundation for Women

Das Problem am jüngsten Kapitel der Sussex-Saga ist, dass es zu einem Eigentor zu geraten droht. Andere Protagonisten der New Yorker Nacht stellen diese als weitaus weniger dramatisch dar – womit sich das Paar wieder einmal zur idealen Zielscheibe der ihnen wenig gewogenen britischen Presse macht.

„Ein zynischer Beobachter könnte sich über das Timing der jüngsten Schock-Nachricht wundern. Nur einen Tag nachdem Harrys Anwälte am (britischen) High Court argumentierten, dass die Londoner Polizei ihm nicht den Personenschutz hätte streichen dürfen“, bemerkt die Kolumnistin des „Daily Telegraph“, und fügt bissig hinzu: „Eine Lücke zwischen Fantasie und Realität, durch die man mit einem Auto fahren könnte.“ Der Prinz streitet sich derzeit vor Gericht mit dem britischen Innenministerium über die Finanzierung seiner Sicherheit, obwohl er diese aus eigenen Mitteln dem Steuerzahler hatte ausgleichen wollen.

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Von den Ausführungen der New Yorker Polizei werden die Londoner Richter vermutlich wenig beeindruckt sein. „Es waren viele Fotografen anwesend, die den Transport zu einer Herausforderung machten“, bestätigte das NYPD. „Der Herzog und die Herzogin von Sussex kamen an ihrer Unterkunft an, und es gab keine Berichte über Zusammenstöße, Vorladungen, Verletzungen oder Verhaftungen.“

„New York ist der sicherste Ort überhaupt“, sagt der Fahrer

Tatsache ist, dass das Paar gemeinsam mit Meghans Mutter Doria Ragland nach Ende der Gala eine Stunde lang in einer Limousine durch Manhattan kreuzte, um die Paparazzi abzuhängen. Die drei hatten die Nacht privat in einem Haus von Freunden verbringen und die Reporter deshalb abschütteln wollen, hieß es. Schließlich stiegen sie in ein Taxi um. Dessen Fahrer sagte der BBC anschließend, seine Gäste hätten verängstigt gewirkt. „Sie waren wohl den ganzen Tag verfolgt worden oder so. Aber die Paparazzi waren nicht aggressiv. New York ist der sicherste Ort überhaupt.“ Am Ende setzte er die drei in einer Polizeistation ab, die sie etwas später von der Presse unbemerkt verließen.

Die Herzogin vor ihrem Auftritt
Die Herzogin vor ihrem Auftritt
Quelle: Twitter/anDrew via REUTERS

Nun gehen die Anschuldigungen hin und her, was wirklich passiert ist und wer die Schuld trägt. New Yorks Bürgermeister Eric Adams erklärte, es sei „ruchlos und verantwortungslos“ eine Verfolgungsgjagd in seiner Stadt zu machen. „Zwei unserer Beamten hätten verletzt werden können“.

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Die Frage stellt sich indessen, wer die Verantwortung trägt. Ein Augenzeuge berichtete der „New York Post“, dass die Sicherheitsleute der Sussex’ die Fotografen selbst provoziert hätten. „Sie machten sich über die Paparazzi lustig. So etwas erwartet man von den Bodyguards eines Rappers. Gute Sicherheitsleute, die man in diesem Fall erwarten sollte, sollten wie der Secret Service sein.“ In Harrys Fall aber hätten die Sicherheitsmänner die Reporter vielmehr angestiftet. Die britische „Times“ berichtet, dass eine der US-Fotoagenturen das „rücksichtslose Vorgehen“ der Bodyguards untersuchen lassen will.

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Der königstreue „Daily Mail“ weist darauf hin, dass die Beliebtheitswerte von Harry und Meghan jüngst nicht nur in der Heimat des Prinzen, sondern auch in den USA abstürzen. „Nur 27 Prozent der US-Amerikaner mögen Meghan laut einer Newsweek-Umfrage noch, 44 Prozent tun das nicht.“ 44 Prozent sagten zudem, Harry hätte in seiner Autobiografie „Spare“ keine privaten Details preisgeben sollen, nur 26 Prozent seien der gegenteiligen Meinung.

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