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Neue Computertomografie-Technik bei Gepäckkontrolle - jetzt geht alles schneller - Merkur.de

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Gute Nachrichten zum Start in die Pfingstferien: Die Sicherheitskontrollen am Flughafen München werden noch schneller, zuverlässiger und komfortabler. Das liegt an einer Technik, die man bisher vor allem aus Krankenhäusern kannte:

Flughafen - Das Gepäck wird künftig mittels Computertomografie-Technik durchleuchtet. Der Flughafen München ist der erste in Deutschland, der die neue Technologie erhält – für rund 45 Millionen Euro. Nach einer intensiven Testphase hat das Luftamt Süd der Regierung von Oberbayern pünktlich zum Ferienstart die ersten fünf neuen Anlagen in Betrieb genommen.

Uwe Büchner, Chef des Luftamtes Süd, erklärt die Wirkungsweise der neuen Technologie: „Die CTs produzieren in Sekundenschnelle von jedem Gepäckstück Hunderte Röntgenbilder in hochauflösender und voll drehbarer 3D-Ansicht.“ Es entstehe ein Schichtbild, das sofort zeige, ob ein Gegenstand oder eine Flüssigkeit gefährlich ist – und das automatisch.

Doch warum werden dadurch die Kontrollen für die Reisenden komfortabler? „Künftig muss niemand mehr seinen Laptop oder seine elektronischen Geräte auspacken“, erklärt Büchner. „Das Personal ist vor allem dazu da, den Reisenden zu sagen: ,Lassen Sie alles drin‘“, schiebt er schmunzelnd hinterher. Damit ist auch das Ende der Flüssigkeitsbeschränkung auf 100 Milliliter in Sicht. „Bis 2026 muss alles umgerüstet sein“, sagt Büchner, „dann können auch wieder größere Mengen Flüssigkeit im Handgepäck mitgeführt werden“. An den nun in Betrieb genommenen CTs gelte diese Regelung jetzt schon, allerdings kann es einem beim Umsteigen passieren, dass aufgrund der alten Technik Flaschen und Tuben doch wieder aussortiert werden müssen.

Komfortabler wird’s auch deshalb, weil die Technologie schneller arbeitet. „Es können mehr Passagiere ihr Gepäck gleichzeitig auf das Band legen“, erklärt der Chef des Luftamts. „An einer Doppelschleuse können so pro Stunde 520 Passagiere abgefertigt werden, das entspricht einer Steigerung um 160 Prozent.“

Seit 2019 läuft der Erprobungsbetrieb, nun konnten laut Büchner sogar noch Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie mit einbezogen werden. „Wir brauchen künftig weniger Gepäckwannen, und die werden bei jedem Rücklauf automatisch mit UV-Licht bestrahlt und damit desinfiziert.“ Aktuell benötigt jeder Passagier im Schnitt 2,3 Wannen, künftig nur noch 1,2.

Zum Ferienstart sind neben den beiden Pilotanlagen im Terminal 2 zwei weitere dort sowie drei im Terminal 1 in Betrieb.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter kündigt an: „Bis zum Beginn der Sommerferien 2026 werden in zehn weiteren Bauabschnitten alle weiteren Kontrollstellen ausgerüstet, sodass am Ende bis zu 48 Kontrollspuren und 60 CTs im Einsatz sein sollen.“

München ist Vorreiter, laut Bernreiter soll bis 2026 auch der Nürnberger Flughafen umgerüstet sein. Dort ist seit Februar ein erstes Testgerät im Einsatz. Für Bayerns dritten Verkehrsflughafen, Memmingen, kündigt der Minister die Umrüstung im Zuge der nächsten baulichen Erweiterung an.

Insgesamt sprach Bernreiter von einem „deutlichen Plus an Sicherheit“. Der Probebetrieb habe gezeigt, „dass die Passagiere diesen Service gerne in Anspruch nehmen“. Konrad Schober, Präsident der Regierung von Oberbayern, der das Luftamt Süd unterstellt ist, sprach von einem „Meilenstein in der Sicherheitskontrolltechnik“. Mehr Sicherheit und Komfort bieten laut Schober „beste Voraussetzungen für einen entspannten Reiseantritt“.

Das ist auch Flughafenchef Jost Lammers ein Anliegen, der von einer „tollen Geschichte“ spricht. Er lobt die „gute Zusammenarbeit aller Akteure“. Es sei keine Selbstverständlichkeit gewesen, „dass die Staatsregierung dieses wichtige strategische Projekt trotz Sparzwangs nicht aufgegeben hat“.

Die Fluggast- und Gepäckkontrollen am Airport im Erdinger Moos erfolgen durch die staatliche Gesellschaft SGM im Auftrag der Regierung von Oberbayern. An vielen anderen Flughäfen, darunter Frankfurt, kontrolliert die Bundespolizei beziehungsweise von ihr beauftragte Unternehmen. ham

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