Die Feuerwache Löffingen ist gut ausgestattet. Doch wie läuft es hinter den Kulissen ab? Die BZ hat nachgeschaut.
Jeder Feuerwehrmann trägt in der Regel einen "Piepser" (Meldeempfänger) mit sich, der bei einem Alarm durch die Integrierte Leitstelle in Freiburg ausgelöst wird. So kann es sein, dass die Ehrenamtlichen von der Arbeit, vom Einkaufen, vom Sport oder von Zuhause ausrücken. Die Landesfeuerwehrgesetze schreiben vor, dass die Mitarbeiter durch Ihre Arbeitgeber für Feuerwehreinsätze freizustellen sind. Die Ausfallzeiten können sich die Arbeitgeber von den Kommunen erstatten lassen. Bei einer Alarmierung werden an den Funkalarmempfänger Einsatzort, Einsatzstichwort und besondere Informationen als Textnachricht übermittelt.
Entsprechend der eingeteilten Gefahrenabwehrstufe eins (beispielsweise Mülleimerbrand) bis sechs (Großschadensereignis) wird weitere Unterstützung beispielsweise durch die Führungsgruppe angefordert. Tagsüber ist es oft schwierig, dass genug Leute zeitnah zum Einsatz kommen. "In Löffingen arbeiten viele Feuerwehrmänner im Ort und bei der Stadt, so dass die Tagesbereitschaft funktioniert", sagt Gesamtkommandant Bernd Schwörer, der zwei bis drei Abende pro Woche für die Feuerwehr unterwegs ist. Ziel sei es, dass innerhalb von zehn Minuten das erste Fahrzeug am Schadensort eintrifft. Um diese Zeit einzuhalten, stehen den Einsatzkräften sogenannte Sonder- und Wegerechte zu. Die Fahrzeuge sind dementsprechend mit Sondersignalanlagen (Einsatzhorn und Blaulicht) ausgestattet.
Die Abteilungswehren der Ortsteile sind nicht nur durch ihre Ortskenntnisse enorm wichtig: Sie stellen den Grundschutz im Ort sicher. Sprich: Sie schließen die Schläuche an, beginnen mit der Brandbekämpfung und mit der einfacheren technischen Hilfeleistung. Manche Feuerwehrmänner aus den Ortsteilen machen zusätzlich in Löffingen Dienst. Die Nachwuchswerbung kann auch bei der Feuerwehr nicht früh genug beginnen. In Löffingen wurde vor einigen Jahren eine Kindergruppe ins Leben gerufen, in der Kindern nach der Einschulung spielerisch der Feuerwehrdienst nähergebracht wird. Durch regelmäßige Präsentationen im Kindergarten und Brandschutzerziehung in der Schule lässt sich ebenfalls so mancher kleine Floriansjünger später für die Jugendfeuerwehr (ab zehn Jahren) gewinnen. 30 junge Feuerwehrmänner und Frauen aus allen Ortsteilen lassen Bernd Schwörer zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Bis die Fahrzeuge nach Gebrauch wieder einsatzbereit sind, dauert es keine halbe Stunde. Alles, was benutzt wurde, wird ausgewechselt. Atemschutzmasken und -geräte werden gewaschen, geprüft, desinfiziert und wieder eingeschweißt. "Die Prüfgeräte sind dafür lebensnotwendig, das muss alles akkurat gemacht werden, denn die Leute gehen mit den Geräten ins Feuer", sagt Bernd Schwörer, dem mit Konrad Isele samt Helfern dafür ein zuverlässiges Team zur Verfügung steht. Gerätschaften und Schläuche (diese werden zur Prüfung der Dichtigkeit abgepresst und im Schlauchturm getrocknet) werden gereinigt und eventuell ausgetauscht. Die Einsatzkleidung – auch die der Abteilungswehren – wird gewaschen und getrocknet. Entsprechende Maschinen befinden sich im Feuerwehrhaus. Die einzelnen Einsatzanzüge hängen an mit Namen ihrer Träger beschrifteten Spinds, manche Hosen sind schon zum Reinspringen in die Stiefel gesetzt.
Die größten Einsatzgebiete sind nicht die Brände sondern die technischen Hilfeleistungen bei Unfällen oder der Menschenrettung mit Drehleiter und Türöffnungen. Eine neue Herausforderung bildet die Elektromobilität, die ebenfalls nach ständiger Aus- und Fortbildung verlangt. Da das "E" auf den Nummernschilder der Elektroautos nicht verpflichtend ist, macht es deren Erkennung schwierig. Daher liefert die Leitstelle nach der Durchgabe des Kennzeichens einen Code, der dann bei einer entsprechenden Rettungssoftware eingegeben wird und dadurch dann auf dem Tablet das Rettungsdatenblatt angezeigt wird. Das Rettungsdatenblatt enthält wichtige Infos und entsprechende Aussagen zur Lage der Batterien oder der Airbags. Mit Fahrzeugen und Equipment sind auch die Abteilungswehren gut ausgestattet, da sei die Stadt ein vorbildlicher Investor.
Derzeit wird auf Digitalfunk ausgestattet, was ebenfalls mit Kosten und Schulungen verbunden ist. "Immer mehr Technik erfordert auch immer mehr Spezialisten", sagt Schwörer mit Blick auf den riesigen Fuhrpark im Feuerwehrhaus in Löffingen. Dort stehen sieben Fahrzeuge, darunter die große Drehleiter, die auch bei Überlandhilfe zum Einsatz kommt, und zwei Gerätetransportwagen, die je nach Einsatzart mit entsprechendem Zusatzmaterial (beispielsweise für die Dekontamination oder zum Wasserpumpen) beladen werden.
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