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Prinz Joachim zu Dänemark und Familie verlieren Titel - n-tv NACHRICHTEN

Die Nachricht kommt wie aus heiterem Himmel: Königin Margrethe II. entzieht ihrem Sohn Prinz Joachim, seiner Frau und deren Kindern die Titel. Prinz oder Prinzessin dürfen sie sich nächstes Jahr nicht mehr nennen. Ein Experte des Königshauses zweifelt die offizielle Begründung der Königin an.

Bei den dänischen Royals gibt es einige Neuerungen: Wie das Königshaus via Instagram bekannt gibt, ändern sich die Titel und Anredeformen vieler Mitglieder. Königin Margrethe II. hat demnach beschlossen, dem Familienzweig ihres jüngsten Sohnes Joachim zu Dänemark und dessen Frau Marie zu Dänemark ab dem 1. Januar 2023 die Titel Prinz und Prinzessin zu entziehen. Die beiden sollen künftig Graf und Gräfin von Monpezat genannt werden. Auch die Kinder der beiden müssen sich an neue Anreden gewöhnen. Prinz Nikolai, Prinz Felix, Prinz Henrik und Prinzessin Athena dürfen ab Anfang nächsten Jahres nicht mehr Prinz oder Prinzessin angesprochen werden, sondern nur noch mit "Exzellenz".

Abgesprochen war dieser Schritt mit den Betroffenen anscheinend aber nicht. Bei den Royals ist man entsprechend überrascht von den Neuerungen, wie Gräfin Alexandra von Frederiksborg, Mutter der Noch-Prinzen Nikolai und Felix, der dänischen Zeitung "B.T." sagte: "Wir sind traurig und stehen unter Schock", zitiert sie die Zeitung. Die Aussage soll auch mit den Betroffenen abgestimmt sein. Weiter zitiert die Zeitung: "Die Kinder fühlen sich ausgeschlossen. Sie können nicht verstehen, warum man ihnen ihre Identität wegnimmt."

Will Königin Margrethe II. "aufräumen" ?

In der offiziellen Stellungnahme des Königshauses klingt es dagegen, als hätte Königin Margrethe ihren Enkeln mit dem Entzug der Titel einen Gefallen erweisen wollen: "Ihre Majestät die Königin will mit ihrer Entscheidung den Rahmen dafür schaffen, dass die vier Enkelkinder ihr Leben in weitaus größerem Umfang selbst gestalten können, ohne durch die besonderen Erwägungen und Verpflichtungen eingeschränkt zu werden, die eine formelle Zugehörigkeit zum Königshaus als Institution mit sich bringt." Weiter heißt es, dass die Änderung "im Einklang mit ähnlichen Anpassungen anderer Königshäuser" stehe.

Jakob Steen Olsen, Experte des Königshauses bei "Berlingske" glaubt nicht an eine Entscheidung, die in erster Linie den Enkelkindern zugute kommen soll. Es werde vor allem dem Königshaus zuliebe getan, weil Königin Margrethe "aufräumen wolle". Sie habe Angst, die Dänen zu verwirren, wenn Prinz Joachim und seine Familie "Prinz und Prinzessin spielen", wenn sie ohnehin keine Apanage bekommen und keine zukünftige Rolle im Königshaus spielen werden.

Ob die Aktion der Königin klug war, bezweifelt Olsen. "Wir sehen, dass es der Familie eine Art unglückliche Wunde zufügt, die uns an die Krise erinnert, die viele Jahre lang mit Energie zusammengeflickt wurde, nämlich als Prinz Knud durch die Verfassungsänderung 1953 das Erbrecht zugunsten von Königin Margrethe entzogen wurde".

Laut einer Sprecherin des Königshauses soll Prinz Joachim bereits seit dem 5. Mai davon wissen, dass sich die Titel seiner Kinder ändern würden. Die "B.T." berichtet allerdings auch, dass das Königshaus seit 2018 daran arbeitet, den Einfluss von Prinz Joachim systematisch abzubauen.

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