Neuer Trikotsponsor: Vivawest soll offenbar Gazprom beim FC Schalke ablösen - DER SPIEGEL
Hat Schalke einen Nachfolger für Gazprom gefunden? Medienberichten zufolge sieht es danach aus: Der Zweitligist steht demnach kurz vor der Einigung mit einem Wohnungsunternehmen aus der Region.
Das Wohnungsunternehmen Vivawest soll beim Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 den bisherigen Sponsor Gazprom ablösen. Wie Funke Medien berichtete, könnten die Gespräche über eine Partnerschaft »in den kommenden Tagen zu einem Abschluss geführt werden«. Darüber hatte zuvor schon der »Kicker« berichtet. Vivawest wollte die Spekulationen auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht kommentieren.
Nach jahrelanger Partnerschaft beendet Schalke die Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Gazprom als Folge der russischen Invasion in die Ukraine. Der russische Staatskonzern war seit 2007 der wichtigste Geldgeber des mit rund 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasteten Traditionsklubs. Zuletzt flossen etwa neun Millionen Euro pro Saison von Gazprom Germania, einer deutschen Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens, an die Gelsenkirchener.
Erst 2021 wurde die Zusammenarbeit mit Gazprom verlängert
Der Vertrag war erst im vergangenen Jahr verlängert worden und hatte eine Laufzeit bis 2025. Nach der am Montag verkündeten Trennung hatte sich Schalke am Montag zuversichtlich gezeigt, »zeitnah einen neuen Partner präsentieren zu können«.
Der mutmaßlich neue Sponsor hat seinen Sitz in Essen, doch die Hauptverwaltung befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst. Mit knapp 120.000 Wohnungen gilt Vivawest als einer der größten Immobilienkonzerne in Deutschland und ist vor allem im Ruhrgebiet stark vertreten.
Zugleich hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) potenzielle Sponsoren dazu aufgerufen, den Zweitligisten zu unterstützen. Wüst zollte Schalke Respekt für die Kündigung des Sponsors Gazprom infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine. »Das wird keine leichte Situation sein«, sagte er nach einem Krisengespräch mit Wirtschaft und Gewerkschaften zu den Folgen der russischen Invasion in die Ukraine für Nordrhein-Westfalen.
Er lade alle ein, die einen Zweitligisten unterstützen wollten, das jetzt zu tun. »Das ist eine gute Gelegenheit und hat sicherlich auch einen doppelten Werbewert, wenn man es in dieser Situation tut.« Auf die Frage, ob das Land NRW zur Not bereit wäre, die 2020 gewährte Landesbürgschaft zu leisten, sagte Wüst: »Über alles, was das Land betrifft, werden wir zu gegebener Zeit beraten.«