Kellner Gunther: »Friends«-Darsteller James Michael Tyler ist tot - DER SPIEGEL
Im Sommer hatte James Michael Tyler seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Nun ist der »Friends«-Schauspieler mit 59 Jahren gestorben. Bekannt geworden war er als sarkastischer Café-Mitarbeiter Gunther.
Mit einem deutlichen Appell hatte sich James Michael Tyler im Juni an alle Männer gewandt: Lasst euch beim nächsten Arztbesuch mit einem sogenannten PSA-Test auf Anzeichen von Prostatakrebs untersuchen. Bei dem Schauspieler selbst war die Krankheit erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt worden. Jetzt ist Tyler im Alter von 59 Jahren gestorben, wie unter anderem die BBC berichtet.
Wie sein Manager mitteilte, starb er am Sonntagmorgen (Ortszeit) friedlich in seinem Haus in Los Angeles. »Wer ihn einmal getroffen hatte, hat einen Freund fürs Leben gewonnen«, hieß es in der Mitteilung. »Er hinterlässt seine Ehefrau, die Liebe seines Lebens.«
Bekannt war der Schauspieler vor allem durch seine Rolle als Kellner Gunther in der Erfolgsserie »Friends« geworden. Seine sarkastischen Kommentare und erfolglosen Avancen in Richtung der Hauptfigur Rachel hatten ihm in der Fangemeinde der Serie zu einem gewissen Kultstatus verholfen.
Im Juni sprach er dann öffentlich über seine Krankheit, die sich am Ende auch auf seine Knochen ausgebreitet hatte. »Seit fast drei Jahren muss ich mit dieser Diagnose umgehen. Es ist jetzt im Endstadium. Wahrscheinlich wird es mich irgendwann kriegen«, sagte Tyler damals in der US-Talkshow »Today«.
Dringender Aufruf zu PSA-Test
Ursache für seinen schweren Verlauf ist laut Tyler auch, dass die Erkrankung offenbar zunächst unbemerkt blieb. Bei ihm sei der Prostatakrebs über eine Routineuntersuchung über auffällige Blutwerte entdeckt worden.
Aus seiner schwierigen Situation heraus wollte Tyler auch andere Männer für das Thema sensibilisieren. »Es gibt andere Optionen, wenn man es früher entdeckt als ich«, sagte der Schauspieler. »Wenn ihr das nächste Mal zum Arzt geht für eine normale Untersuchung, fragt eure Ärzte nach einem PSA-Test (Blutuntersuchung auf das Prostata-spezifische Antigen, Anm. d. Red.).« Wenn der Krebs sich bereits so ausgebreitet habe wie in seinem Fall, sei es deutlich schwerer, damit umzugehen.