Begeisterung und Begabung für Technik liegt nicht den Genen, dennoch sind Mädchen immer noch seltener in naturwissenschaftlichen Fächern zu finden als Jungen. Deshalb wollen Universitäten und Hochschulen junge Frauen und Mädchen an technische Themen heranführen und haben das Programm „MUT- Mädchen und Technik“ aufgelegt. Auch die oberfränkischen Universitäten und Hochschulen bieten in den Herbstferien Online-Kurse und ‑Workshops für Mädchen und junge Frauen zwischen zehn und 19 Jahren an.
Stefanie Raab-Somabe, Ansprechpartnerin für MUT-Programme an der Universität Bayreuth, betont, dass diese Angebote nicht nur die Eigenaktivität der Teilnehmerinnen fördern: „Der Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen bestärkt die Mädchen und jungen Frauen auch darin, ihrem Interesse zu folgen und sich für ein MINT-Studium, also eines in den mathematischen, ingenieurwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen oder technischen Fächern zu entscheiden.“
Am 2. und 3. November finden in Oberfranken daher gleich zwei Ferienprogramme statt: „Auf die Plätze – Technik – los!“ für Mädchen von 10 bis 14 Jahre und „MINT-HerbstUni!“ für Mädchen und junge Frauen von 15 bis 19 Jahre. Die Teilnehmerinnen können aus zwölf verschiedenen Kursen wählen. Die Veranstaltungen finden vollständig online statt. Informationen zu den Kursen und die Möglichkeit zur Anmeldung (Anmeldeschluss: 25. Oktober 2021) finden sich unter www.mut-oberfranken.de.
Bei „Auf die Plätze – Technik – los!“ können Mädchen von 10 bis 14 Jahre in vielen verschiedenen Online-Workshops entdecken, wie vielseitig Naturwissenschaft und Technik sind. „Vor allem können sie selbst aktiv werden und so ihre Kompetenzen erleben“, so Prof. Dr. Ute Schmid, Frauenbeauftragte der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) sowie Koordinatorin von „MUT – Mädchen und Technik“ an der Universität Bamberg, „denn oftmals fehlt den Mädchen genau das, um sich für ein Studium oder eine Ausbildung im MINT-Bereich zu entscheiden.“
Mädchen und junge Frauen von 15 bis 19 Jahre, die sich schon vorstellen können, später mal zu studieren, können bei der zeitgleichen Veranstaltung „MINT-HerbstUni!“ interessante Studieninhalte kennenlernen und sich mit aktuellen Themen aus Technik und Naturwissenschaften beschäftigen. Margarete Blank-Bewersdorff ist Professorin an der Hochschule Hof und für die dortigen MUT-Angebote verantwortlich. Als Frauenbeauftragte weiß sie, dass Frauen im MINT-Bereich viel bewegen und gestalten können. „Ingenieurinnen haben die Möglichkeit, an Lösungen für die großen Herausforderungen mitzuarbeiten. Mit Klimaschutz und Digitalisierung wird Technik für die Breite der Gesellschaft relevant. Hier sind die Perspektiven von Frauen enorm wichtig.“
Die Veranstalterinnen haben 2021 das Positive aus der Corona-Pandemie mitgenommen: die gute Resonanz auf die Online-Kurse in 2020. Erstmals fand damals die Ferienaktion nicht in Präsenz, sondern nur digital statt. Und erstmals gab es auch eine gemeinsame Veranstaltung aller vier MUT-Standorte in Oberfranken. „Diese Idee ist ursprünglich durch die besonderen Umstände der Corona-Pandemie entstanden, um überhaupt Angebote zur Berufsorientierung machen zu können“, so Ina Sinterhauf, Initiatorin von „MUT – Mädchen und Technik“ an der Hochschule Coburg. „Das hat sich aber als echter Glücksfall erwiesen und Potenziale freigesetzt.“ Zum Beispiel konnten so auch Mädchen teilnehmen, die weiter von einem der vier Hochschulstandorte entfernt wohnen.
Informationen zu den Kursen und die Möglichkeit zur Anmeldung (Anmeldeschluss: 25. Oktober 2021) finden sich unter www.mut-oberfranken.de.
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